Blaues Papiermänchen, dass eine Stufen heraufsteigt © jayk7 / Getty Images

© jayk7 / Getty Images

Aufbau und Inhalt eines perfekten Anschreibens

Spannend soll es sein, nicht zu lang, und natürlich einzigartig. An das Bewerbungsanschreiben werden hohe Erwartungen gestellt. Gar nicht so einfach, das alles unter einen Hut zu bringen. Damit Du keine wichtigen Informationen vergisst, verraten wir Dir, was im Aufbau keines Anschreibens fehlen darf.


Inhalt:

  1. Der perfekte Aufbau für das Anschreiben
  2. Der Hauptteil – Das Herz des Anschreibens
  3. 6 Tipps für das perfekte Anschreiben
  4. Typische Fehler im Anschreiben
  5. Sonderfall: Das Anschreiben für ein Praktikum

 

Wenn du dich für eine neue Stelle bewirbst, ist das Anschreiben ein zentraler Bestandteil deiner Bewerbungsunterlagen. Es bietet dir die Möglichkeit, dich von anderen Bewerbern abzuheben und dein Interesse an der Stelle sowie deine Fähigkeiten und Erfahrungen zu präsentieren.

Um ein überzeugendes Anschreiben zu erstellen, ist es wichtig, den richtigen Aufbau und die passenden Inhalte zu wählen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst, um ein erfolgreiches Anschreiben zu verfassen. Dabei gehen wir auf die einzelnen Elemente des Anschreibens ein, geben praktische Tipps und vermeiden dabei eine zu persönliche Ansprache.

Der perfekte Aufbau für das Anschreiben


Um ein erfolgreiches Anschreiben zu verfassen, ist es wichtig, den richtigen Aufbau zu wählen. Dabei solltest du dich an einer klaren Struktur orientieren, die es dem Leser ermöglicht, schnell die wichtigsten Informationen zu erfassen. Hier sind die Schritte, die du bei der Erstellung deines Anschreibens beachten solltest:

  1. Formelles:
    1. Die Absenderinformationen. Dein vollständiger Name mit Adresse. Vergiss nicht, Deine Handynummer und eine E-Mail-Adresse anzugeben
    2. Die Empfängerdaten. Ganz wichtig: Richte das Bewerbungsanschreiben an einen konkreten Ansprechpartner und an die Adresse des Unternehmens. Rechtschreibfehler sind hier besonders fatal
    3. Ort und Datum
    4. Der Betreff. Schreibe konkret, wofür Du Dich bewirbst. Zum Beispiel: „Bewerbung als Mechatroniker auf Ihre Anzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Mai 2015“ oder „Bewerbung für den Ausbildungsplatz zum Bankkaufmann, Anzeige im XING Stellenmarkt“. Ist in der Anzeige eine Referenznummer erwähnt, ist hier die richtige Stelle, um sie zu nennen
  2. Einleitung: In der Einleitung solltest du dich kurz vorstellen und angeben, auf welche Stelle du dich bewirbst. Hier kannst du auch einen kurzen Einstieg wählen, um das Interesse des Lesers zu wecken.
  3. Warum ich mich bewerbe: Im zweiten Absatz solltest du deine Motivation für die Stelle und das Unternehmen erläutern. Zeige hier, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast und weißt, was dich an der Stelle reizt.
  4. Warum ich für die Stelle geeignet bin: Im dritten Absatz solltest du darauf eingehen, welche Fähigkeiten und Erfahrungen du mitbringst, die dich für die Stelle qualifizieren. Hier kannst du auch Beispiele aus deiner bisherigen Berufserfahrung anführen.
  5. Abschluss: Im Abschluss solltest du noch einmal dein Interesse an der Stelle und dem Unternehmen betonen und dich für die Berücksichtigung deiner Bewerbung bedanken. Hier kannst du auch einen Hinweis auf deine Verfügbarkeit geben oder eine Bitte um Rückmeldung äußern.

