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Die digitale Bewerbung ist zwar kein neues Konzept, doch gewinnt durch die aktuelle Corona-Krise plötzlich an Bedeutung. Für Bewerber gibt es beim Telefon- und Videointerview einige Besonderheiten zu beachten.
Plötzlich soll es keine persönlichen Treffen mehr geben und Arbeit findet weitestgehend im Homeoffice statt. Die Welt steht angesichts der aktuellen Pandemie auf dem Kopf und so auch das Recruiting. Denn wer sich aktuell auf Jobsuche befindet, der muss nun damit rechnen, dass Personaler im Homeoffice sitzen und keine persönlichen Bewerbungsgespräche stattfinden. Auf einmal findet der Bewerbungsprozess also rein digital statt, was in immer mehr Unternehmen ohnehin schon gang und gäbe ist – vor allem, wenn der Bewerber weit entfernt wohnt und extra für das erste Kennenlernen anreisen müsste. Das „Remote Recruiting“ spart dem Unternehmen dann viel Geld und dem Bewerber eine Menge Zeit. Eine Win-Win-Situation.
Sei es also aus gegebenem Anlass oder aufgrund der vielen Vorteile: wenn ein Unternehmen den Bewerbungsprozess weitestgehend oder sogar vollständig digitalisiert hat, musst Du als Bewerber einige Besonderheiten beachten. Dafür ist es erst einmal wichtig, dass Du die gängigsten Methoden beim digitalen Auswahlprozess von Bewerbern kennst. Das sind zum Beispiel:
Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst Du im Zuge Deiner digitalen Bewerbung also zwei oder mehr dieser Stufen durchlaufen. Das macht direkt deutlich, dass Du über das notwendige Know-how im digitalen Bereich verfügen mustt, um versiert mit den entsprechenden Technologien umzugehen. Zudem benötigst Du ein geeignetes Endgerät wie ein Smartphone oder einen Laptop, um den Bewerbungsprozess aus dem Homeoffice bewerkstelligen zu kannst.
Video-Vorstellungsgespräche folgen eigenen Regeln: Wer im Interview via Zoom, MS Teams & Co. einen neuen Job erobern will, muss auch digital überzeugen. Fehlende Vorbereitung sowie unprofessionelle Aktionen hinterlassen eher Irritationen, erklärt XING Insider Dr. Branko Woischwill in diesem Artikel.
Nachdem Du also die technologische Infrastruktur sichergestellt und Dich mit den Tools vertraut gemacht hast, musst Du digital überzeugen. In diesem Zuge gilt es, Deine Online-Präsenz zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern. Denn Du kannst davon ausgehen, dass der Personaler im Internet über Dich recherchieren wird, vor allem, wenn er Dich eben vorerst nicht persönlich kennenlernt. Dazu zählen Deine beruflichen sowie privaten sozialen Netzwerke, Deine Webseite, Dein Blog oder was auch immer mit Dir online in Verbindung steht. Je einheitlicher und überzeugender das Bild ist, welches sie bei dieser Recherche vermitteln, umso besser stehen Deine Jobchancen. Positioniere Dich also gezielt als Experte auf Deinem Fachgebiet und bilde Deine „Personal Brand“.
Erst im nächsten Schritt ist es sinnvoll, sich konkret an den Bewerbungsprozess zu machen. Wenn Du eine Online-Bewerbung versendest, muss diese ebenso sorgfältig gestaltet sein wie ein gedrucktes Formular. Rechtschreibfehler sind natürlich zu vermeiden und es braucht ein überzeugendes Anschreiben sowie einen strukturierten Lebenslauf. Gleichzeitig ist aber auch die Formatierung sowie Gestaltung des Dokuments extrem wichtig. Hier kann der Recruiter erkennen, wie geübt Du mit den digitalen Programmen sind – und wie viel Mühe Du Dir bei Deiner Bewerbung gegeben hast. Wenn es sich um ein Online-Formular handelt, das Du nur ausfüllen musst, sozusagen einen Vordruck, hast Du weniger gestalterischen Spielraum. Dann kommt es mehr auf die Inhalte an. Auch hier ist das Stichwort „Personal Brand“ wichtig, sprich Deine Aussagen müssen sich mit dem decken, was der Personaler bei der Recherche über Deine Person herausgefunden hat. Schicke hingegen ein komplettes Dokument, wähle das PDF-Format und achte auf ein individuelles Design. Entwerfe zum Beispiel ein Deckblatt mit dem Logo des Unternehmens, bei dem Du gerne arbeiten würdest, und einem sympathischen Bewerberbild. Entscheide Dich für eine Farbgestaltung, die sich auf jeder Seite des Dokuments einheitlich wiederfindet, und arbeite beispielsweise mit übersichtlichen Grafiken. Dabei gilt als Faustregel: je kreativer Dein Beruf, desto kreativer sollte das Design sein. Trotzdem muss natürlich auch der Inhalt überzeugen.
Hast Du diese Hürde gemeistert und nun einen Termin für ein telefonisches Interview, sei es mit oder ohne Video, können folgende Tipps Deine Chancen auf eine Jobzusage erhöhen:
Wenn Du diese Tipps berücksichtigst und Dich auf die Besonderheiten einstellst, welche bei einer rein digitalen Bewerbung gelten, kannst Du davon also nur profitieren und Deine Jobchancen gewiss erhöhen. Dennoch musst Du schlussendlich auch persönlich überzeugen, denn spätestens an Deinem ersten Arbeitstag wird es voraussichtlich zu einem solchen Treffen kommen. Bleibe daher stets authentisch und professionell – eben so, wie Du es in einem klassischen Bewerbungsprozess auch tun würdest.
Veröffentlicht
28.05.2021