©Die Astronautin, Claudia Kessler

Traumjob Astronautin: Neue Vorbilder für junge Mädchen

Cowboy und Müllmann, Ballerina und Tierärztin – als Kind hatte so mancher eine sehr klare Vorstellung davon, was er später werden will. In der Realität sieht das oft noch anders aus – klassische Männer- und Frauenberufe prägen unsere Berufswelt. Wie 1000 Mädchen in Astronautinnen-Anzügen diese Klischees auflockern sollen, erfahren Sie im Artikel.


Man kennt sie, die Klassiker. Mädchen wollen Krankenpflegerin und Lehrerin werden. Jungs dagegen sehen sich in den Berufen des Polizisten, des Rennfahrers und Piloten. So selten wie man einem Sekretär heute begegnet, trifft man wohl auch auf Astronautinnen.

Männer- und Frauenberufe – einfach Klischee?

©Die Astronautin, Claudia KesslerUnterschiede zwischen den Gehältern von Frauen und Männern sind uns nicht zuletzt durch die XING Gehaltsstudie bekannt. Und auch der große Mangel an Frauen in Führungspositionen und die sogenannte „gläserne Decke“ sind uns nicht fremd. In der heutigen Arbeitswelt – so modern sie oft auch anmutet – ist doch noch stark geprägt von archaischen Strukturen und Rollenbildern. „Frauen- und Männerberufe“ sind immer noch Realität und Konstrukte, die im Kindesalter durch die Familie, Schule und noch herrschenden tradierten Vorstellungen entstehen. Besonders die sogenannten MINT-Fächer sind betroffen. Eine europaweite Studie von Microsoft hat im vergangenen Jahr bereits gezeigt, dass deutsche Mädchen in den naturwissenschaftlichen Fächern weniger gefördert werden als Jungs. Auch fehle es den Mädchen stark an weiblichen Vorbildern, die eine Karriere im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich verfolgen. Initiativen wie der Girls und Boys Day wollen seit vielen Jahren die Geschlechterdenke brechen und junge Menschen dafür sensibilisieren, den Job zu machen, der Ihnen Spaß bringt – losgelöst von Rollenbildern. Auch die deutsche Raumfahrt ist eine klassische Männerdomäne. 11 deutsche Männer, aber keine deutsche Frau haben jemals das All betreten.

„Wenn ich als deutsches Mädchen Astronautin werden möchte, und bei Wikipedia nachschaue, welche deutschen Astronautinnen und Astronauten es schon gab, dann finde ich dort ein Bild von einem Astronautenkorpus, auf dem elf Männer zu sehen sind.“

Insa Thiele-Eich, Astronautin im Interview mit Bento

Tschüss Rollenbilder – Hallo Traumjob!

Astronautinnen Insa Thiele-Eich und Suzanna Randal mit NASA Astronaut Donald Pettit (©Die Astronautin, Claudia Kessler)Das Projekt „Die Astronautin“ möchte Aufmerksamkeit für dieses Ungleichgewicht schaffen und Mädchen und Frauen dazu zu ermutigen, außerhalb des Rollendenkens zu träumen. Es geht darum zu zeigen, dass Frauen sich keinesfalls von Klischees abhalten lassen und auch berufliche Wege gehen sollten, die auf den ersten Blick unkonventionell erscheinen. Insa Thiele-Eich könnte die erste deutsche Astronautin im All sein. Zusammen mit ihrer Kollegin Suzanna Randall qualifizierte sie sich in einem Wettbewerb unter 400 Astronautinnen dafür, die erste deutsche Frau auf einer Fahrt ins All zu sein. 1.000 junge Mädchen in Astronautinnen-Anzügen wollen die Initiative möglich machen und Aufmerksamkeit dafür generieren: Auf dem weltweit größten Raumfahrt-Kongress IAC in Bremen soll am 3. Oktober 2018 ein Flashmob stattfinden. Ziel ist es zudem, die nötigen finanziellen Mittel für die Fahrt ins All zu sammeln. Das Projekt „Die Astronautin“ könnte nicht nur ein Bewusstsein für eine veraltete Denke schaffen, sondern junge Mädchen und Frauen inspirieren und motivieren ihre berufliche Zukunft außerhalb des klassischen Rahmens zu konstruieren – und tatsächlich die erste Deutsche ins Weltall schicken.  


Service-Info: Wer am 3. Oktober also noch nichts vorhat, sollte sich schleunigst einen Astronautinnen-Anzug besorgen. Alle Informationen zum Flashmob finden Sie hier. Egal, ob Frau oder Mann - trauen Sie sich ruhig, Ihre beruflichen Träume wahr werden zu lassen. In unserem kostenlosen Berufswahltest finden Sie den Job, der Ihren Interessen und Kompetenzen entspricht. Und wenn Sie schon wissen, was Sie wollen, finden Sie im XING-Stellenmarkt den Job, der zum Leben passt.

Veröffentlicht
30.08.2018