Bei einem gelungenen Anschreiben sind einige Dinge zu beachten.

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7 grundlegende Tipps für ein gelungenes Anschreiben

Das Anschreiben ist das Herzstück einer jeden Bewerbung. Dennoch nimmt sich ein Personaler im Durchschnitt weniger als fünf Minuten Zeit, um Lebenslauf, Anhänge & Co zu sichten. Wie kannst Du auf den ersten Blick überzeugen?


Ob ein Recruiter Dein Anschreiben in Gänze liest oder nicht, hängt zu großen Teilen vom ersten Eindruck ab, den er von Deiner Bewerbung erhält – denn der erste Eindruck ist bekanntlich bleibend. Schon die Optik muss also ansprechend sein, beispielsweise hinsichtlich der Gestaltung des Lebenslaufes oder des Bewerbungsbildes. Zudem wird jeder Personaler einen Blick auf den Lebenslauf werfen, ebenso wie auf die ersten Zeilen des Bewerbungsschreibens. Diese müssen ihn zum Weiterlesen animieren, was zum ersten grundlegenden Tipp für ein gelungenes Anschreiben überleitet:

Einen „Cliffhanger“ verwenden

„Sehr geehrte Damen und Herren, im Zuge meiner Jobsuche bin ich auf Ihre Stellenanzeige gestoßen…“ – dieser Einstieg liest sich nicht besonders spannend, oder? Viele Bewerber setzen aber nach wie vor auf solche Floskeln. Das Risiko, dass der Recruiter daraufhin abspringt und das Anschreiben nicht vollständig liest, ist hoch. Stattdessen kannst Du seine Aufmerksamkeit gewinnen, aus der Masse herausstechen und ihn dazu animieren, den gesamten Text zu lesen, indem Du einen „Cliffhanger“ verwendest. Mit diesem Stilmittel baust Du Spannung auf und machst den Recruiter neugierig, wie der Text weitergeht. Hierbei sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst mit einem Zitat einsteigen, eine Frage stellen oder einen interessanten Fakt über Dich selbst anführen. Hauptsache, Du meidest langweilige Floskeln, die Personaler tagtäglich lesen.

Deine Persönlichkeit einbringen

Wenn Du einen spannenden Einstieg in Dein Anschreiben gemeistert hast, muss es natürlich ebenso spannend weitergehen. Ansonsten wird der Recruiter doch noch „auf halbem Weg“ abspringen. Auch in den anschließenden Zeilen ist es daher wichtig, Individualität sowie Persönlichkeit auszudrücken, anstatt auf die klassischen Floskeln zu setzen. Bevor Du Dich an die konkrete Formulierung machst, solltest Du Dich daher fragen, was Dich als Persönlichkeit ausmacht. Was sind Deine Besonderheiten? Was kannst Du dem Unternehmen bieten, was die anderen Bewerber (vermutlich) nicht haben? Was zeichnet Dich aus? Das sind die Fragen, deren Antworten den Recruiter interessieren. Achte also darauf, einen authentischen Text zu verfassen, der Dich als Persönlichkeit greifbar und für den Personaler zu einem „attraktiven“ Kandidaten macht.

Die Ausschreibung berücksichtigen

Je genauer Du also weißt, wonach der Recruiter sucht, umso besser kannst Du Dich als den perfekten Kandidaten präsentieren. Um dies zu erfahren, gilt es, einen Blick in die Stellenausschreibung zu werfen. Hier wird nämlich in der Regel ziemlich genau geschildert, wonach das Unternehmen sucht, sowohl fachlich als auch persönlich. Ziel ist demnach, dass Du möglichst viele dieser Anforderungen erfüllst und dich somit als optimale Wahl positionierst, dennoch aber authentisch bleibst. Am besten überlegst Du, welche der gesuchten Qualifikationen Du besitzt und greifst diese im Anschreiben auf, und zwar direkt mit einem konkreten „Beleg“. Nutze dafür gerne dieselben Begriffe wie in der Stellenausschreibung auch, denn nach genau diesen Schlagwörtern werden die Recruiter Ausschau halten. Ergänzt durch weitere individuelle Vorzüge in fachlicher sowie persönlicher Hinsicht, ergibt sich dadurch ein Profil, welches den Personaler neugierig macht.

Das Anschreiben individualisieren

In der Theorie klingt das einfach – ist es in der Praxis aber nicht? Tatsächlich ist das Anschreiben eine kleine Herausforderung, in welche Du einiges an Zeit investieren musst. Doch sobald Du diese gemeistert hast, steigen Deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich. Leider handelt es sich aber nicht um eine Arbeit, die Du nur einmal erledigen musst. Wenn Du Dich auf mehrere Stellen bewirbst, musst Du Dein Anschreiben nämlich jedes Mal erneut anpassen und individualisieren. Auch dann gilt es schließlich, die Schlagworte aus der Stellenanzeige aufzugreifen und Dich als jener Bewerber zu präsentieren, der perfekt auf die jeweilige Ausschreibung passt. Manchmal kannst Du einzelne Teile Deines vorherigen Anschreibens übernehmen, ein anderes Mal musst Du ganz neu anfangen. Qualität statt Quantität – darauf kommt es bei einem gelungenen Anschreiben an.

Mit Recherche beginnen

Dass Du das Anschreiben für jede erneute Bewerbung verändern musst, liegt auch daran, dass sie auf das jeweilige Unternehmen angepasst werden muss. Schließlich möchten die Personaler auch in Kürze wissen, weshalb Du genau hier arbeiten willst – und werden darauf im Vorstellungsgespräch noch einmal zu sprechen kommen. Recherche ist daher das A und O vor jeder Bewerbung. Informiere Dich über das Unternehmen, seine Arbeitsbereiche, seine Besonderheiten, sein Betriebsklima und, und, und… Halte Dich zwar kurz, aber mach im Anschreiben auch deutlich, was Dich an diesem Unternehmen so begeistert und weshalb Du perfekt in die Belegschaft passt.

Halte Dich kurz!

Damit ist ein wichtiges Stichwort gefallen: Ein Anschreiben sollte möglichst kurz sein – maximal eine DIN-A4-Seite. Je kürzer dieses ist, desto höher ist nämlich die Chance, dass der Recruiter es in Gänze liest. Dennoch gilt es natürlich, alle relevanten Informationen über Dich, Deine Qualifikationen, Deine Persönlichkeit sowie Deine Motivation einzubringen. Ein Spannungsfeld, das von Dir die Fähigkeit erfordert, aussagekräftige Formulierungen zu finden, welche die essentiellen Argumente für Deine Einladung zum persönlichen Gespräch auf den Punkt bringen. Hierfür kann es hilfreich sein, erst einmal all Deine Ideen aufzulisten und den ersten Entwurf anschließend so lange zu überarbeiten, bis er kurz und knapp, aber stimmig ist und die wichtigsten Informationen enthält. Nutze zudem einzelne Absätze, um das Anschreiben in Sinnabschnitte zu untergliedern und dadurch übersichtlicher zu machen.

Korrekte Rechtschreibung und Grammatik

Klingt logisch, wird im Eifer des Gefechts aber häufig vergessen. Denn im letzten Schritt ist es wichtig, dass Du die Rechtschreibung sowie Grammatik kontrollierst beziehungsweise kontrollieren lässt. So ergibt sich ein professionelles Gesamtbild, mit dem Du gute Chancen darauf hast, dass Deine Bewerbung aus der Masse heraussticht, vollständig gelesen wird und überzeugt.

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Veröffentlicht
26.05.2020