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Endlich fertig mit der Ausbildung oder dem Studium und bereit, um Karriere zu machen? Viele Berufseinsteiger starten hoch motiviert in den Bewerbungsprozess – und schnell folgt die Ernüchterung. Wie also können Sie wirklich durchstarten?
Viele Berufseinsteiger haben hohe Ziele. Sie möchten endlich viel Geld verdienen, schnellstmöglich aufsteigen und am besten direkt einen unbefristeten Arbeitsvertrag ergattern. Die Realität sieht aber meistens anders aus: Mit den Bewerbungen will es nicht so richtig klappen und Sie müssen sich erst einmal mit befristeten, schlecht bezahlten oder Praktikantenjobs herumschlagen – wenn überhaupt. Auf einige Absolventen wartet nach ihrem Abschluss auch erst einmal das Horrorszenario schlechthin: Arbeitslosigkeit.
Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie Ihre Erwartungen zügeln. Bloß nicht arbeitslos zu sein sollte für viele Berufseinsteiger erst einmal die Devise lauten – die große Karriere kann dann immer noch folgen. Denn Lücken im Lebenslauf machen sich gerade bei Neulingen auf dem Arbeitsmarkt alles andere als gut. Häufige Jobwechsel sind hingegen, vor allem zu Beginn einer Karriere, absolut in Ordnung und zeugen zumindest von Berufserfahrung. Denn die fehlende Berufserfahrung ist genau das, was vielen Berufseinsteigern zum Verhängnis wird. Das bedeutet aber nicht, dass Sie zu Beginn Ihrer Berufslaufbahn jedes Jobangebot annehmen und sich als billige Arbeitskraft ausnutzen lassen müssen. Stattdessen können Sie schon früh – sprich schon vor Ihrem Berufseinstieg – die Weichen für einen erfolgreichen Karrierestart stellen. Je früher Sie sich im Klaren darüber sind, wo Sie beruflich hinwollen, desto besser können Sie auf dieses Ziel hinarbeiten. Versuchen Sie also bereits während Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums so viel Berufserfahrung wie möglich zu sammeln und dabei wichtige Geschäftskontakte zu knüpfen. Bestenfalls natürlich bereits in dem Bereich, in welchem Sie später auch arbeiten möchten. Das verbessert Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich und gar nicht so selten ergibt sich die erste Anstellung für Berufseinsteiger sogar aus einem Praktikum, einer Stelle als Werkstudent, einer Kooperation im Rahmen der Abschlussarbeit oder so ähnlich.
Was viele Berufseinsteiger nämlich noch nicht wissen: Kontakte sind das A und O im Berufsleben. Die richtigen Beziehungen – das sogenannte „Vitamin B“ – öffnen viel mehr Türen als eine normale Bewerbung. Sie sollten diese also nutzen, um sich auf dem verdeckten Stellenmarkt einen Job zu erhaschen. Dabei handelt es sich um jene Vakanzen, die niemals oder erst nach der inoffiziellen Vergabe offiziell, sprich öffentlich, ausgeschrieben werden. Wenn Sie also aktuell an der Schwelle stehen, in den Beruf einzusteigen, konsultieren Sie Ihre bisher geknüpften Kontakte und fragen Sie ganz direkt, ob es derzeit eine passende Stelle gibt oder Sie zumindest eine Initiativbewerbung hinterlegen dürfen. Und selbst, wenn Sie solche Kontakte noch nicht haben, können Sie diese über Jobmessen, Kongresse, weitere Events oder auch online knüpfen. Netzwerken lautet also Ihre Erfolgsstrategie, um möglichst schnell sowie erfolgreich den Sprung ins Berufsleben zu meistern. Zudem können Sie natürlich auch an Ihre Wunscharbeitgeber eine Initiativbewerbung senden. Sogar ohne Kontakte gibt es also Möglichkeiten, den verdeckten Stellenmarkt zu erobern. Warum, fragen Sie sich jetzt? Ganz einfach: Hier tummeln sich rund zwei Drittel aller Vakanzen, worauf sich aber nur rund fünf Prozent der Jobsuchenden bewerben. Auf dem öffentlichen Stellenmarkt reißen sich hingegen 95 Prozent der Bewerber um rund ein Drittel der offenen Stellen – und Sie als wenig erfahrener Berufseinsteiger haben angesichts dieser Konkurrenz kaum eine Chance.
…ist also die richtige Strategie. Sie müssen wissen, welche Ihre Ziele sind und wie Sie diese am schnellsten erreichen. Dann wirken Sie auch auf den potenziellen neuen Arbeitgeber selbstbewusst und überzeugend, wenn Sie ihm erläutern, weshalb er genau Ihnen die Stelle geben sollte. Anstatt sich also mit 08/15-Bewerbungen herumzuplagen und eine Absage nach der nächsten zu kassieren, werden Sie lieber kreativ und gehen Sie unkonventionelle Wege. Bleiben Sie dabei aber auch realistisch und hegen Sie keine zu hohen Erwartungen. Der erste Job muss nicht der Traumjob sein. Aber er sollte einen Schritt in die richtige Richtung darstellen. Als Ingenieur/in dann an der Kasse im Supermarkt zu sitzen, ist also nicht empfehlenswert. Ein Praktikum im eigenen Fachbereich mit Option auf unbefristete Einstellung zu absolvieren, im Zweifelsfall aber schon. Schlussendlich müssen Sie auf Ihr Bauchgefühl hören und Sie werden gewiss Ihren individuellen Weg finden. Viel Erfolg! Service-Info: Sie sind noch auf der Suche nach einem passenden Job? Schauen Sie doch einfach im XING Stellenmarkt vorbei. Hier finden Sie Jobs, die zum Leben passen.
Veröffentlicht
19.08.2019