Jobwechsel Ausstand Homeoffice © pixelfit / Getty Images

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Die letzten Tage im alten Job: So klappt der Ausstand trotz Homeoffice

Ob selbst gekündigt oder gekündigt worden: ein Ausstand gehört in jedem Fall zum guten Ton. Doch was, wenn Du derzeit im Homeoffice bist? Folgende Tipps helfen Dir, die letzten Tage im alten Job zu meistern.


Es sind wenige Fälle, in denen ein Mitarbeiter ein Unternehmen verlässt, ohne sich im großen Stil zu verabschieden. Fälle, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Doch man sieht sich bekanntlich immer zweimal im Leben und daher ist es wichtig, den Jobausstieg möglichst positiv zu gestalten – selbst, wenn die Gründe für dein Gehen weniger schön sind. Zumindest den Teammitgliedern „Tschüss“ und „Danke“ zu sagen, ist eine Frage der Höflichkeit. Der Ausstand ist daher zur Tradition geworden, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, sei es altersbedingt, aufgrund einer Kündigung oder aus anderen Gründen. Normalerweise würdest Du einige Leckereien mitbringen, vielleicht etwas zum Anstoßen und dann die Runde machen, um Dich persönlich zu verabschieden. Doch nun, da fast jeder im Homeoffice arbeitet, ist das gar nicht mehr so einfach. Im Zuge der Corona-Krise und der zunehmenden Beliebtheit von Remote Work im Allgemeinen stellt sich also immer häufiger die Frage, ob und wie ein solcher Ausstand auch auf Distanz funktionieren kann.

Ausstand trotz Homeoffice? Ein klares „Ja“ 

Das Offboarding ist ein wichtiger Prozess für Dich und den Arbeitgeber, wenn Du das Unternehmen verlässt. Es gilt daher, dieses auch aus dem Homeoffice gewissenhaft anzugehen und offene Aufgaben zu erledigen oder zu delegieren. Vielleicht sollst Du noch einen Nachfolger einarbeiten oder ein Projekt abschließen. All das ist auch aus dem Homeoffice möglich und daher ist es wichtig, frühzeitig mit Deinen Vorgesetzten oder den Personalern zu klären, was im Zuge des Offboardings noch von Dir erwartet wird. Sind schließlich die letzten Tage im Job gekommen, ist Abschied ein wichtiges Stichwort. Denn Abschied zu nehmen ist nicht nur wichtig, um mit einen guten Eindruck zu hinterlassen – sondern vor allem für Dich selbst. Nur so kannst Du dieses Kapital in Deinem (Berufs-) Leben auch gedanklich sowie emotional abschließen, um den Blick in die Zukunft zu richten. Zudem hilft Dir ein Ausstand dabei, diesen Abschied positiv zu gestalten, indem Du noch einmal mit liebgewonnenen Kollegen zusammen isst, trinkst, lachst oder in Erinnerungen schwelgst. Auch, wenn Du derzeit oder dauerhaft im Homeoffice arbeitest und es somit kein persönliches Beisammensein gibt, ist daher ein Ausstand unbedingt zu empfehlen.

Tipps für den „remote“ Ausstand

Wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie und damit verbundene Kontaktbeschränkungen herrschen, könntest Du die Kollegen natürlich nach Feierabend Deines letzten Arbeitstages zu einer privaten Abschiedsfeier einladen. Doch derzeit ist das leider nicht möglich. Dir bleibt somit nichts anderes übrig, als den Ausstand online zu feiern. Folgende Tipps helfen Dir dabei:

  1. Tipp: Eine E-Mail für jedermann

Bei größeren Unternehmen ist es kaum möglich, dass Du Dich von jedem persönlich verabschiedest, beispielsweise per E-Mail oder Telefon. Häufig ist das auch nicht erwünscht, denn vermutlich hattest Du nicht mit jedem Mitarbeiter viel oder guten Kontakt. Dennoch: Eine Rundmail an die wichtigsten Mitarbeiter in Deinem beruflichen Umfeld gehört zum guten Ton – vielleicht auch an Geschäftskunden, Freelancer oder andere relevante Personen. So kannst Du diese darüber informieren, dass Du das Unternehmen verlässt und wer ab sofort Deine Aufgaben übernimmt. Wenn gewünscht, kannst Du noch persönliche Worte hinzufügen, was Du beispielsweise in Zukunft machen wirst oder wie gerne Du im Unternehmen gearbeitet hattest. Wichtig ist, dass die E-Mail professionell sowie positiv formuliert ist; auch, wenn Du innerlich vielleicht wütend oder traurig bist. Es gilt also, Dein Gesicht zu wahren, „Danke“ zu sagen und Dich höflich zu verabschieden.

  1. Tipp: Eine virtuelle Grußkarte

Virtuelle Grußkarten erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit. Sie können daher zusätzlich zu dieser E-Mail oder stattdessen verschickt werden. Auch hierbei ist natürlich wichtig, dass der Inhalt angemessen und positiv ist. Du kannst diese auch mit einem Foto, einer persönlichen Videobotschaft oder ähnlichen Ideen schmücken. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

  1. Tipp: Ein Abschiedsgeschenk auf die Ferne

Für Personen, denen Du speziell „Danke“ sagen möchtest, kannst Du außerdem ein Abschiedsgeschenk auswählen. Dieses lässt Du ihnen auf dem Postweg zukommen und ergänzt es mit einer persönlichen Nachricht. Sei es der Chef, der liebgewonnene Kollege oder die jahreslange Geschäftspartnerin – wenn Du das Gefühl hast, jemandem eine besondere Freude machen zu wollen, ist das Abschiedsgeschenk trotz (oder gerade wegen) der Distanz eine hervorragende Wahl.

  1. Tipp: Ein (fast) persönliches Zusammensein

Zuletzt solltest Du Dich im kleinen Kreis noch einmal persönlich verabschieden. Da „persönlich“ im wahrsten Sinne des Wortes jedoch derzeit nicht möglich ist, gibt es zwei Optionen: Du kannst jeden aus dem Team einzeln anrufen, um Dich zu verabschieden, oder Du hältst eine virtuelle Abschiedsfeier ab. Letztere sollte jedoch richtig organisiert sein. Das bedeutet: Es gilt, frühzeitig eine Einladung zu versenden, damit sich alle den Termin freihalten. Auch der Kanal, über den der „remote“ Ausstand stattfinden soll, muss klar kommuniziert werden. Zuletzt ist es wichtig, dass keine peinliche Stille herrscht, sondern es ein Programm gibt. Dieses kann von einer Ansprache Deinerseits über lustige Spiele bis hin zu Smalltalk in Kleingruppen reichen – je nach Teilnehmerzahl können für letztere Option spezielle Programme genutzt werden, die quasi ein „Hopping“ von virtuellem Stehtisch zu virtuellem Stehtisch ermöglichen. Auch kannst Du zu einem virtuellen Weinabend oder ähnlichem einladen, um ein letztes Mal digital mit Deinem Team anzustoßen. Du siehst: Auch hier sind Deine Möglichkeiten beinahe endlos. Wichtig ist in jedem Fall, dass es ein offizielles Ende des virtuellen Ausstands gibt und Du dabei noch einmal „Danke“ sowie „Tschüss“ sagst. So rundest Du die letzten Tage im Job perfekt ab, trotz Homeoffice. 

Veröffentlicht
30.03.2021