Macht mir das Spaß? Kann ich das? Werde ich gut bezahlt? Diese Fragen stellen sich Auszubildende seit Jahren und Jahrzehnten. Doch immer öfter kommt
im Zuge der Digitalisierung eine weitere Frage hinzu:
Gibt es den Beruf in 20 Jahren überhaupt noch? Schließlich macht der rasante technische Fortschritt
viele Jobs überflüssig – behaupten zumindest manche Forscher und Studien. Doch
Torben Padur vom
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gibt Entwarnung: "Dass Berufe wegfallen, sehen wir eher nicht."
Berufe werden sich permanent verändern
Ein Grund dafür: Ein Beruf ist hierzulande
mehr als nur ein "Job" nach englisch-amerikanischem Verständnis - nämlich eine ganze Ansammlung von Tätigkeiten oder Kompetenzen. "Entsprechende Studien aus den USA sind da schwer übertragbar, weil das Verständnis von Berufen ein ganz anderes ist", sagt Padur: "Was eher wegfällt, sind einzelne Tätigkeiten innerhalb dieser Berufe."
Und selbst die Zahl dieser Tätigkeiten, die künftig eine Maschine und kein Mensch mehr erledigt, sei nach heutiger Prognose eher gering. Was aber nicht heißt, dass die Digitalisierung die Welt der Berufe nicht auf den Kopf stellt - im Gegenteil. "Das traditionelle Berufsbild, das man da manchmal noch hat, ist oft gar nicht mehr korrekt."
Digitalisierung braucht verschiedene Talente in allen Branchen
Und das gilt fast in jedem Job, so der Experte, der beim BIBB den Arbeitsbereich für gewerblich-technische Berufe leitet. Selbst der Bäcker habe heute viel mehr mit technisch gestützter Fertigung zu tun als mit einer klassischen Handwerkstätigkeit. Und die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik kommen heute nicht mehr nur, wenn im Bad etwas überläuft. Stattdessen kümmern sie sich auch um die Installation von Smart-Home-Technik für ein vernetztes Zuhause.
Ausbildungsberufe fallen also nicht weg, sondern
erfinden sich eher neu. Ganz neue Berufe entstehen dagegen eher selten. Zuletzt gab es das beim
Kaufmann E-Commerce: Seit dem 1. August 2018 können Betriebe junge Leute dazu ausbilden. "In der Regel ist es aber eher so, dass innerhalb eines Ausbildungsberufs
neue Spezialisierungen geschaffen werden", sagt Padur.
Zusatzqualifikationen werden immer wichtiger
Hinzu kommen
Zusatzqualifikationen: Neue Technologien sind dann noch nicht Pflicht-Bestandteil einer Ausbildung. Betriebe, die damit schon arbeiten, können ihre Azubis aber ebenfalls darin ausbilden. Darauf sollten angehende Auszubildende ruhig achten, rät Padur. "Als Azubi ist die Frage gar nicht so sehr, ob mein Ausbildungsberuf zukunftssicher ist. Was ich aber machen kann, ist zu schauen, wie der Betrieb aufgestellt ist, welche Qualifikationen der vermittelt."
Selbst ein guter Betrieb mit den allerneuesten Technologien wird Azubis aber kaum so ausbilden, dass sie trotz aller Talente nie mehr etwas lernen müssen - dafür läuft die Entwicklung zu rasant. Wichtig sei im Zeitalter der Digitalisierung,
ein Leben lang lernen zu können, erklärt Padur. "Den Begriff
"ausgelernt" gibt es so nicht mehr."
Text: Maximilian Konrad, dpa
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