Referenzen im Lebenslauf: So setzt Du sie richtig ein

Früher griff man auf Arbeitszeugnisse zurück, wollte man in der Bewerbung Nachweise bisheriger Berufserfahrungen erbringen. Diese Praxis ist jedoch außerhalb Deutschlands nicht weit verbreitet und wird durch ein anderes Modell ersetzt: Referenzen. Wir verraten Dir, was es mit Referenzen im Lebenslauf auf sich hat, wie Du sie zu Deinem Vorteil nutzen kannst und was Du unbedingt beachten solltest.

Referenz im Lebenslauf – was ist das eigentlich?

Spricht man von Referenz, meint das, dass jemand eine Empfehlung zu Deinen Gunsten ausspricht – damit nimmt sie auch in der Bewerbung selbst eine Sonderstellung ein. Deine Qualifikationen, Stärken, Schwächen, was Dich besonders für den Job eignet, zu beschreiben, übernimmt jemand anderes für Dich. Sich selbst loben kann schließlich jeder. Glaubhafter wird das Herausheben spezieller Fähigkeiten, wenn sie als Referenz im Lebenslauf zu finden sind.

Referenzen im Lebenslauf – welche Vorteile bringen sie?

Keine Angst: Wenn Du keine Referenzen in Deinem Lebenslauf angeben kannst, ist das noch kein Ausschlusskriterium für Personaler. Wir verraten Dir, wieso es sich dennoch für Dich lohnen kann, Referenzen im Lebenslauf anzugeben.

  • Auf dem umkämpften Bewerbungsmarkt hebst Du Dich so von der großen Masse ab.
  • Referenzen machen Angaben in Deiner Bewerbung glaubwürdiger.
  • Dein potenzieller Arbeitgeber kann sich so von der Zufriedenheit anderer mit Deiner Arbeit überzeugen.

Zwei Arten von Referenzen im Lebenslauf üblich

Möchtest Du also für Deine Bewerbung Referenzen nutzen, um Deine Chance auf einen Job zu erhöhen, haben sich in Deutschland zwei Wege etabliert. Einerseits kannst Du eine Person bitten, ein persönlich und individuell formuliertes Schreiben zu verfassen, dass als Anlage deiner Bewerbung beiliegt. Andererseits kannst Du, natürlich nur in Absprache mit demjenigen, die Kontaktdaten einer für Referenzen verfügbaren Person in den Lebenslauf integrieren.

So unterscheiden sich Referenzen im Lebenslauf von Arbeitszeugnissen

Aber was unterscheidet Referenzen im Lebenslauf eigentlich von einem in Deutschland üblichen Arbeitszeugnis? Anders als letztere, die normalerweise in fast kryptischer Art und Weise über frühere Leistungen eines Bewerbers Auskunft geben, sind Referenzen individuell auf eine Person zugeschnitten und orientieren sich nicht nur an „Hard Skills“ wie Ergebnissen Deiner Arbeit, sondern informieren den potenziellen Arbeitgeber über immer wichtiger werdende „Soft Skills“ wie mentale und soziale Fähigkeiten.

Doch Vorsicht: Durch zu viele Referenzen wirkt Dein Lebenslauf schnell überladen. Beschränke Dich daher auf höchstens drei unterschiedliche Referenzgeber. Auch deshalb, weil Personaler meistens sowieso zu wenig Zeit haben, um alle Kontaktpersonen aus den Referenzen im Lebenslauf zu kontaktieren.

Wie sehen Referenzen im Lebenslauf aus?

Eine Referenz sollte all die Informationen enthalten, die Dein potentieller neuer Arbeitgeber benötigt, um sich eine Empfehlung über Dich einholen zu können. Auch, wenn in einem Lebenslauf meistens wenig Platz ist, sollten das auf jeden Fall der vollständige Name der Person sein, die sich für Dich stark macht, deren aktuelle Position im Unternehmen sowie eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer zur Kontaktaufnahme.

Warum geeignete Referenzgeber nicht immer Chefs sein müssen

Möchte man also den eigenen Lebenslauf durch Referenzen aufpeppen und seine Chancen erhöhen, ist es umso wichtiger, dass die Referenzgeber zu überzeugen wissen. Ein absolutes No-Go dabei sind sowohl Verwandte als auch Freunde – egal, wie gut diese es mit Dir meinen. Deutlich besser eignet sich jemand, der Deine Leistungen und Fähigkeiten professionell und objektiv beurteilen kann. Als Faustregel lässt sich sagen: Je höher die Position Deines Referenzgebers im Unternehmen, desto mehr wert hat die Referenz im Lebenslauf.

Dein direkter Vorgesetzter während Deiner Zeit im referenzierenden Unternehmen, der CEO oder auch jemand in einer Management-Position sollten also ganz oben auf Deiner Liste stehen. Es muss aber nicht zwangsläufig jemand aus der Firma selbst sein. Auch Kunden, mit denen Du zu tun hattest und die im besten Fall natürlich zufrieden mit Deiner Arbeit sind, können für Referenzen im Lebenslauf dienen. Wer als Referenzgeber in Frage kommt, hängt natürlich auch immer mit Deiner persönlichen Situation zusammen. Während nach einem Studium zum Beispiel die Referenz eines Professors, der Dich während Deiner Abschlussarbeit begleitet hat, besonders viel Gewicht hat, ist es nach einer Ausbildung das Wort des Ausbildungsleiters, welches sich als Referenz im Lebenslauf eignet.

Ganz wichtig: Referenzen im Lebenslauf benötigen Einverständnis 

Letztlich gilt grundsätzlich immer: Bevor Du eine Referenz im Lebenslauf angibst, ist es unabdingbar, hierfür zuvor das Einverständnis des jeweiligen Referenzgebers eingeholt zu haben – ganz egal, wie gut das Verhältnis zur entsprechenden Person während Deiner Anstellung war. Bitte also am besten Deinen ehemaligen Chef darum, seinen Namen sowie seine Kontaktdaten für die Referenz im Lebenslauf angeben zu dürfen. So hat der Referenzgeber die Chance, sich auf eine Kontaktaufnahme vorzubereiten, sodass die Referenz umso individueller und im besten Fall positiver gestaltet werden kann.

Veröffentlicht
04.02.2021