Frau liegt mit Kopf auf dem Schreibtisch.  © Poike / Getty Images

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Schattenseiten von Homeoffice – und Maßnahmen dagegen

Aufgrund der Corona-Krise arbeiten viele Deutsche nun schon einige Zeit im Homeoffice. Die Einen genießen die Vorteile, die es mit sich bringt. Die Anderen beklagen sich hingegen über die Nachteile.


Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und das gilt auch für das Homeoffice. Viele Menschen haben schon vor der Pandemie ganz oder teilweise im Homeoffice gearbeitet – oder sich das zumindest gewünscht. Kein Wunder, schließlich bringt das Arbeitsmodell zahlreiche Vorteile wie eine leichtere Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit sich. Doch in all der Euphorie wird oft vergessen, dass auch das Homeoffice manche Schattenseiten birgt:

Keine fixen Arbeitszeiten:

In einigen Jobs werden die Arbeits- und Pausenzeiten im Homeoffice strikt geregelt und kontrolliert. Dadurch ist ein fester Rahmen gesetzt. Wenn Sie sich die Arbeit stattdessen selbst einteilen können, bringt das mehr Flexibilität in den Alltag – aber auch die Gefahr, dass Du insgesamt zu wenig oder zu viel arbeitest. Was Du dann also brauchst, ist ein hohes Maß an Selbstmotivation und Selbstorganisation. Du musst Dir die Arbeit einteilen, feste Pausenzeiten setzen und rechtzeitig Feierabend machen. Dann sind flexible Arbeitszeiten im Homeoffice eine echte Chance auf mehr Selbstbestimmung im Alltag und persönliche Freiheit. Andernfalls riskierst Du, dass die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben vollkommen verschwimmen.

Kein Feierabend:

Eigentlich gehört dieser Punkt ebenfalls zum ersten möglichen Nachteil im Homeoffice. Doch es lohnt sich, diesen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn vielen Menschen fällt es bei der Arbeit im Homeoffice schwer, zwischen Freizeit und Arbeitszeit zu trennen. Du machst also zu spät Feierabend oder arbeiten auch an den Wochenenden. Doch sich einen Feierabend zu setzen und dann den Computer auszuschalten, bedeutet noch nicht, auch tatsächlich „abzuschalten“. Lass Dich also nicht verleiten, trotzdem noch über die Arbeit nachzudenken, E-Mails zu lesen, Papierkram fertigzustellen oder anderen Tätigkeiten nachzugehen. Feierabend muss auch im Homeoffice ein echter Feierabend sein, sprich entferne Dich körperlich vom Arbeitsplatz und schalten gedanklich ab. Letzteres fällt übrigens auch vielen Menschen schwer, die nicht im Homeoffice arbeiten. Ob es sich tatsächlich um eine Schattenseite des Homeoffices handelt, liegt daher an Dir selbst.

Wo Spaß und Qual oft beieinander liegen - Homeoffice als Herausforderung für das Selbstmanagement

Es klingt verlockend: Zuhause arbeiten, in den eigenen vertrauten vier Wänden, umgeben von allem, was uns wichtig ist und gefällt. Zwischendurch ins Schwimmbad gehen oder in der Eisdiele sitzen. Für viele Arbeitnehmer in Deutschland ist dies Alltag geworden. XING Insider Prof. Dr. D. Georg Adlmaier-Herbst erklärt hier, wie das Selbstmanagement im Homeoffice gelingt. 

 

Viele Störfaktoren:

Wenn Du das erste Mal im Homeoffice arbeitest, wirst Du schnell merken, dass Du Dich vermutlich schlechter konzentrieren kannst als im Büro. Denn die Verlockungen, sich ablenken zu lassen, sind in den eigenen vier Wänden umso größer. Einerseits hast Du keinen Chef, der kontrolliert, ob Du gerade arbeitest und woran. Du kannst also „kurz“ im Internet surfen oder ein privates Telefonat führen. Andererseits lauern im Homeoffice schlichtweg mehr Störfaktoren wie das klingelnde Telefon, der Nachbar an der Tür, die Hausarbeit, der Hund, der Partner…die Möglichkeiten sind vielfältig. Vor allem Eltern, deren Kinder zeitgleich zuhause sind, haben oft Schwierigkeiten damit, die notwendige Ruhe sowie Konzentration zu finden. Wichtig ist daher, dass Du alle Störfaktoren beseitigst. Schalte das private Handy ab, ignoriere die Türklingel, blende private Verpflichtungen wie die Hausarbeit aus und vor allem: bringe Deiner Familie bei, Dich nicht zu stören, wenn Du arbeitest. Suche Dir also einen ruhigen Platz, am besten einen Raum, in welchem Du die Tür hinter Dir schließen kannst und sorge somit für klare Grenzen zwischen der Arbeits- und Freizeit. Dann bsit Du unter Umständen im Homeoffice sogar viel produktiver – denn hier wirst Du zumindest nicht durch Kollegen, Kunden & Co abgelenkt.

Gefahr von Einsamkeit:

Keine Kollegen, kein Chef, keine Kunden und vielleicht auch keine Familie. All das ist zwar förderlich für die Produktivität, kann aber auch dazu führen, dass Du Dich im Homeoffice „einsam“ fühlst. Wichtig ist dann, dass Du aktiv gegensteuerst. Treffe Dich zum Beispiel in der Mittagspause mit einer Freundin zum Essen oder – wo das derzeit nicht möglich ist – telefoniere zumindest. Rufe Kollegen an, wenn Du eine Frage hast, anstatt nur eine E-Mail zu schreiben. Verbringe die Feierabende bewusst mit Deinem Partner, anstatt in getrennten Räumen, weil der eine fernsehen und der andere lesen möchte…oder so ähnlich. Überlege also, wie Du eine Art sozialer Inseln im Alltag integrieren kannst, dann wird das Homeoffice auch nicht zur Einsamkeitsfalle.

Keine Präsenz zeigen:

Mit den Kollegen und dem Chef in Kontakt zu bleiben, bestenfalls via Telefon oder Videochat, ist auch insofern wichtig, als dass Du präsent bleibst. Denn vor allem, wenn Du immer im Homeoffice arbeitest oder nicht nur während der Corona-Krise, sondern auch, wenn alle anderen Kollegen vor Ort sind, drohst Du unter dem Radar zu fliegen. Das kann Nachteile bei Beförderungen oder anderen wichtigen Entscheidungen nach sich ziehen. Versuche daher, Dich trotz Homeoffice unverzichtbar zu machen und einen regen Austausch mit den Vorgesetzten, Kollegen & Co zu pflegen. Du siehst: mit simplen Tricks kannst Du diese und alle weiteren Schattenseiten des Homeoffices umgehst – und stattdessen optimal von dessen Vorteilen profitieren!

Veröffentlicht
10.03.2021