Papier geschnitten Handwerk der großen Sprechblase enthält kleine Sprechblasen gegen Beige Hintergrund © MirageC / Getty Images

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Die Feedback-Formel: Wie Du Lob und Kritik so gibst, dass Dich alle lieben

Feedback - Fluch oder Segen? In der hektischen Bürowelt kann das richtige Feedback den Unterschied zwischen Erfolg und Stagnation ausmachen. Doch wie äußert man Kritik, ohne zu verletzen? Und wie nimmt man sie an, ohne sich angegriffen zu fühlen?


Feedback gehört zum Büroalltag dazu wie der Morgenkaffee zum Start in den Tag. Aber weisst Du eigentlich, wie man richtig kritisiert und Kritik annimmt? Es ist eine Kunst, und Du kannst sie meistern!

1. Es geht nicht um Dich – es geht um die Sache!

Feedback im Büro kann manchmal persönlich wirken, besonders wenn es direkt auf Deine Arbeit abzielt. Doch es ist wichtig, den Unterschied zwischen "persönlichem Angriff" und "konstruktiver Kritik" zu erkennen. Konstruktive Kritik ist immer sachlich und hat das Ziel, die Arbeit oder ein bestimmtes Projekt zu verbessern. Es geht darum, Lösungsansätze aufzuzeigen und nicht darum, Dich als Person herabzusetzen. Also, bevor Du das Gefühl hast, in die Defensive zu gehen oder Dich persönlich angegriffen zu fühlen, atme tief durch. Erinnere Dich daran, dass der Fokus auf der Aufgabe oder der Handlung liegt und nicht auf Dir als Individuum. Das Trennen von Person und Problem hilft dabei, Kritik objektiv zu betrachten und sie als Chance zur Weiterentwicklung zu nutzen.

2. Sei konkret!

Vage Aussagen können Verwirrung stiften und führen oft zu Missverständnissen. Wenn Du Feedback gibst, ist es essentiell, präzise zu sein. Anstelle von allgemeinen Kommentaren wie "Das war nicht gut!" solltest Du genau spezifizieren, was das Problem war. Dein Gegenüber wird es wesentlich einfacher finden, Dein Feedback nachzuvollziehen und daraus zu lernen, wenn Du konkret wirst. Zum Beispiel: Anstatt nur zu sagen, dass etwas nicht stimmte, könntest Du erklären: "Der Bericht hatte zu viele Rechtschreibfehler." Dies gibt der Person, die das Feedback erhält, eine klare Richtung, in welchem Bereich sie sich verbessern sollte und was genau zu überarbeiten ist. Durch Klarheit und Präzision in Deinem Feedback ermöglichst Du effektive Kommunikation und förderst positive Veränderungen.

3. Positive Sandwich-Methode 

Die Kunst des Feedbackgebens liegt oft darin, nicht nur das Negative, sondern auch das Positive hervorzuheben. Die Sandwich-Methode ist eine bewährte Technik, bei der kritische Anmerkungen zwischen zwei positiven Bemerkungen platziert werden. Beginne mit einem positiven Aspekt der Arbeit oder des Verhaltens, gefolgt von der konstruktiven Kritik und schließe mit einem weiteren positiven Punkt ab.

Zum Beispiel: "Deine Präsentation war wirklich gut strukturiert und leicht zu folgen. Ich habe jedoch bemerkt, dass einige der Daten nicht aktuell waren. Trotzdem hat mir besonders gefallen, wie Du auf Fragen aus dem Publikum eingegangen bist."

Durch diese Methode fühlt sich Dein Gegenüber wertgeschätzt und erkennt, dass Du auch seine Stärken siehst. Das macht es ihm leichter, die Kritik anzunehmen und daran zu arbeiten, ohne sich demotiviert oder angegriffen zu fühlen. Es schafft eine ausgewogene Balance und fördert eine konstruktive Atmosphäre.

Auch bei der Arbeit dürfen Aufgaben abgelehnt werden. © Anthony Harvie / Getty Images
Dir werden so viele Aufgaben erteilt, dass Du gar nicht mehr weißt, wann Du sie alle schaffen sollst? Du weißt aber auch nicht, wie Du die Aufgaben höflich ablehnst? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Dich!  

4. Höre zu! 

Kritik anzunehmen kann eine Herausforderung sein, besonders wenn sie unerwartet kommt oder wenn sie Punkte betrifft, auf die Du besonders stolz warst. Doch der Schlüssel zur Weiterentwicklung ist das aktive Zuhören. Wenn Dir jemand Feedback gibt, nimm Dir einen Moment Zeit, wirklich zuzuhören, ohne sofort zu reagieren. Vermeide es, Dich zu verteidigen oder Rechtfertigungen zu suchen.

