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Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch steht bevor und Sie wollen einen perfekten ersten Eindruck hinterlassen? Die richtige Kleidung ist dabei essenziell. In unserem Artikel verraten wir Ihnen, wie Sie mit einem gepflegten und zum Job passenden Outfit überzeugen, welche Styling-Pannen Sie unbedingt vermeiden sollten und geben Ihnen wertvolle Tipps für das perfekte Erscheinungsbild. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie mit Ihrer Kleidung im Vorstellungsgespräch punkten können.


Ein Vorstellungsgespräch ist ein bisschen so, als würden Sie Ihre Schwiegereltern kennenlernen: Mit dem ersten Eindruck können Sie viel gewinnen – aber auch verlieren. Da schadet es nicht, mal ein bisschen vom eigenen Kleiderstil abzuweichen und sich den Vorstellungen der anderen anzupassen. Mit welcher Kleidung Sie im Vorstellungsgespräch überzeugen, lesen Sie hier.

  • Kleider machen Leute – mit einem gepflegten Outfit, das zur angestrebten Stelle und zu Ihnen passt, sind Sie auf der sicheren Seite
  • Strikt konservativ, oder doch eher casual? So oder so, Frauen und Männer sollten dabei jeweils einige Grundregeln beachten
  • Bunt ist nicht lustig: Kombinieren Sie nicht mehr als drei Farben miteinander, und bringen Sie bei langer Anreise ruhig faltenfreie Ersatzkleidung mit
  • Vermeiden Sie Styling-Pannen, indem Sie sich über No-Gos schlaumachen – davon gibt es einige

Sie haben vielleicht schon von der englischen Redewendung „Dress for success“ gehört. Das bedeutet, dass die Wahl der Kleidung Ihren beruflichen Erfolg beeinflusst und gilt vor allem für das Vorstellungsgespräch. Sie müssen sich bewusst sein, dass der Personaler sein Urteil über Sie anhand relativ weniger Informationen fällt: Zunächst kennt er nur Ihre Bewerbung inklusive Lebenslauf, Anschreiben und Bewerbungsfoto. Wenn Sie den Lebenslauf noch nicht erstellt haben, können Sie das jetzt in wenigen Klicks mit unserem kostenfreien Lebenslauf-Editor machen. Wenn Sie es bis ins Vorstellungsgespräch geschafft haben, ist das nächste Auswahlkriterium Ihr Auftreten vor Ort. Den ersten Eindruck sollten Sie dabei nicht unterschätzen – und daran hat Ihre Kleidung großen Anteil. Je nach Branche, Position, Unternehmen und Personaler unterscheiden sich die Vorlieben, was das Outfit der Bewerber betrifft. Es gibt jedoch ein paar Grundkriterien an die Kleidung im Vorstellungsgespräch, die sie immer erfüllen sollte.

  • Sauber und gepflegt sein Das heißt unterm Strich, dass die Kleidung fürs Vorstellungsgespräch weder ungewaschen, noch abgetragen oder zerknittert sein darf.
  • Zur Stelle passen Wählen Sie Ihre Kleidung fürs Vorstellungsgespräch passend zum Job, für den Sie sich bewerben. Ein Banker kleidet sich anders als ein Automechaniker. Das Outfit eines Programmierers unterscheidet sich von dem eines Versicherungsvertreters. Wie Sie den Dresscode Ihres Wunscharbeitgebers entschlüsseln, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
  • Zu Ihnen passen Die Kleidung im Vorstellungsgespräch sollte Ihnen helfen, souverän aufzutreten. Das können die meisten Menschen nur, wenn Sie sich darin auch wohlfühlen. Wählen Sie deshalb nach Möglichkeit keine Kleidung, die überhaupt nicht zu Ihnen passt. Wenn der Job es dennoch erfordert, sollten Sie das Outfit früh genug einkaufen, dann können Sie es vorher Probe tragen und sich daran gewöhnen.

Mit diesen Styling-Fehlern machen Sie auch den ver­ständnis­vollsten Per­so­naler misstrauisch:

  • Ihre Fingernägel sind schmutzig und haben Überlänge. Frauen sollten auf extravagante Farben verzichten.
  • Vor lauter Piercings lässt sich Ihr Gesicht kaum erkennen. Nehmen Sie Piercings im Gesicht für das Vorstellungsgespräch ab. Ohrringe dürfen Sie anbehalten. Tätowierungen sollten Sie soweit möglich durch Kleidung verdecken.
  • Ihre Schuhe sind schmutzig oder unpassend. Sneakers, Sandalen und Flip-Flops haben im Vorstellungsgespräch nichts ver­loren.
  • Sie tragen weiße Tennissocken. Wählen Sie die Socken immer passend zum Anzug, im Zweifelsfall schwarz.
  • Die Kleidung aus dem Vorstellungsgespräch könnten Sie auch am Strand tragen. Kurze Hosen, Miniröcke und Trägertops lassen die Jobchancen gegen Null sinken.

Locker-flockig bis erzkonservativ: Das richtige Outfit für die richtige Stelle

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Wahl der richtigen Kleidung im Vorstellungsgespräch:

  • Was tragen Sie in Ihrem späteren Job? Eventuell finden Sie Bilder Ihres zukünftigen Teams auf der Firmenwebseite.
  • Repräsentieren Sie das Unternehmen nach außen? Das machen zum Beispiel Angestellte im Verkauf und im Kundenservice, in der Unter­nehmens­kommunikation oder auch in der Personalabteilung.
  • Bewerben Sie sich für eine Führungsposition?

