© Phynart Studio / Getty Images

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Überfordert im Homeoffice? Diese 5 Tipps helfen

Auf den ersten Blick klingt die Arbeit im Homeoffice entspannter als jene in einem lauten Großraumbüro. Auf den zweiten Blick warten hier aber zahlreiche Ablenkungen, die zu Überforderungsgefühlen führen können. Folgende Tipps helfen in solchen Fällen.


Zugegeben: Es mag Menschen geben, die ihre Arbeit im Homeoffice besonders entspannt angehen und ihre Produktivität auf ein Minimum herunterschrauben. Das ist aber nur in den wenigsten Fällen möglich. Die meisten Arbeitnehmer sind im Homeoffice stattdessen produktiver, denn es fehlt an Ablenkungen durch Kollegen, Meetings & Co. Genau das kann aber auch zum Verhängnis werden, denn nun liegt es an Dir selbst, Deinen Arbeitstag zu strukturieren und ausreichend Pausen einzuplanen.

Genau mit dieser Form von Selbstmanagement haben einige Mitarbeiter Probleme oder sie schaffen es nicht, trotz klingelnder Haustüre, spielender Kinder oder anderer Ablenkungen produktiv zu arbeiten. Die Folge kann eine Überforderung sein. Doch keine Sorge, denn mit einigen simplen Tipps gewinnst Du wieder die Kontrolle und kannst die Vorteile der Arbeit im Homeoffice bestmöglich ausnutzen. 

Tipp 1: Ursachen identifizieren

Die Gründe, weshalb sich jemand im Homeoffice überfordert fühlt, können denkbar verschieden sein. Manchmal sind die Ablenkungen das Problem, manchmal eine zu hohe Arbeitslast, manchmal eine schlechte Selbstorganisation. Es ist deshalb wichtig, dass Du erst einmal den Ursachen auf den Grund gehst, um darauf basierend konkrete Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen. Dafür ist es hilfreich, kurz innezuhalten, wann immer Du ein Gefühl der Überforderung wahrnimmst, und die konkrete Situation oder den Auslöser zu notieren. Schnell wirst Du dann ein Muster erkennen und herausfinden, wo Du ansetzen musst. 

Tipp 2: Informationen filtern

In vielen Fällen ist (auch) die Informationsflut an den Überforderungsgefühlen schuld. Schließlich prasseln im Homeoffice allerhand berufliche und private Informationen auf Dich ein – durch Messenger-Nachrichten auf dem Smartphone, durch News im Internet, durch den Chat mit den Kollegen oder durch die Kinder, die von ihrem Schultag erzählen. Es ist deshalb wichtig, diese Informationen zu filtern und auf das notwendige Minimum zu reduzieren, damit Du Dich wieder konzentrieren und produktiv arbeiten kannst.

Schalte erst einmal alle privaten Endgeräte aus und schließe alle Internetseiten, die Du nicht für die Arbeit benötigst. Auch ist es hilfreich, ein abgetrenntes Homeoffice zu haben, bei dem Du die Tür schließen kannst. Weiterhin kannst und solltest Du innerhalb der Familie klare Regeln aufstellen, wann Du gestört werden darfst und wann nicht. Ziel ist also, Dir ein ruhiges Arbeitsumfeld zu kreieren, das Deine Konzentration fördert, anstatt sie zu rauben.

homeoffice Vorteile Studie © Tom Werner / Getty Images
Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Arbeitnehmer mehr als üblich im Homeoffice arbeiten. Eine Entwicklung, die zwar nicht alle Betroffenen gleichermaßen freut – die aber zahlreiche Vorteile mit sich bringt, so eine Studie. 

Tipp 3: Multitasking beenden

Ein weiteres häufiges Problem im Homeoffice ist Multitasking. Du willst vielleicht mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, nebenbei beim Gruppenchat aufpassen und Wäsche waschen. Als Resultat sinken die Produktivität sowie Qualität Deiner Arbeit – und Dein Stresslevel steigt. Konzentriere Dich daher immer nur auf eine Tätigkeit. Dann kannst Du sie schneller abhaken. Du wirst merken, wie Du mehr Aufgaben in weniger Zeit erledigst und Dich dadurch nicht mehr überfordert fühlst.

Tipp 4: Prioritäten setzen 

Prioritäten sind demnach ein wichtiges Thema, um bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden produktiv zu sein, ohne alles gleichzeitig zu machen. Es ist wichtig, Deinem Arbeitstag eine Struktur zu geben, sei es am Vorabend oder am Morgen. Erstelle Dir eine „To-Do-Liste“, sortiere diese nach Prioritäten und beginne mit der wichtigsten Aufgabe. So kannst Du alle Tätigkeiten nacheinander abhaken und falls Du nicht die gesamte Liste schaffst, hast Du zumindest das Wichtigste erledigt. Dadurch wirkt die „To-Do-Liste“ weniger überwältigend und Du gewinnst das Gefühl der Kontrolle zurück.

Tipp 5: Entspannungszeiträume integrieren 

Eine Sache darf auf Deinem Tagesplan ebenfalls nicht fehlen: Pausen. Viele Menschen neigen dazu, bei der Heimarbeit keine oder zu wenige Pausen einzulegen. Sie möchten alles so schnell wie möglich erledigen, um früher Feierabend zu machen. Das sorgt jedoch für Dauerstress und mindert Deine Produktivität. Stattdessen solltest Du regelmäßige Pausen einlegen, um Dich kurz zu entspannen und Deine Gedanken zu sortieren. Auch kannst Du diese nutzen, um schnell private Aufgaben wie das Beantworten von Nachrichten oder das Aufhängen der Wäsche erledigen – dann musst Du diese nicht länger im Hinterkopf behalten.

Noch besser ist es aber, die Pausen durch kleine Übungen oder einen Powernap für etwas Entspannung zu nutzen. Daraufhin wirst Du Dich wieder besser konzentrieren können und produktiver arbeiten. Entspannungszeiträume sind also keine Zeitfresser, sondern „Produktivitätsbooster“; und sie werden Überforderungsgefühle mindern oder, besser noch, verschwinden lassen.

Extra-Tipp: Falls all diese Strategien keine ausreichenden Erfolge bringen, kann tatsächlich Deine Arbeitslast zu hoch sein. Dann ist es wichtig, das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen und eine Lösung zu finden, wie Du zwar Bestleistungen im Homeoffice erbringen kannst, jedoch in entspannter(er) Atmosphäre.

Veröffentlicht
04.04.2022