Indem du dich an diesen Aufbau hältst, kannst du sicherstellen, dass dein Anschreiben übersichtlich und gut strukturiert ist. Es ermöglicht dem Leser, schnell einen Eindruck von deiner Person und deinen Fähigkeiten zu gewinnen, und erhöht so deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Der Hauptteil – Das Herz des Anschreibens


Der Inhalt deines Anschreibens ist genauso wichtig wie der Aufbau. Denn nur, wenn du die richtigen Informationen präsentierst, kannst du den Arbeitgeber von deiner Eignung überzeugen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du in deinem Anschreiben ansprechen solltest:

  1. Persönliche Daten: Neben deinem Namen und deiner Adresse solltest du auch deine Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben, damit dich der Arbeitgeber bei Bedarf kontaktieren kann.
  2. Betreff: Im Betreff solltest du angeben, auf welche Stelle du dich bewirbst. Hier kannst du auch die Stellenanzeige nennen, auf die du dich beziehst.
  3. Einleitung: Wie bereits erwähnt, solltest du dich in der Einleitung kurz vorstellen und angeben, auf welche Stelle du dich bewirbst. Hier kannst du auch einen kurzen Einstieg wählen, um das Interesse des Lesers zu wecken.
  4. Motivation: Im nächsten Abschnitt solltest du deine Motivation für die Stelle und das Unternehmen erläutern. Zeige hier, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast und weißt, was dich an der Stelle reizt.
  5. Fähigkeiten und Erfahrungen: Im Hauptteil des Anschreibens solltest du darauf eingehen, welche Fähigkeiten und Erfahrungen du mitbringst, die dich für die Stelle qualifizieren. Hier kannst du auch Beispiele aus deiner bisherigen Berufserfahrung anführen und auf die Anforderungen der Stellenanzeige eingehen.
  6. Schluss: Im Abschluss solltest du noch einmal dein Interesse an der Stelle und dem Unternehmen betonen und dich für die Berücksichtigung deiner Bewerbung bedanken. Hier kannst du auch einen Hinweis auf deine Verfügbarkeit geben oder eine Bitte um Rückmeldung äußern.

Indem du diese Punkte in deinem Anschreiben ansprichst, kannst du sicherstellen, dass du alle wichtigen Informationen präsentierst und den Arbeitgeber von deiner Eignung überzeugst. Achte dabei darauf, dass du dich kurz und prägnant ausdrückst und auf eine klare und verständliche Sprache achtest.

Jetzt Lebenslauf erstellen Jetzt Anschreiben erstellen

6 Tipps für das perfekte Anschreiben


Ein erfolgreiches Anschreiben zu verfassen, kann eine Herausforderung sein. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können: 

  1. Individualisiere dein Anschreiben: Vermeide es, ein Standard-Anschreiben zu verwenden, das du für jede Bewerbung benutzt. Stattdessen solltest du jedes Anschreiben individuell auf die Stelle und das Unternehmen anpassen, auf die du dich bewirbst.
  2. Verwende eine klare Sprache: Achte darauf, dass du dich klar und verständlich ausdrückst. Verwende keine komplizierten Wörter oder Floskeln, sondern schreibe in einer einfachen, aber prägnanten Sprache.
  3. Vermeide Rechtschreib- und Grammatikfehler: Fehler im Anschreiben können schnell den Eindruck erwecken, dass du unprofessionell bist oder dich nicht ausreichend Mühe gegeben hast. Lasse dein Anschreiben daher von einer zweiten Person Korrektur lesen. Weiter unten findest Du noch einige konkrete Tipps.
  4. Zeige deine Motivation: Stelle sicher, dass du in deinem Anschreiben deine Motivation für die Stelle und das Unternehmen zum Ausdruck bringst. Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast und dass du die Stelle wirklich möchtest.
  5. Belege deine Fähigkeiten: Anstatt einfach nur deine Fähigkeiten und Erfahrungen aufzulisten, solltest du sie durch konkrete Beispiele belegen. Verwende dabei am besten Beispiele, die sich auf die Anforderungen der Stellenanzeige beziehen.
  6. Achte auf das Design: Das Design deines Anschreibens sollte übersichtlich und ansprechend sein. Verwende eine klare Schriftart und sorge für ausreichend Abstände zwischen den einzelnen Abschnitten.

Indem du diese Tipps beachtest, kannst du sicherstellen, dass dein Anschreiben professionell und überzeugend wirkt und dich von anderen Bewerbern abhebt.

Lebenslauf geschrieben Ausgeschnittene gelbe Klebenotizen über türkisfarbenem Hintergrund © MicroStockHub / Getty Images
Was muss rein – was bleibt draußen? Bevor Du einen Lebenslauf schreibst, der den Personaler überzeugt, musst Du Dir ein paar Gedanken über Aufbau und Inhalt machen.  
 

