Ein Feedbackgespräch dient dem Zweck, wertvolle Rückmeldung für Deine geleistete Arbeit zu erhalten – aber auch einen gemeinsamen Blick in die Zukunft zu werfen. Sie stellen für Dich eine Möglichkeit dar, um Dich zu verbessern und Dir neue Perspektiven zu eröffnen. Zudem kann positives Feedback ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Gehaltsverhandlung sein und dazu dienen, gemeinsame Ziele zu finden. Denn nur, wenn Dein Arbeitgeber Deine individuellen Ziele kennt, kann er Dich auch dahingehend fördern. Es ist deshalb wichtig, das Feedbackgespräch in erster Linie als wertvolle Chance zu begreifen und je besser Du darauf vorbereitet bist, desto umfassender kannst Du diese nutzen.
Feedback ist keine Einbahnstraße
Viele Mitarbeiter machen den Fehler, das Feedbackgespräch als etwas Passives zu begreifen. Sie gehen unvorbereitet in den Termin und warten gespannt darauf, ob sie Lob oder Kritik erhalten. Diese sind zwar ebenfalls ein wichtiger Bestandteil von Feedbackgesprächen, aber eben nur einer von mehreren. Stattdessen laufen diese Gespräche typischerweise in verschiedenen Phasen ab:
- Zuerst findet eine kurze Zusammenfassung Deiner Leistungen seit dem letzten Feedbackgespräch statt.
- In diesem Zuge erhältst Du Lob oder Kritik durch Deinen Gesprächspartner und er nennt Verbesserungsvorschläge oder Wünsche für die Zukunft.
- In der Regel erhältst Du daraufhin die Möglichkeit, auf das Gesagte zu reagieren und eigenes Feedback zu geben.
- Übrigens: Oft weiß Dein Gegenüber gar nicht genau, was Du tagtäglich leistest. Dieser Zeitpunkt ist daher auch eine optimale Möglichkeit für Deine Selbstpräsentation.
- Anschließend folgt die zweite Phase, nämlich die gemeinsame Suche nach Lösungen und Zielen für die Zukunft. Diese Ziele werden bestenfalls gemäß SMART-Formel formuliert, damit die Gesprächsteilnehmer im nächsten Feedbackgespräch nachvollziehen können, ob diese Ziele erreicht wurden.
- Die dritte und letzte Phase wirft einen noch weiteren Blick in die Zukunft. Es geht darum, Deine langfristigen Perspektiven sowie Wünsche zu klären und einen individuellen Karriereplan für Dich bei dem aktuellen Arbeitgeber zu entwerfen.
Ein erfolgreiches Feedbackgespräch ist also eine Win-Win-Situation: Deine Leistungen entsprechen daraufhin (mehr) den Vorstellungen des Arbeitgebers und Deine Karriere verläuft in die gewünschte Richtung. Genau deshalb ist es so wichtig, das Feedbackgespräch vorzubereiten und diese Chance aktiv zu nutzen.
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Tipps für die Vorbereitung von Feedbackgesprächen
Die Frage für Dich als Mitarbeiter lautet demnach nicht, ob Du ein Feedbackgespräch vorbereiten solltest, sondern wie. Folgende Tipps helfen Dir dabei:
- Eine Bestandsaufnahme machen. Indem Du die vergangenen Monate Revue passieren lässt, kannst Du bereits mit großer Wahrscheinlichkeit voraussagen, welches Lob oder welche Kritik Dich im Feedbackgespräch erwartet. Dadurch kannst Du die richtige Reaktion üben. Es ist wichtig, nicht direkt in eine Abwehrhaltung zu gehen oder übermäßig emotional zu reagieren. Böse Überraschungen lassen sich dennoch niemals mit Sicherheit ausschließen, sprich unerwartete oder ungerechtfertigte Kritik. Auch solche Situationen solltest Du vorab üben, beispielsweise mit Angehörigen oder Freunden, um im Fall der Fälle souverän zu reagieren.
- Lob und Kritik formulieren. Überlege, was Du selbst an Deinem Arbeitsumfeld, Deinen Tätigkeiten & Co in den vergangenen Monaten gut oder schlecht fandest. Darauf gilt es ein eigenes Feedback zu gestalten. Beginne mit Lob, denn so entsteht eine positive Gesprächsatmosphäre. Daraufhin können sachlich (!) formulierte Kritikpunkte angebracht werden. Nutze dafür „Ich-Botschaften“, um einen Konflikt zu verhindern.
- Verbesserungs- oder Lösungsvorschläge entwickeln. Am besten kannst Du diese bei der von Dir geäußerten Kritik direkt mitliefern. Aber auch bei Kritikpunkten Deines Gegenübers, die Du bereits erwartet hast, kannst Du solche Vorschläge einbringen. Dadurch beweist Du Eigeninitiative sowie den Willen zur Verbesserung. Proaktiv vorgehen, lautet also die Devise, um eine positive Gesprächsatmosphäre zu kreieren.
- Kurz-, mittel- und langfristige Ziele definieren. Mit der richtigen Atmosphäre fällt es schlussendlich leichter, gemeinsame Ziele zu finden und diese gemäß SMART-Formel schriftlich festzuhalten. Deine eigenen Ziele zu kennen, ist dafür eine unverzichtbare Voraussetzung. Begib Dich also in die Selbstreflexion und werde Dir darüber klar, was Du im aktuellen Job sowie beruflich im Allgemeinen erreichen willst.
Wichtig ist natürlich auch, das Feedbackgespräch anschließend zu reflektieren. Gerechtfertigte Kritik gilt es umzusetzen und festgelegte Ziele zu verfolgen. Dann stehen die Chancen gut, dass das nächste Feedbackgespräch voller Lob ist und Deine Karriere neuen Schwung bekommt. Zudem solltest Du Dich nach einem positiven Gespräch fragen, ob nun nicht der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung gekommen ist – oder, um andere Forderungen zu stellen, wie eine Homeoffice-Regelung, ein Sabbatical, eine verkürzte Arbeitszeit, o. ä.
Sei es vor der Unterzeichnung eines neuen Arbeitsvertrags oder in einem bestehenden Arbeitsverhältnis: Eine Gehaltsverhandlung musst Du im Berufsleben immer wieder führen. Wenn der Arbeitgeber keiner Gehaltserhöhung zustimmt, gibt es jedoch Alternativen.
Fazit
Richtig genutzt, stellt ein Feedbackgespräch eine wichtige Chance für beide Seiten dar. Deshalb ist es sinnvoll, aktiv um ein solches zu bitten, falls Feedbackgespräche in Deinem Unternehmen nicht zur Regel gehören oder zu selten durchgeführt werden. Sie bieten Dir eine Plattform, um Dich im besten Licht zu präsentieren und um einen gemeinsamen Fahrplan für Deine Karriere zu entwickeln. Ein Feedbackgespräch kann Dir also allerhand Chancen eröffnen, jedoch kommt es dabei auf die richtige Formulierung an. Indem Du professionell auf Kritik reagierst, selbst konstruktiv kritisierst und einen klaren Plan davon hast, was Du im Unternehmen erreichen willst, kannst Du das Meiste aus dieser Chance herausholen. Viel Erfolg!