Was sollten Bewerber auf die Frage nach ihrem „Purpose“ antworten?

Der Purpose könnte übersetzt werden als Ziel, Aufgabe, Bestimmung oder Vorsatz. Er beschreibt also den Grund, weshalb Du am Morgen aufstehst und zur Arbeit gehst. Jeder Mensch hat einen solchen Purpose – selbst, wenn es sich nur um den Druck handelt, ausreichend Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist deshalb spannend, einmal Deine eigenen Beweggründe zu hinterfragen. Sie helfen Dir einerseits dabei, die richtigen Karriereziele zu setzen und somit zu einem glücklichen sowie erfolgreichen Berufsleben zu finden. Andererseits hast Du dann die perfekte Antwort, falls Du in einem Vorstellungsgespräch nach Deinem Purpose gefragt wirst. 

Warum fragen Personaler nach dem Purpose?

Der Purpose gewinnt derzeit aus mehreren Gründen an Bedeutung in der Arbeitswelt: Immer mehr Unternehmen hinterfragen ihren Purpose, um diesen in ihr Employer Branding zu integrieren und dadurch im „War for Talents“ ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz zu haben. Gleichzeitig steigt das Interesse am Purpose ihrer Mitarbeiter. Dadurch stellen sie sicher, dass sie motivierte Kandidaten auswählen, die sich positiv auf das Arbeitsklima sowie den wirtschaftlichen Erfolg auswirken. Zudem lernen sie ihre Zielgruppe besser kennen, um darauf basierend ihr Employer Branding zu optimieren. Denn je besser der Purpose der Arbeitnehmer und des Arbeitgebers zusammenpassen, desto glücklicher und erfolgreicher werden alle mit der Konstellation. Die Chance, dass Du in Vorstellungsgesprächen zukünftig nach Deinem Antrieb gefragt wirst, ist somit hoch. 

Wie ermittelst Du Deinen Purpose?

Spätestens, wenn Du Dich auf Jobsuche befindest, ist es also wichtig, Deinen eigenen Purpose zu ermitteln und souverän auf die Frage im Bewerbungsgespräch antworten zu können. Aber selbst, wenn Du (noch) keinen Jobwechsel planst, solltest Du Deine Bestimmung kennen. Denn nur so kannst Du überprüfen, ob Deine aktuelle berufliche Situation dazu passt und wie Du langfristig im Job glücklich sowie gesund bleiben kannst. Mache es daher zur Routine, in regelmäßigen Abständen Deinen Purpose zu hinterfragen – spätestens aber, wenn Du merkst, dass Du im aktuellen Job zunehmend unzufrieden bist. Stelle Dir dafür folgende Fragen:

• Wie zufrieden bin ich derzeit?
• Was macht mich glücklich?
• Was macht mich unglücklich?
• Welche Karriereziele verfolge ich?
• Warum verfolge ich diese Ziele?
• Was motiviert mich zu meiner Arbeit?
• Welchen Sinn sehe ich in dieser Arbeit?
• Wann fühle ich mich „erfüllt“?
• Was wünsche ich mir für meine Zukunft?

Solche und ähnliche Fragen helfen Dir bei der Selbstreflexion. Falls Du insgesamt zufrieden bist, findest Du dadurch heraus, was Dich an Deinem Job glücklich macht und Dein Purpose ist. Bist Du hingegen unzufrieden, so helfen Dir diese Fragen dabei, diese Situation in Zukunft zu ändern und gegebenenfalls einen Job zu suchen, der besser zu Dir passt. Die Jobsuche und der Purpose sind also untrennbar miteinander verbunden.

Die richtige Formulierung für das Vorstellungsgespräch 

Sobald Du herausgefunden hast, was Dich antreibt, musst Du diesen Purpose nur noch richtig formulieren. Daraufhin kannst Du die Frage im Vorstellungsgespräch souverän meistern und direkt deutlich machen, warum Du auf genau dieser Position in genau diesem Unternehmen arbeiten möchtest. Denn das ist schlussendlich, was die Personaler von Dir wissen möchten. Folgende Tipps helfen Dir bei der perfekten Antwort auf die Frage nach Deinem Purpose:

• Sei ehrlich und authentisch, schließlich profitiert keiner der Beteiligten von Lügen oder einem fehlenden Antrieb in Deinem späteren Job.
• Stelle einen direkten Zusammenhang zur Vakanz her. Erkläre also, welcher Dein Antrieb ist und warum der Job darauf die logische Antwort darstellt.
• Formuliere Deinen Purpose so, dass er zum Leitbild des Unternehmens passt; sozusagen zu seinem Purpose.
• Nutze eine positive Wortwahl, die Motivation sowie Leidenschaft ausstrahlt, und erkläre Deinen Mehrwert für das Unternehmen.
• Nenne konkrete Beispiele, wie Dich Dein Purpose im Alltag oder im bisherigen Berufsleben beeinflusst hat und welche Ziele Du in Zukunft verfolgst – am besten natürlich bei dem potenziellen neuen Arbeitgeber.

Was Du hingegen vermeiden solltest, sind unklare oder unehrliche Aussagen, ebenso wie Klischees oder Antworten, die viel Interpretationsspielraum lassen. Je genauer Du weißt, was Du willst und warum, desto selbstbewusster und glaubwürdiger wirkst Du auf Dein Gegenüber. Deinen Purpose zu kennen, klar zu formulieren und seine Vorteile für das Unternehmen herauszustellen, ist also die beste Strategie, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen und den Job zu ergattern.