So führen Sie Smalltalk im Bewerbungsgespräch.

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Nie wieder sprachlos: Tipps für Smalltalk im Vorstellungsgespräch

Ein bisschen Smalltalk gehört zu fast jedem Vorstellungsgespräch. Doch Sie müssen kein geborener Redner sein, das unverfängliche Gespräch lässt sich sogar erlernen.

Ist ein Duales Studium das Richtige für mich? Machen Sie den Check:
  • Beim Smalltalk finden Personaler heraus, ob Sie ein umgänglicher Mensch sind.
  • Smalltalk findet meist am Anfang und Ende des Bewerbungsgesprächs statt.
  • Unterhalten Sie sich nur über unverfängliche Themen wie das Wetter oder die Anreise.
  • Interessiertes Nachfragen hilft weiter, wenn man selbst nichts zu erzählen hat.

Sie haben es bis ins Vorstellungsgespräch geschafft? Ausgezeichnet. Jetzt haben Sie die Chance, Ihren Wunscharbeitgeber persönlich zu überzeugen. Mit der richtigen Vorbereitung muss Sie das Gespräch nicht nervös machen. Vergessen Sie dabei aber nicht einen wichtigen Bestandteil des Vorstellungsgesprächs: den Smalltalk. Denn Ihr Gesprächspartner will nicht nur herausfinden, ob Sie fachlich was drauf haben, sondern auch, ob Sie menschlich gut ins Team passen. Und wie findet man das besser heraus, als in einer netten Unterhaltung? Die meisten Vorstellungsgespräche starten deshalb mit einer Runde Smalltalk. Selbst wenn Sie kein geborener Redner sind, müssen Sie davor keine Angst haben. Denn Smalltalk lässt sich lernen. Noch ein kleiner Tipp, bevor wir ins Thema Smalltalk einsteigen: Es ist immer gut, einen Plan B in der Tasche zu haben. Denn ein Vorstellungsgespräch ist noch keine Jobgarantie. Bewerben Sie sich ruhig bei anderen Unternehmen, bis Sie den Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Das Anschreiben sollten Sie natürlich für jede Bewerbung anpassen. Ganz einfach geht das mit unserem kostenlosen Online-Editor: Jetzt Anschreiben erstellen

Timing: Der richtige Zeitpunkt für Smalltalk

Smalltalk kann ein guter Eisbrecher sein. Das heißt jedoch nicht, dass es immer eine gute Idee ist, einfach munter drauf los zu reden. Das sind geeignete Zeitpunkt für Smalltalk:

  • Vor dem Vorstellungsgespräch: Der Gesprächspartner stellt Ihnen Fragen zur Anreise oder macht eine Bemerkung zum Wetter. Jetzt sind Sie schon mitten im Smalltalk. Steigen Sie einfach ein.
  • Nach der Vorstellung: Herrscht nach dem Händeschütteln unangenehme Stille? Wenn keiner weiß, was er sagen soll, können Sie die Stimmung auflockern und einen eleganten Einstieg ins Gespräch schaffen. Gute Smalltalk-Themen gibt’s im nächsten Abschnitt.
  • Bei der Verabschiedung: Nicht nur der erste Eindruck zählt, auch der letzte bleibt im Gedächtnis. Die Verabschiedung ist deshalb ein guter Zeitpunkt für ein paar lockere Worte zum Schluss.

 

Gute Themen für Smalltalk

Beim Smalltalk geht es darum, leichte Themen zu finden, über die alle Gesprächsteilnehmer etwas zu sagen haben. Prinzipiell sind alle Themen geeignet, mit denen man niemandem auf die Füße tritt oder Meinungsverschiedenheiten heraufbeschwört. Zum Beispiel:

  • Das Wetter: Der Klassiker unter den Smalltalk-Themen. Warum? Jeder kann etwas dazu sagen. Zum Beispiel: „Ist das Wetter in Ihrem Heimatort heute auch so schön/verregnet?“, „Der Winter ist in diesem Jahr besonders lang. Im letzten Jahr hatten wir um diese Zeit schon 15 Grad, erinnern Sie sich?“.
  • Ihre Anreise: Ebenfalls ein beliebter Gesprächseinstieg. Schließlich muss jeder Bewerber anreisen. Man kann darüber sprechen, ob es auch heute wieder Stau auf der Autobahn gab, wie lange der Zug gebraucht hat, ob man generell lieber Bahn oder Auto fährt. Die Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos und bringen Sie durch die ersten Minuten.
  • Der Standort des Büros: Sitzt das Unternehmen in einer eher ruhigen Gegend oder mitten in der Innenstadt – in beiden Fällen lässt sich für ein paar Minuten locker über Vor- und Nachteile plaudern.
  • Sport: In jeder Stadt gibt es zahllose Sportvereine. Die letzten Ergebnisse können ein guter Einstieg sein. Hitzige Debatten unter Anhängern konkurrierender Vereine sollte man allerdings vermeiden.
  • Kultur: Museen, Kirchen, Konzerte, Volksfeste – Kultur-Veranstaltungen gibt es überall in mehr oder weniger großem Ausmaß. Hier lassen sich gut Erfahrungen vergleichen oder Empfehlungen einholen.

