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Bewerbungen sind für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Manchmal klappt es beim ersten Versuch, zu anderen Zeiten gibt es nur Absagen. Bevor Du resignierst, solltest Du Deine Strategie überdenken. Und vielleicht nicht die eigenen Eltern um Rat fragen.
Dutzende Bewerbungen sind verschickt - zurück kommen nur Absagen. Oder gar keine Reaktion. In dieser Situation kann auch das sonnigste Gemüt in schlechte Stimmung verfallen - denn die Qualifikationen sind doch eigentlich gut, und die Jobbeschreibung passt auch. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Umgang mit Rückschlägen:
«Familie, Freunde und vertrauenswürdige Arbeitskollegen können das Selbstbewusstsein stärken und machen idealerweise keinen zusätzlichen Druck», sagt Coach und Diplom-Psychologin Petra Jagow aus Köln. Vieles haben aber Bewerber selbst in der Hand, so Personalberaterin Doris Brenner: «Man schreibt lieber zehn gut recherchierte und individuell ausformulierte Bewerbungen, als mit Serienbriefen möglichst viele Anzeigen abzuarbeiten.» Gut könne es in einer solchen Situation sein, sich mit Gleichgesinnten zu verbünden - etwa mit Kommilitonen nach dem Studienabschluss oder Freunden, die ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Job sind. Meiden sollten Bewerber dagegen Menschen, die Tipps geben wollen, sich aber selbst in den vergangenen Jahren nicht mehr beworben haben. Das könne bei jungen Menschen auch auf die eigenen Eltern zutreffen, sagt Ben Dehn, Berater bei «Die Bewerbungsschreiber» in Bochum.
«Die Fähigkeiten sind selten das Problem, A-Kandidaten haben sie, B-Kandidaten haben nicht alles, aber anderes Interessantes und werden deshalb eingeladen», sagt Jagow. Nur wenn nichts so recht passt, dann kommt die Absage. Allerdings: Wer zu einem Gespräch in ein Unternehmen eingeladen wird, hat mit seinen Qualifikationen schon gepunktet. «Im Gespräch geht es hauptsächlich um die Persönlichkeit, die den Unterschied macht bei vergleichbaren Fähigkeiten aller Kandidaten.» Während die einen aufbauende Gespräche mit einem Vertrauten brauchen, reicht es anderen, sich mit Blick auf den bisherigen Lebenslauf vor Augen zu führen, was man erreicht habe, so Dehn. Wichtig sei der richtige Umgang mit Kritik: «Nach dem Erhalt einer Absage sollte man eine Antwort verfassen, in der man sich zunächst für die Sichtung der Bewerbung bedankt und nachfragt, woran es letztendlich gelegen hat.» Viele Bewerber sind überrascht, welche neuen Erkenntnisse und Gelegenheiten sich daraus ergeben können.
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Wer schon viele Bewerbungen geschrieben hat, sei wie in einem Hamsterrad gefangen, sagt Beraterin Brenner. «Dann ist es Zeit, einfach mal innezuhalten, zu reflektieren und die Strategie zu überdenken.» Ein erster ganz einfacher Schritt kann sein, im Freundeskreis nach jemandem zu suchen, der die Unterlagen gegenliest und bestenfalls verbessern kann. Hilfe von außen kann viele Formen annehmen. Das ist aber kein wirklicher Luxus: «Ganz im Gegenteil kann dies nämlich dazu führen, dass man sich von der Masse an Informationen etwas erschlagen fühlt», sagt Dehn. Brenner rät, mit den interessanten Unternehmen direkt in Kontakt zu treten, sich beim Vorgesetzten in der Fachabteilung zu melden und sich kurz vorzustellen. Letztlich helfe Bewerbern alles, mit dem sie aus der Masse heraustreten.
Veröffentlicht
06.10.2021
Author:in
Verena Wolff