Verflixte Sprache: Typische Fehler im Anschreiben


Aufbau und Inhalt des Anschreibens zu kennen, ist ein guter Anfang. Jetzt musst Du es noch in aussagekräftige Worte fassen. Das ist meist der schwierigere Teil. Damit Du Dir daran nicht die Zähne ausbeißt, haben wir Dir die sprachlichen Stolperfallen zusammengefasst, die die meisten Bewerber ins straucheln bringen:

  1. Lange, komplizierte Sätze: Unser Gehirn kann nur eine beschränkte Menge von Informationen auf einmal bearbeiten. Wird der Satz zu lang, steigen wir aus. Ob das auf Deine Sätze zu trifft, kannst Du einfach überprüfen: Lies das Bewerbungsanschreiben laut vor. Wenn Dir dabei die Luft ausgeht, ist auch der Satz zu lang.
  2. Superlative: Viele Bewerber wollen im Bewerbungsanschreiben mit der Wortwahl beeindrucken statt mit dem Inhalt. Sie schreiben an das „erfolgreichste Unternehmen Ihrer Branche“ und nennen sich selbst einen „der kreativsten und motiviertesten Mitarbeiter“. Bleib auf dem Teppich. Wenn Du so ein toller Hecht bist, zähle lieber einen Erfolg als Beweis auf.
  3. Konjunktive: Aufschneiden ist ebenso fehl am Platz wie falsche Zurückhaltung. Streiche alle „hätte“, „würde“ und „könnte“ aus dem Bewerbungsanschreiben. Nicht: „Ich würde mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen.“ Sondern: „Ich freue mich ...“
  4. Passiv: Wenn Du im Bewerbungsanschreiben das Passiv verwendest, wirkst Du unselbstständig. Schreibe zum Beispiel nicht: „In meiner Ausbildung wurde mir beigebracht“. Sondern: „In meiner Ausbildung habe ich gelernt.“
  5. Falsch geschriebene Namen: Damit wird Deine Bewerbung sofort aussortiert. Schaue bei ungewöhnlichen Firmennamen besser genauer hin und kontrolliere, ob man Frau Maier tatsächlich mit „ai“ schreibt oder doch mit „ey“ oder „ei“.

Sonderfall: Das Anschreiben für ein Praktikum


Kopfzerbrechen bereitet vielen das Anschreiben für ein Praktikum. Schließlich hat der Bewerber in der Regel wenig bis keine Berufserfahrung – und eben auch wenig Erfahrung mit dem Schreiben von Bewerbungen. Doch das ist kein Beinbruch. Die Grundregeln fürs Anschreiben gelten hier genauso. Nur die Blöcke zur Qualifikation und den bisherigen Projekten unterscheiden sich ein wenig:

  1. Qualifikation: Wer noch keine Berufserfahrung hat, muss im Anschreiben für das Praktikum auf seine Schul- oder Studienerfahrung zurückgreifen, oder auf die Leistungen bisheriger Praktika. Das kann ein Studienprojekt sein oder eine Aufgabe, die Du in einem Praktikum übernommen hast. Oder auch ein Ferienjob, bei dem Du etwas Wichtiges gelernt hast.
  2. Soft Skills: Im Anschreiben für das Praktikum kannst Du besonders mit Soft Skills punkten. Arbeitest Du gut im Team? Dafür sind Teamsportarten ein Beleg. Bringst Du Dir selbstständig Neues bei? Wenn Du in der Freizeit Deine eigene Internetseite programmierst, wäre das ein gutes Beispiel.
  3. Motivation: Wer nicht mit seiner Erfahrung auftrumpfen kann, der sollte im Anschreiben fürs Praktikum seine Motivation ins Rennen schicken. Was reizt Dich an dem Praktikum? Die richtigen Argumente kann man gut mit einem kleinen Vortrag vor Eltern oder Freunden üben.
  4. Nicht vergessen: Im Anschreiben fürs Praktikum solltest Du immer angeben, wann Du für das Praktikum Zeit hast. Überzeugt den Personaler Deine Bewerbung, bietet er dir vielleicht eine Alternative an, falls der Praktikumsplatz schon weg ist. Das kann er nur, wenn er weiß, wann Du Zeit hast.

Du bist Student oder Schüler und möchtest Dich für ein Praktikum bewerben? Dann los, wir helfen mit einem Anschreiben-Muster und Formulierungstipps weiter. 


Service-Info: Du brauchst trotz aller Erklärungen mal ein Anschreiben-Beispiel schwarz auf weiß? Dann empfehlen wir Dir einen Blick auf unsere Muster-Vorlagen.

Zu den Anschreiben-Vorlagen

Passende Jobs findest Du auch in großen Online-Stellenbörsen, wie z. B. dem XING Stellenmarkt.

Veröffentlicht
28.03.2023