Von Autos reparieren bis Kampfsport - welches Hobby begeistert den Personaler und welches schreckt ab. Wir helfen Dir bei der Entscheidung.
Interessieren sich Personaler für die Freizeitaktivitäten von Bewerbern? Viele halten dies für einen wichtigen Punkt, manche dagegen für verzichtbar. Falls Du Hobbys pflegst, aus denen sich ein positiver Bezug zum Berufswunsch ableiten lässt, dann nenne sie im Lebenslauf. Aber Flunkern ist tabu, und Empfänger mit Belanglosem zu langweilen erst recht.
So viel ist klar: Wenn Du privat gerne programmierst, wird Dir das als künftiger Software-Entwickler zum Vorteil gereicht. Und wer seit jeher nebenbei an Technik tüftelt, sollte das bei einer Bewerbung als Ingenieur nicht verschweigen. Was aber, wenn Du tagelang angeln gehst, oder Dich in jeder freien Minute mit Kampfsport verausgaben: Bist Du dann zwangsläufig ein wortkarger Eremit, beziehungsweise jemand der stets mit dem Kopf durch die Wand will? Aber nein, natürlich ist es anders: Am Wasser zeigst Du solange Konzentration und Ausdauer, bis Du einen richtig dicken Fisch am Haken hast. Und auf der Matte bringst Du Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang. Alles ideale Eigenschaften um im Beruf Erfolg zu haben, nicht wahr? Zu dieser Einschätzung dürfte auch ein Recruiter kommen, wenn er die Stichworte in Deinem Lebenslauf sieht – und Du im Vorstellungsgespräch alles entsprechend erläuterst. Du merkst: In beinahe jedes Hobby lässt sich Unterschiedliches hineininterpretieren. Im Lebenslauf Privates zu erwähnen, ist kein Muss. Solltest Du Dich dafür entscheiden, dann präsentiere Dich authentisch – nenne nur jobrelevante Aktivitäten, über die Du Aufschlussreiches mitzuteilen hast. Das Gesagte soll dem Personaler helfen, über Deine fachlichen Qualitäten und Deine Motivation hinaus einen möglichst umfassenden Eindruck von deiner Persönlichkeit zu gewinnen – einen durchweg positiven, versteht sich. Verkehrt wäre es, Freizeitaktivitäten hinzu zu dichten, weil sie vermeintlich gut ankommen. Falls das auffällt, setzt Du Dich in die Nesseln. Bloß nichts falsch machen! Mit unserem Lebenslauf-Editor gestaltest Du in Nullkommanichts einen überzeugenden Lebenslauf: Jetzt Lebenslauf erstellen
„Grundsätzlich ist es gut, den Lebenslauf durch aussagekräftige Beigaben anzureichern und nicht nur die nüchternen Stationen aufzuführen. Wenn sich aber jemand nicht damit wohl fühlt, seine Freizeitbeschäftigungen und Vorlieben preiszugeben, dann sollte er das auch lassen.“
Gitte Härter – Coach, Ratgeber-Autorin und ehemals Personalverantwortliche in einem großen UnternehmenWenn Du Dich um ein Praktikum oder einen Ausbildungsplatz bemühst, bsit Du beruflich noch ein unbeschriebenes Blatt und Deine Bewerbungsunterlagen fallen nicht sehr umfangreich aus. Deshalb kannst und solltest Du darin etwas ausführlicher auf Deine Freizeitaktivitäten eingehen – Stichworte dazu gehören in den Lebenslauf, im Anschreiben ist Platz für Erläuterungen. Deinen möglichen Arbeitgeber hilft dies zu erkennen, welche für das gewünschte Berufsfeld nutzbaren Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen Du mitbringst. Erfahrene Fachkräfte überzeugen in erster Linie mit den im Anschreiben und im Lebenslauf formulierten Einstellungsargumenten, Hobbys können diese ergänzen – je höher man in der Hierarchie aufsteigt, desto weniger Bedeutung kommt ihnen aber zu. Bei Bewerbern für Posten im Top-Management oder in der Geschäftsführung sind private Interessen, wenn überhaupt, erst im Interview ein Thema. Mit einer Ausnahme: Hier und da sind bei ihnen Hobbys gern gesehen, die für die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe stehen, zum Beispiel Golfen, Polo spielen oder Regattasegeln.
Allerweltsbeschäftigungen wie Lesen, Musik hören, Gemäldeausstellungen besuchen, oder gar Fernsehen und am Computer spielen wirken langweilig. Bist Du langweilig? Wenn Du aber selbst schreibst, ein Instrument spielst oder malst, hast Du offensichtlich eine kreative Ader – eine gute Voraussetzung für viele Berufe. Mannschaftssportler sind umsichtige Teamplayer. Ausdauer- und Extremsportler dagegen wohl eher Individualisten und vielleicht Draufgänger – das kann sie für eine Stelle prädestinieren oder auch von Nachteil sein. Solche Pro- und Contra-Beispiele gibt es viele. Achte darauf, dass Dir kein Hobby zum Hindernis werden kann.
Soziales Engagement in der Freizeit – für welchen guten Zweck auch immer – hat einen hohen Stellenwert, denn es zeugt von Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Beim Bewerben kann das Pluspunkte bringen. Erwähne was Du diesbezüglich tust und zeige in kompakter Form Deine dabei erzielten Erfolge auf. Vorsicht allerdings mit Engagement in Vereinen, die möglicherweise konträr zu den Interessen des Arbeitgebers sind. Der Vorsitz im Tierschutzverein ist für den Job als Chemielaborant bei einem Pharmaunternehmen vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl.
Stelle Hobbys in Stichworten als letzten Block ans Ende der Tabelle, gegebenenfalls zusammen mit Deinen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ein kluger Kniff ist es, die Hobbys zusammenfassend als „Interessen“ zu titulieren, das klingt seriöser. Solltest Du Ehrenämter mit aufführen wollen, läuft das Ganze unter „Interessen und Engagement“. Mitgliedschaften in Parteien haben im Lebenslauf übrigens grundsätzlich nichts zu suchen – es sei denn, Du bewirbst Dich bei einer. Hobbys gehören an den Schluss – aber wo steht noch mal der Schulabschluss? Mit einem kostenlosen Editor hast Du die Struktur Deines Lebenslauf perfekt im Griff: Jetzt Lebenslauf erstellen
Veröffentlicht
02.03.2016