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Der Erhalt einer Abmahnung kann ein stressiges und beunruhigendes Erlebnis sein, das eine Kurzschlussreaktion hervorruft, die Du hinterher vielleicht bereust. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie Du in dieser Situation richtig reagierst, um eine bestmögliche Lösung zu finden; und um langfristige berufliche Schäden zu vermeiden.
Manchmal hast Du die Abmahnung bereits befürchtet, manchmal kommt sie völlig unerwartet. So oder so ist sie oft ein Schock, der große Emotionen wie Angst um den Arbeitsplatz oder Wut hervorruft. Doch die gute Nachricht zuerst: Eine Abmahnung an sich ist noch nicht weiter schlimm und zieht nicht zwingend eine Kündigung nach sich, sofern Du sie als Chance zur Besserung begreifst und richtig reagierst. Hier daher einige Tipps, um das Beste aus einer schwierigen Situation zu machen und eine ähnliche in Zukunft zu vermeiden:
Viele Menschen verfallen in Panik oder neigen zu übereilten Reaktionen, sobald sie eine Abmahnung in den Händen halten. Dadurch verschlimmern sie die Situation vielleicht sogar. Deshalb ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, tief durchzuatmen und Dir ausreichend Zeit zu nehmen, um die Situation zu verarbeiten. Erst dann steht die Frage im Raum, wie Du reagieren sollst…
Um in Zukunft nicht erneut eine Abmahnung, vielleicht sogar eine Kündigung zu riskieren, ist es wichtig, die erhaltene Abmahnung zu analysieren. Lies sie sorgfältig durch und versuche zu verstehen, was Dir konkret vorgeworfen wird. Falls diesbezüglich noch Unklarheiten bestehen, kannst Du einen Fachanwalt um Rat fragen oder Du sprichst direkt mit dem Arbeitgeber, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Sobald Du weißt, wie der Vorwurf lautet, solltest Du hinterfragen, ob er berechtigt ist. Wenn ja, so ist es wichtig, Dein Verhalten zu ändern, um weitere Konsequenzen in Zukunft zu vermeiden. Bist Du hingegen sicher, dass die Vorwürfe unberechtigt sind – auch nach einem ganz ehrlichen Blick auf Dich selbst – so solltest Du den Absender um Klarstellung bitten oder Dir erneut anwaltliche Hilfe suchen.
Wenn es zu einer Abmahnung kam, ist das Arbeitsverhältnis bereits stark beschädigt. Es ist allerdings noch nicht zu spät, schließlich bist Du noch nicht gekündigt. Am besten ist es daher, ein ehrliches Vieraugengespräch zu suchen und darin gemeinsam einen Lösungsansatz für die Zukunft zu entwickeln, wie das Arbeitsverhältnis für beide Seiten wieder langfristig funktionieren kann. Die Vereinbarungen gilt es dann natürlich auch einzuhalten. Dieses Gespräch kann allerdings nur von Erfolg gekrönt sein, wenn Du Dich einsichtig und professionell zeigst. Gegebenenfalls ist es also sinnvoll, damit noch einige Tage zu warten, bis Du die Situation weniger emotional betrachtest.
Nach einer Abmahnung musst Du durch Worte und Handlungen gleichermaßen überzeugen, um die beschädigte Beziehung zum Arbeitgeber zu reparieren und eine Kündigung zu verhindern – vielleicht sogar wieder Aufstiegschancen im Unternehmen zu haben. Am besten erstellst Du dafür, gerne gemeinsam mit Deinen Vorgesetzten, einen konkreten Aktionsplan. Halte Dich daran und dokumentiere Deine Fortschritte. Vereinbare außerdem regelmäßige Feedbackgespräche. Mit der Zeit verblasst die Erinnerung an Dein Fehlverhalten dann zunehmend, sofern Du Dir keine weiteren Fehltritte mehr erlaubst, und die Abmahnung war schlussendlich gar nicht so schlimm wie befürchtet.
Merkst Du hingegen, dass sich das Arbeitsverhältnis nicht mehr retten lässt oder die Bemühungen nicht wert ist, so kannst Du auch einen „Plan B“ entwickeln und Dir beispielsweise einen neuen Job suchen. Wichtig ist jedoch, nicht vor Deinen Fehlern davonzulaufen, sondern aus diesen zu lernen – egal, ob Du beim Unternehmen bleibst oder nicht. Eine Abmahnung ist daher stets eine lehrreiche Erfahrung, die Du als solche nutzen solltest, um in Zukunft ähnliche Fehler zu vermeiden. Dann musst Du nach einer einmaligen Abmahnung noch keinen größeren Schaden für Deine Karriere befürchten.
Veröffentlicht
06.11.2023