Neben dankbaren Themen für den Smalltalk, gibt es auch absolute No-Go-Themen. Wenn Sie die ansprechen, kann es leicht zu unterschiedlichen Meinungen oder gar hitzigen Debatten kommen – kein guter Start für das Vorstellungsgespräch:

  • Politik: Ein Thema, bei dem es leicht zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Machen Sie um dieses Fettnäpfchen einen großen Bogen.
  • Religion: Ein sehr persönliches Thema – und das sollte es auch bleiben.
  • Gesundheit: Gespräche über Gesundheit können mit fremden Personen sehr schnell unangenehm werden. Geben Sie deshalb keine Kommentare zum Schnupfen des Gegenübers ab und erzählen Sie auch selbst nicht von Ihren Zipperlein.
  • Geld: Zwar geht es in vielen Vorstellungsgesprächen irgendwann um das Gehalt, aber ansonsten sollten Sie sich von finanziellen Themen fernhalten. Vor allem Wertungen sind unangebracht: „Auf Ihrem Firmenparkplatz stehen ziemlich viele Autos der Marke XYZ. Die Geschäfte scheinen ja gut zu laufen.“

 

Wie man erfolgreich Smalltalk führt

Beim Smalltalk gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten, die den Ablauf des Gesprächs bestimmen:

  1. Ihr Gegenüber beginnt das Gespräch: Für die meisten Bewerber ist das die angenehmere Variante. Sie müssen nicht nach einem Gesprächsthema suchen, sondern können einfach auf das angesprochene Thema antworten. Und selbst, wenn Sie nichts über das hiesige Kulturfestival wissen, ist das kein Beinbruch. Zeigen Sie sich interessiert und fragen Sie nach. Der Gesprächspartner wird sich über das Interesse freuen und später selbst zum „geschäftlichen Teil“ überleiten. Liegt Ihnen ein Thema absolut nicht, können Sie immer noch an passender Stelle auf eines der im letzten Abschnitt genannten überleiten, zum Beispiel Ihre Anreise oder die Büroräume.
  2. Sie beginnen das Gespräch: Nicht jeder Personaler ist der geborene Smalltalker. Wenn Sie das Eis brechen möchten oder Ihnen die Stille auf dem Weg zu seinem Büro zu lang wird, schneiden Sie einfach selbst ein Thema an. Die Lage der Firma ist immer ein guter Ausgangspunkt: „Sie haben es aber schön ruhig hier. Man merkt gar nicht, dass man sich mitten in der Innenstadt befindet. Sitzt die Firma schon immer hier?“ Am einfachsten lässt es sich über Themen unterhalten, für die Sie sich beide interessieren. Wenn Sie eines gefunden haben, konzentrieren Sie sich darauf.

Smalltalk zu erlernen ist gar nicht so schwer. Wie bei den meisten Dingen, macht auch hier Übung den Meister. Je öfter Sie sich auf unverfängliche Gespräche einlassen, umso leichter fällt es Ihnen mit der Zeit. Das Schöne daran: Trainingspartner finden Sie überall. Zum Beispiel die Verkäuferin in der Bäckerei. Beim Smalltalk im Vorstellungsgespräch sollten Sie allerdings noch eines beachten: Lassen Sie sich vom lockeren Plauderton nicht dazu verführen, zu persönlich zu werden. Sonst wirken Sie unprofessionell und sagen vielleicht das ein oder andere, das Ihre Jobchancen verringert. Und wenn es trotz gelungenem Smalltalk mit der Stelle nicht klappt, lassen Sie sich nicht unterkriegen. Es warten noch viele Bewerbungsmöglichkeiten auf Sie, zum Beispiel im XING Stellenmarkt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bewerbungsprozess liefern wir Ihnen kostenlos: Jetzt Ratgeber herunterladen

Veröffentlicht
01.04.2016