Falls vorhanden, können Sie auch einen Bekannten fragen, der bereits im Unternehmen arbeitet. Im Grunde haben Sie bei der Kleiderwahl jedoch zwei Möglichkeiten:

  • Das volle Programm besteht bei Männern aus Anzug, Hemd, Krawatte und Lederschuhen. Bei Frauen aus einem Hosenanzug oder Kostüm und Pumps. Geeignet für: Jobs in Führungspositionen, mit viel Kundenkontakt oder in Branchen, die von einem besonders seriösen Image leben, wie Versicherungen oder Banken.
  • Der Mittelweg ist etwas legerer. Bei Männern besteht die Kombination aus dunkler Jeans, Hemd und Sakko, Frauen greifen zu dunklem Rock oder Stoffhose und Bluse. Geeignet für: Jobs, in denen die Kleiderordnung im Arbeitsalltag eher locker oder praktisch ist. Wer beim Vorstellungsgespräch für einen handwerklichen Beruf im Anzug erscheint, könnte den Eindruck erwecken, dass er sich nicht gern die Finger schmutzig macht.

Wenn Sie bei der Auswahl der Kleidung fürs Vorstellungsgespräch unsicher sind, wählen Sie Ihr Outfit lieber eine Spur förmlicher. Damit zeigen Sie, dass Sie das Vorstellungsgespräch ernst nehmen. Im Berufsalltag können Sie später immer noch zu T-Shirt und Jeans wechseln, falls das der Standard ist.

Rund ums Outfit: So machen Sie im Vorstellungsgespräch Eindruck

Unabhängig von der Zusammenstellung Ihres Outfits, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

  • Farben: Wenn Sie sich nicht gerade bei einer hochkreativen Werbeagentur bewerben, punkten Sie eher mit Zurückhaltung als mit auffälliger Kleidung im Vorstellungsgespräch. Greifen Sie deshalb zu gedeckten Farben, wie dunkelblau, grau, schwarz oder beige. Grelle Farben sind tabu. Sie sollten außerdem nicht mehr als drei verschiedene Farben tragen.
  • Ersatzkleidung: Bei längerer Anreise kommt nicht jedes Kleidungsstück knitterfrei am Ziel an. Es schadet nicht, wenn Sie ein Ersatzhemd oder eine Ersatzbluse im Gepäck haben. Das ist auch hilfreich, falls Ihnen ein kleines Missgeschick mit dem Coffee to go passiert.
  • Geruch: Beim Vorstellungsgespräch tauchen Sie am besten frisch geduscht und mit einer angemessenen Dosis Deo auf. Verzichten Sie am Vortag auf Knoblauch, Alkohol und alle Nahrungsmittel mit intensivem Geruch, der sich bis zum nächsten Tag hält.
  • Frisur: Gehört ebenfalls zum Outfit. Ein frischer Haarschnitt ist eine gute Idee. Lassen Sie ihn aber besser nicht zu kurz vor dem Vorstellungsgespräch machen, dann haben Sie noch ein paar Tage Zeit sich an die neue Frisur zu gewöhnen.

„Die richtige Kleiderwahl ist wichtig und signalisiert: ‚Ich kenne die Spielregeln und weiß, was in der jeweiligen Position und Branche von mir erwartet wird’. Kleidung kann jedoch nie über inhaltliche Lücken hinwegtäuschen. Für den Erfolg einer Bewerbung muss das Anforderungsprofil mit den Qualifikationen bzw. Erfahrungen des Kandidaten übereinstimmen.“

Sandra Kolb, Head of Recruiting Management, AVANTGARDE Experts

Spezielle Tipps für Kleidung und Styling von Frauen im Vorstellungsgespräch

  • Hohe Schuhe: Pumps sind eine gute Wahl fürs Vorstellungsgespräch, aber die Absätze sollten nicht zu hoch sein.
  • Haut zeigen: Die Kleidung im Vorstellungsgespräch sollte die weiblichen Reize eher verstecken als betonen. Sie wollen schließlich nicht flirten, sondern mit Ihren Fähigkeiten überzeugen. Das Outfit sollte deshalb keinen Ausschnitt zeigen, die Schultern bedecken und zumindest einen Ärmelansatz haben. Der Rock sollte mindestens knielang sein.
  • Beinkleid: Auch im Sommer sollten Sie unter einem Rock Strümpfe tragen.
  • Make-Up: Genauso wie die Kleidung im Vorstellungsgespräch sollte auch das Make-Up dezent sein.
  • Haare: Für die Bewerbung in von Männern dominierten Branchen empfehlen viele Style-Experten die Haare zusammenzubinden, weil Sie dadurch weniger feminin wirken.

Spezielle Tipps für Kleidung und Styling von Männern im Vorstellungsgespräch

  • Bart: Kommen Sie zum Vorstellungsgespräch frisch rasiert. Bartträger sollten zumindest die Konturen nachschneiden.
  • Krawatte: Die Krawatte sollte einfarbig sein oder zumindest passend zu Hemd und Sakko gemustert. Eine gestreifte Krawatte zum Karohemd ist ein No-Go, genauso wie Comic-Motive.
  • Schmuck: Für das Vorstellungsgespräch sollte sich der Schmuck auf Ring und Uhr beschränken.

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Veröffentlicht
08.06.2015