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Soft Skills werden bei der Beurteilung von Bewerbern immer wichtiger. Eine Umfrage zeigt, welche sozialen Kompetenzen bei Personalern besonders gut ankommen.
Die Zeiten, in denen (fast) nur Fachwissen und gute Zeugnisse für die Beurteilung eines Bewerbers wichtig waren, sind vorbei. Heute checken Personalverantwortliche in Vorstellungsgesprächen und Tests auch die sogenannten "Soft Skills", jene "weichen Fähigkeiten", die die soziale Kompetenz eines Menschen ausmachen. Welche Fähigkeiten besonders bei Bewerbern gesucht und geschätzt werden, verrät eine Umfrage unter 100 Personalchefs. Die Liste zeigt eindeutig, wie wichtig Kompetenzen rund um Teamwork, Dialog und Flexibilität mittlerweile eingeschätzt werden. Mit "Empathie" hat es dabei eine sehr "weiche" und mitmenschliche Eigenschaft an die Spitze geschafft (siehe unten). Dagegen sind Fähigkeiten, die früher als unerlässlich eingestuft waren, wie etwa Durchsetzungsvermögen und Selbstdisziplin, im Ranking der Soft Skills auf die hinteren Plätze gerutscht. Auch ein Zeichen dafür, dass die Ellbogen-Mentalität in den Unternehmen langsam aber sicher zu Ende geht.
Wer Mitgefühl hat, sich in andere Menschen hineinversetzen kann, ist auch in der Lage, zu überzeugen und zu führen. Zudem erkennt ein empathischer Mensch schon früh mögliche Konflikte in der Gruppe und kann mit seinen Fähigkeiten vorbeugend wirken. Dies alles trägt zum mittlerweile schon berühmten "Flow" im Team bei, einer emotionalen Stimmung, die als zentral für Leistungsbereitschaft und Effektivität angesehen wird.
Erklären, argumentieren, Verständnis schaffen - diese drei essentiellen Anforderungen an den modernen Teamworker stehen ebenfalls in der Liste der Personaler ganz oben. Die Kompetenz umfasst übrigens sowohl mündliches wie schriftliches Ausdrucksvermögen.
In schnellen, dynamischen Arbeitsprozessen ist es wichtig, Konflikte schnell und offen zu besprechen und zu lösen. Lange Auseinandersetzungen schaden dem Team und der Sache. Wer über die Fähigkeit verfügt (oder sie gelernt hat), fachliche oder menschliche Probleme abgeklärt zu betrachten, hat in der modernen Arbeitswelt gute Karten.
Der Klassiker kommt nicht außer Mode, und versteht sich natürlich von selbst. Doch in einer vernetzten Welt mit ihren immer neuen Verbindungen und kurzen Berührungspunkten ist das Schaffen von Vertrauen eine ganz besonders elementare Fähigkeit.
Mehr "Fehlerkultur" müsse in die Unternehmen einziehen, lautet eine wichtige Forderung von New-Work-Experten. Dazu gehöre auch die Akzeptanz für gescheiterte Ideen oder Projekte und auch ein offener Umgang mit den eigenen Fehlern. Auf deutsch gesagt: Beleidigte Leberwürste, die sich nichts sagen lassen und die Schuld ständig bei anderen suchen, haben schlechte Karten.
In der digitalen, vernetzten Welt werden viele Projekte immer komplexer. Oft entscheiden Dutzende unterschiedlicher Faktoren über Erfolg oder Misserfolg. Wer hier die Fähigkeit besitzt, Dinge in ihrer Gesamtheit zu sehen und einzuschätzen, hat klare Vorteile. Der eigene Tellerrand darf nicht mehr die Grenze der Kompetenz sein. *(Die Liste wurde dem bei Haufe erschienenen Buch "Soft Skills" von Gabriele Peters-Kühlinger und Friedel John entnommen. Es enthält zahlreiche weitere interessante Informationen und auch Selbsttests zum Thema.)
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Veröffentlicht
09.02.2017