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Bei der Jobsuche Online-Portale zu durchforsten, ist Pflicht. Kluge Kandidaten zünden zusätzlich einen Turbolader für ihre Karriere: soziale Netzwerke. Betreibst Du dort wirkungsvoll Selbstmarketing, gefällt das auch Recruitern.
Social Media ist in aller Munde, trotzdem nutzt bisher noch nicht einmal die Hälfte aller Bewerber in Deutschland Plattformen wie XING oder Facebook für die Jobsuche. Das ist ein Ergebnis einer Social-Recruiting-Studie des Personaldienstleisters Adecco und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. Wer hier seine Karten geschickt ausspielt, hat beim Rennen um die besten Jobs die Nase vorn, denn immer mehr Personaler nutzen soziale Netzwerke, um für offene Stellen geeignete Bewerber zu finden. So ergab die Studie auch: Gut 30 Prozent der Befragten sind bereits von Personalverantwortlichen über Netzwerke angesprochen worden, und bei fast 60 Prozent der Angesprochenen führte der Kontakt zu einem konkreten Stellenangebot.
Kommen für Dich vorwiegend berufliche Social-Media-Kanäle in Betracht, oder willst Du diese um auch privat genutzte Plattformen wie Facebook, Google+ oder Twitter ergänzen? Vielleicht glänzt Du darüber hinaus ja sogar als Blogger mit Spezialwissen und sorgen so für Aufmerksamkeit? All das hängt ganz von Deinem persönlichen Wünschen und Zielen ab. Wichtig ist: Wo immer Du aktiv wirst, solltest Du sowohl agieren als auch reagieren und Dein jeweiliges Profil mit kontinuierlicher Pflege aktuell halten. Das verursacht vor allem anfangs etwas Mühe und kostet eine ganze Menge Zeit, lohnt sich aber am Ende.
Als effektivste soziale Netzwerke für berufliche Kontakte gelten Business-Netzwerke wie XING. Mehr als 18 Millionen Mitglieder hat die XING-Plattform im deutschsprachigen Raum (Stand: Dezember 2022). Um das Beste herauszuholen, gilt es, ein personalisiertes Profil zu erstellen und einige Grundregeln befolgen.
Bei XING gibt es für zahlende Mitglieder eine hilfreiche weitere Funktion, das Portfolio: Ähnlich wie das Motivationsschreiben bei einer Bewerbung, bietet es Platz dafür, potenziellen Arbeitgebern Ihre Persönlichkeit näher zu bringen, berufliche Erfolge zu beschreiben, Ziele zu formulieren, sowie Qualifikationen und Soft Skills ausführlich ins rechte Licht zu rücken – auch mit Bildern und Dateianhängen. Die Wortwahl für das Selbstmarketing sollte im Großen und Ganzen eher sachlich sein, aber: Der eine oder andere originelle Zwischenton bei „Ich biete“ und „Ich suche“ ist erlaubt und hilft dabei, Sie von der Masse abzuheben.
„Wir erleben wie der Fokus auf stromlinienförmige Lebensläufe in den modernen Arbeitswelten mehr und mehr schwindet. Im Bewerbungsprozess werden Individualität und Kreativität der Kandidaten zu entscheidenden Bewertungskriterien. Diese sollten unbedingt auch in der Selbstbeschreibung auf sozialen Netzwerken zum Ausdruck kommen.“
Gero Hesse, HR-Experte und Geschäftsführer der Medienfabrik GüterslohBerufliche Social-Media-Netzwerke leben davon, dass man sie nicht nur zur Selbstdarstellung sondern in erster Linie aktiv nutzt. Wer davon nach dem Prinzip „Geben und Nehmen“ rege Gebrauch macht, zieht die meisten Vorteile aus ihnen: Knüpfe möglichst viele qualifizierte Kontakte, damit sich Deine neue Statusmeldung in den richtigen Kreisen rasch herumspricht. Beteilige Dich an Gruppen und Diskussionsrunden, bei denen Du mit Ihrer Expertise punkten kannst. Besuche die Profile von Fachkollegen und solche von Firmen, für die Du Dich interessierst – so kommt mancher gute Dialog in Gang. Und unterstütze bei Gelegenheit Bekannte in Ihren Netzwerken, sie werden sich bei passender Gelegenheit dafür revanchieren.
Bei vielen Headhuntern ergänzt Social Media inzwischen das Telefon als Mittel zur Erstansprache und häufig lancieren Firmen heutzutage neue Stellenangebote zuerst über diese Kanäle. Sucht ein Unternehmen Mitarbeiter, können Sie den zuständigen Ansprechpartner mit einem Kontaktgesuch auf sich aufmerksam machen und vor Ihrer schriftlichen Bewerbung erste Informationen bei ihm einholen.
Anders als XING eignen sich auch soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Google+ für Stellensuchende und Bewerber, um aktiv Kontakte zu knüpfen – allerdings in anderer Form. So ginge beispielsweise die Facebook-Freundschaftsanfrage an einen Personaler Ihrer Wunschfirma mit ziemlicher Sicherheit nach hinten los. Folge stattdessen lieber herausragenden Persönlichkeiten Deines Fachbereiches oder Meinungsmachern. Behalte Firmen mit News- oder Karriere-Tweets auf dem Schirm – und auch solche, die eine professionelle Facebook-Präsenz für ihr Marketing oder ihr Recruiting pflegen. Bei Letzteren kannst Du aus gut begründetem Anlass dann auch auf diesem Weg von Dir hören lassen.
Bringe für andere interessantes Expertenwissen und Grundkenntnisse im Online Publishing mit? Dann finde vielleicht die Zeit, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen. Auf diese Weise pflegen Sie Ihre fachliche Reputation und finden selbst Follower, die Ihrer Karriere über kurz oder lang einen Schubs in die richtige Richtung geben könnten. Für welche Art von Social Networking Du Dich auch entscheidest – bitte wahre immer die Regeln guten Benehmens und achte sehr darauf, welche Inhalte Du teilst. Über die Wirkung von für alle Öffentlichkeit sichtbaren kompromittierenden Partyfotos oder fragwürdigen politischen Parolen hast Du ja sicher genug gelesen, nicht wahr?
Erfahren Sie, wie man sich im Netz richtig bewegt auf XING Coaches: Zum Internet-Knigge auf XING Coaches
Veröffentlicht
11.01.2016