Hornbach-Zentrale in Bornheim

© Foto: Hornbach / PR

Mein Auswahlverfahren bei Hornbach: Duales Studium dank zweiter Chance

Wer sich für ein duales Studium bewirbt, muss in der Regel ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Hier berichtet Felix Langela, der sich bei der Baumarkt-Kette Hornbach im zweiten Anlauf durchgesetzt hat.


Felix Langela absolviert ein Duales Studium bei der Baumarktkette HornbachFelix Langela absolviert ein Duales Studium bei der Baumarktkette Hornbach (© Foto: privat)„Sie haben das bestimmt schon einmal bei einer Feier erlebt, dass die Gäste aufgefordert wurden, einen Nagel mit einem Schlag in einen Baumstamm zu hauen. Über dieses Spiel habe ich meinen Ausbildungsbetrieb kennengelernt! Die Baumarkt-Kette Hornbach hat dazu auf einer Jobmesse eingeladen, ich war sofort dabei und so kam ich mit den Mitarbeitern ins Gespräch. Mir gefiel es, wie locker die drauf waren. Mit einem dualen Studium, in dem Theorie und Praxis von vornherein miteinander verknüpft sind, hatte ich sowieso schon geliebäugelt. Denn ich wusste von Bekannten, die normal studieren: Es kann schwierig sein, einen Praktikumsplatz zu finden, der an die Inhalte aus dem Studium anknüpft. Und eine Bekannte, die Personalmanagement bei Aldi studiert, hatte mich darin bestärkt, dass das das richtige Fach für mich ist. Das Bewerbungsverfahren wurde auf der Website von Hornbach genau erläutert. Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und EDV-Zertifikate, die ich an der Schule gemacht hatte, konnte ich direkt online einreichen. Per Email bekam ich dann die Einladung zu einem internetbasierten Test, in dem logisches Denken und Allgemeinbildung getestet wurden, den das Unternehmen heute aber nicht mehr durchführt. Auf das anschließende persönliche Gespräch hätte ich mich besser vorbereiten sollen. Da saßen mir drei Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen gegenüber, die alle teils kritische Fragen stellten. Ich wusste von der Homepage, dass Hornbach als familiengeführtes Unternehmen viel Wert auf Teamarbeit legt, und betonte dementsprechend, dass ich ein Teamplayer bin und meine Meinung auch mal zurückstellen kann, wenn Andere bessere Ideen haben. Und ich sagte auch, dass ich gerne Personalmanagement studieren wollte, weil ich etwas mit Menschen machen will. Das hat denen aber überhaupt nicht gereicht und das wurde mir auch sehr deutlich gemacht: ‚Wenn du auf einer Baustelle arbeiten würdest, hättest du doch auch mit Menschen zu tun‘, sagte man mir zum Beispiel und da musste ich mich erstmal sammeln. Einmal bin ich auch in eine Falle getappt: Nachdem ich bereits gesagt hatte, dass ich bescheiden bin, antwortete ich auf die Frage danach, welches Auto ich später einmal fahren möchte: ‚Einen Mercedes!‘ Diesen kleinen Widerspruch hat man mir dann natürlich aufgezeigt. Jetzt weiß ich auch, warum Ehrlichkeit im Bewerbungsprozess so wichtig ist...

Zweiter Versuch: Gut vorbereitet ins Vorstellungsgespräch

Zum Glück bekam ich von Hornbach noch eine zweite Chance. Nach dem ersten Gespräch legte man mir ans Herz, mich noch einmal gut damit auseinanderzusetzen, ob das wirklich der richtige Studiengang für mich ist. Ich habe mich dann ausführlich auf den Websites verschiedener Unternehmen umgeschaut, die Personalmanagement als Studienfach anbieten, so dass ich im zweiten persönlichen Vorstellungsgespräch auf die verschiedenen Abteilungen vom Recruiting bis zur Fachkräfteentwicklung eingehen und auch spezifische Fachbegriffe wie Mitarbeiterkennzahlen anbringen konnte. Das überzeugte die Personaler dann schließlich. Im Nachhinein denke ich: Man sollte sich vor so einem Gespräch unbedingt gut überlegen, was man sagen möchte. Wichtig ist aber auch, sich nicht zu verstellen und einfach man selbst zu sein. Mit der Unterzeichnung des Vertrags bei Hornbach war ich automatisch auch an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach eingeschrieben. Im Rahmen des Studiums durchläuft man alle Abteilungen des HR-Bereichs bei Hornbach. Im Recruiting war ich viel im Tagesgeschäft eingebunden, habe also Bewerbungen gesichtet, Interviews durchgeführt und mich relativ eigenverantwortlich um die dualen Studierenden gekümmert. In der Hochschule ging es dann auch um Wege, wie Unternehmer Bewerber finden. Da haben wir zum Beispiel gelernt, wie man eine Stellenausschreibung erstellt. Das Studium läuft eher wie Schulunterricht ab. Wir sitzen in einer Klasse mit dreißig Leuten, haben Anwesenheitspflicht und können uns nach der Stunde mit unseren Fragen an den Professor wenden. Ich verbringe jetzt im Wechsel drei Monate dort und drei Monate am Hornbach-Standort in Bornheim, in der Nähe von Karlsruhe. Ich habe also zwei Wohnungen, von denen ich jeweils eine bewohne und eine untervermiete. Das Pendeln ist anstrengend. In den Uni-Phasen habe ich weniger Freizeit, speziell dann, wenn es auf die Klausurenphase zugeht. Während der Arbeitsphasen habe ich nach Feierabend schon Zeit, um zum Fußballtraining zu gehen. Aber in jedem Jahr muss ich während der normalen Arbeitszeit noch eine wissenschaftliche Projektarbeit erstellen. Derzeit verbringe ich eine Praxisphase am niederländischen Standort des Unternehmens, weil ich in der Schule schon holländisch gelernt habe. Alternativ hätte ich auch ein Semester an einer Hochschule im Ausland verbringen können. Einmal habe ich überlegt, das Studium vielleicht nicht zu beenden, weil es in dieser Zeit nicht so gut mit der Projektarbeit lief. Aber dann habe ich mir vor Augen geführt, dass ich nach drei Jahren ein Studium, Praxiserfahrungen und sehr gute Chancen auf eine Übernahme bei Hornbach habe. Jetzt ziehe ich die Sache durch.“ Aufgezeichnet von Janna Degener-Storr


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Veröffentlicht
25.10.2018