Buntes Bild von Vintage-Computermonitor und Tastatur auf leuchtend rosa Tischdecke über gelbem Hintergrund © master1305 / gettyimages

© master1305 / gettyimages

Diese Angaben gehören heutzutage in keine Bewerbung mehr

Jobsuchende, deren letzte Bewerbung viele Jahre her ist oder Berufseinsteiger, die sich von ihren Eltern unterstützen lassen, nehmen manchmal Angaben in ihre Unterlagen auf, die heutzutage längst niemanden mehr interessieren. Bewerbungen sind gewissen Trends unterworfen und daher solltest Du die folgenden No-gos vermeiden.


Bewerbung ist Bewerbung. Dieser Überzeugung folgen viele Menschen und schreiben ihre Bewerbung daher so, wie sie es eben vor vielen Jahren gelernt haben; oder wie sie damals, vor ein, zwei oder mehr Jahrzehnten, ihren aktuellen Job ergattert haben. Auch Berufseinsteiger orientieren sich gerne am Know-how ihrer Eltern, wenn sie ihre erste Bewerbung schreiben. Jedoch ist es wichtig, sich vorab über die aktuellen Trends zu informieren, beispielsweise im Internet. Denn auch Bewerbungen sind gewissen Trends unterworfen und was gestern galt, muss morgen nicht mehr ebenso gelten. Es ist daher nicht sinnvoll, einfach die Bewerbung von früher aus der Schublade zu holen und inhaltlich passend zur aktuellen Situation umzugestalten. Denn folgende Dinge gelten mittlerweile als überflüssig: 

1. Eltern 

Die Namen der Eltern oder weitere Angaben wie deren Beruf interessieren heutzutage niemanden mehr. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Wenn diese Angabe relevant ist, weil beispielsweise Dein Vater im Unternehmen arbeitet, bei dem Du Dich bewirbst, weil Deine Mutter die Personalerin kennt oder so ähnlich, kann der Bezug auf Deine Eltern sinnvoll sein.

2. Standardfloskeln

Standardfloskeln à la „Hiermit bewerbe ich mich auf“ oder „Ich habe Ihre Stellenanzeige gefunden und bin sehr interessiert“ nerven jeden Recruiter, denn sie haben keine Aussagekraft und nehmen nur unnötig Platz weg. Lieber füllst Du diesen mit kreativen, individuellen und aussagekräftigen Angaben. 

3. Religion

Die Religion gehört zu jenen Dingen, die für Personaler eigentlich nicht relevant sein dürfen und dementsprechend dürfen sie auch nicht danach fragen. Es gibt für Dich daher keinen Grund, ein Religionsbekenntnis in Anschreiben oder Lebenslauf aufzunehmen. Auch hier gilt die Ausnahme, dass Du diese nennen kannst und solltest, falls sie direkt für die Stelle relevant ist, weil Du Dich beispielsweise bei einem kirchlichen Träger bewirbst. Ein Muss ist die Angabe dennoch nicht.

5 Todsünden im Bewerbungsprozess – so scheidest du bereits vor dem Vorstellungsgespräch aus 

Wenn Du eine interessante Stellenanzeige gefunden hast, beginnt eine spannende Zeit für Dich: der Bewerbungsprozess. Bereits auf der ersten Etappe, dem Weg zum Vorstellungsgespräch, lauern viele Hürden und Hindernisse. In diesem Artikel zeigt XING Insider Henryk Lüderitz Dir, wie Du die größten Fettnäpfe vermeiden kannst.

4. Familie 

Ob Du verheiratet bist, ob Du Kinder hast, ob Du mit Deinem Lebenspartner zusammenwohnst – all das geht den (potenziellen) Arbeitgeber nichts an. Du musst daher in Deiner Bewerbung nicht erwähnen, wie Deine familiäre Situation ist. Das kannst Du jedoch, falls es Dir wichtig ist, dass der Arbeitgeber beispielsweise von Deinen Kindern weiß, weil Du Dir dadurch einen Vorteil versprichst. Auch hier gilt es, im individuellen Fall abzuwägen.

5. Mädchenname

Solltest Du verheiratet sein, hast Du vielleicht bei der Hochzeit Deinen Nachnamen geändert. Das trifft heutzutage nicht mehr nur auf Frauen zu, sondern auch viele Männer entscheiden sich für diesen Schritt. In beiden Fällen ist es nicht obligatorisch, Deinen früheren Namen in der Bewerbung anzugeben. Sinnvoll ist das vielleicht, wenn der Personaler Dich noch unter dem anderen Namen (persönlich) kennt, einen Bezug zu Deinen Eltern hat oder in ähnlichen Fällen. 

6. Schullaufbahn

Zugegeben: Für einen Berufseinsteiger, dessen Lebenslauf noch relativ kurz ist, kann es sinnvoll sein, die Schullaufbahn in der Bewerbung anzugeben. Doch selbst dann interessieren sich nur wenige Personaler noch für den Namen Deiner Grundschule. Je älter Du schließlich wirst, je länger die Schullaufbahn in die Vergangenheit rückt und je mehr andere Erfahrungen Du sammelst, desto sinnvoller ist es, die Schullaufbahn in der Bewerbung nicht mehr im Detail aufzuführen. Lediglich Deinen höchsten Abschluss solltest Du dann noch erkenntlich machen.

7. Referenzen

In Zeiten des Internets verlieren Referenzen stetig an Relevanz. Denn die Personaler werden sich voraussichtlich in anderen Quellen über Dich informieren, beispielsweise über Social Media. Eine Referenz zu nennen, ist daher nur noch in Ausnahmefällen sinnvoll, wenn es sich beispielsweise um eine namhafte Person handelt, die in höchsten Lobgesängen über Dich spricht. Im Regelfall kannst und solltest Du diese aber guten Gewissens aus Deiner Bewerbung streichen. Was stattdessen gern gesehen wird, sind Arbeitszeugnisse oder Zertifikate, die Deine Fähigkeiten belegen.

8. Handschriftliche Bewerbung

Zuletzt gibt es nach wie vor Personen, die ihre Bewerbung handschriftlich einreichen und sogar – wie früher üblich – den Lebenslauf ausformulieren. Wird das jedoch nicht explizit in der Stellenausschreibung gefordert, solltest Du Dir diese unnötige Arbeit sparen. Denn die handschriftliche Bewerbung ist veraltet und könnte den Eindruck erwecken, Du würdest Dich mit dem Computer nicht auskennen. Das spricht natürlich in der digitalisierten Arbeitswelt von heute nicht gerade für Dich.

Wenn Du in eines dieser Fettnäpfchen tappst, präsentierst Du Dich den Recruitern als Bewerber, der nicht (mehr) „up-to-date“ ist. Du wirst somit von der moderneren Konkurrenz abgehängt und hast deutlich schlechtere Chancen auf den Job als mit einer kreativen wie innovativen Bewerbung. Einige der Angaben fallen dabei weniger ins Gewicht. Andere der genannten Fehler sind gravierender. Schlussendlich bist Du aber stets gut beraten, wenn Du Dich vor dem Verfassen einer Bewerbung über die aktuellen Trends informierst und diese berücksichtigst. Viel Erfolg!

Veröffentlicht
21.10.2021