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Was hältst Du von Bewerbungsgesprächen per Videotelefonie, zum Beispiel über Skype? Die Mehrheit von uns hält das vielleicht für neumodischen Quatsch und geht bei solchen Interviews oft nur von einem kurzen Kennenlernen vor dem "richtigen" persönlichen Bewerbungsgespräch vor Ort aus. Wenn Du das Videointerview auch derart unterschätzt, kannst Du Dich entspannt zurücklehnen – es wird für Dich danach kein persönliches Gespräch mehr geben. Dafür hat sich dann ein anderer Bewerber qualifiziert. Ein erfolgreiches Video-Interview beginnt mit der richtigen Einstellung zu diesem – zugegeben: noch relativ neuen – Gesprächsmedium. Freu Dich darauf, sei gut vorbereitet und nutze die Chance, Deinem Wunscharbeitgeber schon auf diesem Weg davon zu berichten, warum Du genau die richtige Besetzung für die freie Position bist.
Inhaltlich unterscheidet sich in der Vorbereitung ein Interview per Skype kaum von einem persönlichen Bewerbungsgespräch. Organisatorisch gibt es jedoch einige Aspekte für eine professionelle Darstellung zu beachten:
Kläre vorab, wer wen anruft und halte - für den Fall der Fälle - die Telefonnummer und E-Mail-Adresse deiner Kontaktperson bereit.
Der Eindruck Deiner Präsentation hängt in nicht zu unterschätzendem Maße von den technischen Rahmenbedingungen ab. Auch wenn Du schon hundert Mal vorher geskyped hast – beachte kurz vor dem Interviewtermin die wichtigsten Aspekte:
Der Dresscode: Auch wenn Du gerade in deinem Wohnzimmer sitzt, den Laptop vielleicht noch lässig auf dem Schoß und das Frühstück auf dem Tisch – wähle dennoch Kleidung, die Du auch zum persönlichen Vorstellungsgespräch anziehen würdest. Das Outfit kann je nach Job, Position und Unternehmen unterschiedlich sein, aber mit einem unifarbenen, langärmligen Hemd oder einer schlichten Bluse sowie einer Hose bist Du in den meisten Fällen gut gekleidet. Ob Du eine Hose trägst oder nicht, ist eine Frage der inneren Haltung, nicht eine Frage des Kameraausschnitts.
Achte auf deine Körpersprache. Beim Skype-Interview kann der HR-Mitarbeiter deine Gestik, Mimik und Körperhaltung genau beobachten. Sorge für eine aufrechte Körperspannung und vermeide es, Dich in den Schreibtischstuhl zu lümmeln. Ein freundliches Lächeln darf dabei nicht fehlen. Wenn Du zur Beruhigung etwas in der Hand brauchst, mach handschriftliche Notizen. Das Tippen auf der PC-Tastatur erzeugt beim Gegenüber relativ viele Geräusche, die man vermeiden sollte. Kleiner Tipp: Halte einen angemessenen Abstand von etwa einem Meter zur Kamera. Zu nah an die Kamera zu rücken wirkt oft unvorteilhaft.
Lege Dir zudem alle wichtigen Unterlagen und Utensilien, vom Lebenslauf über das Stellenprofil bis hin zum Taschentuch, unauffällig bereit. Während des Gesprächs solltest Du Deinen Platz auf keinen Fall verlassen.
Einen passende Interviewumgebung: Wichtig ist ein geeigneter Ort, wie etwa Deinen Schreibtisch. Achte darauf, dass es sich um einen ruhigen Ort handelt, an dem nicht der Mitbewohner, der Partner oder die Katze im Hintergrund durchs Bild laufen. Dein Gesprächspartner erwartet nicht zwangsläufig, dass Du Dich in einer Büroumgebung befindest. Trotzdem solltest Du unbedingt auf einen ablenkungsfreien, idealerweise neutralen Hintergrund achten. Dort sollte es aufgeräumt sein, weder steril noch chaotisch. Vermeide, dass man das Bett, den Wäschekorb oder das Filmposter von Basic Instinct sehen kann. Pflanzen und ein Bücherregal verleihen dem Raum eine deutlich bessere Wirkung.
Bei einem Bewerbungsgespräch per Video, hat der Personaler nicht nur die Möglichkeit, deine Persönlichkeit zu beurteilen, sondern auch Deine Belastbarkeit zu testen. Wie gehst Du mit Stresssituationen um? Was tust Du, wenn plötzlich der Ton ausfällt? In solchen Momenten sind Deine Ruhe, Flexibilität und Medienkompetenz gefragt. Daher ist es empfehlenswert, sich im Voraus mit Videotelefonie vertraut zu machen, um in unvorhergesehenen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Kläre im Vorfeld ab, wer im Falle eines Problems zurückruft.
Im Termin selbst musst Du sprachlich besonders darauf achten, dass Du deutlich redest, Verzögerungen in der Übertragung beachtest und den Gesprächspartner ausreden lässt. Ansonsten können wichtige Informationen auf der Strecke bleiben. Wenn Du aufgrund schlechter Qualität eine Frage nicht verstanden hast, frage nach, anstatt zu spekulieren. Ohnehin ist es mehr als legitim, im Videotelefonat nachzufragen, wenn Du etwas nicht richtig verstanden hast. Kleiner Tipps: Du kannst die Ausrede „akustisch nicht verstanden“ sogar gut anbringen, wenn Du zur Beantwortung einer Frage noch einen Moment Zeit gewinnen möchtest.
Vor einem Skype-Interview sind einige Überlegungen und Vorbereitungen notwendig. Diese Tipps helfen nicht nur bei diesem Bewerbungsgespräch, sondern machen Dich zugleich für viele weitere Video-Calls im Job bereit und Du machst stets einen guten Eindruck. Trotz Aufregung solltest du Die üblichen Aspekte für Bewerbungsgespräche nicht vernachlässigen.
Veröffentlicht
11.05.2016