Es ist natürlich, sich angegriffen zu fühlen oder emotional zu reagieren. Aber echtes Zuhören bedeutet, diese Emotionen beiseite zu legen und sich auf das zu konzentrieren, was gesagt wird. Oftmals verbirgt sich hinter der Kritik eine Chance zur Verbesserung, ein neuer Blickwinkel oder eine Perspektive, die Du vielleicht übersehen hast.

Denk daran: Jedes Stück Feedback, sei es positiv oder negativ, ist eine Gelegenheit zum Lernen und Wachsen. Indem Du wirklich zuhörst, zeigst Du nicht nur Respekt gegenüber dem Feedbackgeber, sondern gibst Dir auch die beste Chance, von der Rückmeldung zu profitieren und Dich weiterzuentwickeln.

Durchbruch papier hände in loch finger zerrissene wand © golubovy / Getty Images
In einer lauten Welt, in der Selbstvermarktung oft mit Selbstbeweihräucherung verwechselt wird, fragen sich viele: "Wie kann ich mich behaupten, wenn ich von Natur aus leise bin?"  

5. Frage nach Beispielen

Klärungsbedarf? Kein Problem! Manchmal ist das gegebene Feedback nicht eindeutig oder zu allgemein. In solchen Fällen ist es absolut legitim und sogar ratsam, nach konkreten Beispielen zu fragen. Statt im Dunkeln zu tappen und zu raten, was genau gemeint sein könnte, gibt Dir ein präzises Beispiel Klarheit über die Situation oder das Verhalten, das angesprochen wird.

Ein einfaches "Kannst Du mir ein Beispiel geben?" zeigt Deinem Gegenüber, dass Du das Feedback ernst nimmst und gewillt bist, Dich damit auseinanderzusetzen. Es vermittelt, dass Du den Wunsch hast, die Situation vollständig zu verstehen und Deine Leistung oder Dein Verhalten zu verbessern.

Durch das Einholen von Beispielen vermeidest Du Missverständnisse und stellst sicher, dass Du und die Person, die Dir Feedback gibt, auf derselben Seite seid. Es ist eine effektive Methode, um konstruktiv und zielgerichtet an Lösungen zu arbeiten.

Konkurrenz in der Karriere kann zum Verhängnis werden. © Photo and Co / Getty Images
Wer ambitionierte Karriereziele hat, sieht die Kollegen häufig als Konkurrenz, anstatt sich als Team zu betrachten. Eine Denkweise, die allerdings gefährlich werden kann – und für eine erfolgreiche Karriere keinesfalls notwendig ist. 

6. Sei dankbar

Feedback zu bekommen, egal ob positiv oder kritisch, ist ein Geschenk. Es bedeutet, dass jemand sich die Zeit genommen hat, über Deine Arbeit oder Dein Verhalten nachzudenken und Dir Rückmeldungen dazu zu geben. Jemand hat sich die Mühe gemacht, Dich in Deiner Weiterentwicklung zu unterstützen.

Es ist verständlich, dass nicht jedes Feedback angenehm ist. Aber anstatt sich zu verschließen oder defensiv zu werden, versuche, die Kritik als Gelegenheit zur Selbstreflexion und zum Wachstum zu sehen. Ein einfaches "Danke für Dein Feedback" zeigt nicht nur Reife und Professionalität, sondern baut auch Brücken und stärkt das Verhältnis zu Deinem Gegenüber.

Durch das Zeigen von Dankbarkeit förderst Du eine Kultur offener Kommunikation und schaffst eine Umgebung, in der Menschen sich wohlfühlen, ihre Meinung zu teilen. Es motiviert andere, weiterhin ehrlich und offen mit Dir umzugehen, was letztlich zu persönlichem und beruflichem Wachstum führt.

Fazit:

Feedback ist ein wesentliches Instrument in der Kommunikation, sowohl im Berufsleben als auch im Alltag. Es dient nicht nur der Korrektur, sondern auch der Weiterentwicklung und dem Aufbau starker Beziehungen. Obwohl es manchmal herausfordernd sein kann, Kritik zu äußern oder zu hören, sind die Vorteile, die sie bietet, unbestreitbar.

Mit der richtigen Einstellung und den passenden Techniken, wie sie in diesem Artikel vorgestellt wurden, kann das Feedback-Gespräch zu einem konstruktiven und positiven Austausch werden. Erinnere Dich stets daran, dass es bei Feedback um die stetige Verbesserung und das Erreichen gemeinsamer Ziele geht und nicht um persönliche Angriffe.

Sei offen, sei dankbar und nutze Feedback als das, was es wirklich ist: Ein Werkzeug für Wachstum und Erfolg. Mit dieser Herangehensweise wirst Du nicht nur in der Kunst des Feedbackgebens und -nehmens geschickter, sondern auch in der Kunst des zwischenmenschlichen Miteinanders. Und genau das macht den Unterschied im Büroalltag und darüber hinaus.

Veröffentlicht
25.10.2023