Mann im Anzug vergräbt das Gesicht in den Händen © D-Keine / Getty Images

© D-Keine / Getty Images

Die 5 schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch – und wie Du sie meisterst

Ein Vorstellungsgespräch ist ohnehin keine einfache Situation. Hinzu kommen auch noch schwierige Fragen, die Personaler oft und gerne stellen. Hier erfährst Du, wie Du diese souverän meistern kannst.


Nervosität ist für viele Menschen ein ständiger Begleiter bei Bewerbungsgesprächen. Nicht nur, dass Du auf das richtige Outfit, Deine Körpersprache und viele weitere Details achten musst. Zusätzlich stellen einige Personaler auch noch fiese Fragen, die Dich ins Schwitzen bringen können. Doch das muss nicht sein, denn mit der richtigen Vorbereitung bringt Dich so schnell nichts aus der Ruhe, sondern Du hast stets eine passende Antwort parat und hinterlässt dadurch den bestmöglichen Eindruck. Es ist daher sinnvoll, Dich vorab mit potenziell schwierigen Fragen im Vorstellungsgespräch auseinanderzusetzen und Dir geeignete Antworten zurechtzulegen. Das sind die schwierigsten Fragen:

1. Nenne Deine größten Schwächen.

Die Frage nach den Stärken und Schwächen kommt in beinahe jedem Vorstellungsgespräch. Während Du jene nach Deinen Stärken vermutlich noch einfacher beantworten kannst, haben viele Menschen Schwierigkeiten damit, sich ihre Schwächen einzugestehen. Hinzu kommt, dass Du hier zwar ehrlich sein solltest, jedoch darf die jeweilige Schwäche nicht gegen Dich als perfekte Wahl für die Stelle sprechen. Was Du also brauchst, ist Fingerspitzengefühl: Überlege, welche Schwächen Du wirklich (!) hast. Nun sortierst Du aus, welche Du guten Gewissens nennen kannst – und welche lieber nicht.  Im Vorstellungsgespräch gilt es dann, ein bis maximal zwei Schwächen kurz aufzuzählen, um anschließend direkt überzuleiten, dass und wie Du bereits an diesen Schwächen arbeitest. So lenkst Du den Fokus wieder auf das Positive, anstatt Dich (zu lange) mit dem Negativen aufzuhalten.

2. Wie kam es zur Lücke im Lebenslauf? 

Lücken im Lebenslauf stechen jedem erfahrenen Personaler sofort ins Auge. Du kannst Dich daher quasi mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit darauf einstellen, dass diese Frage kommen wird, wenn eine solche Lücke besteht. Oftmals ist es nicht einfach, darauf ehrlich zu antworten, weil Du vielleicht arbeitslos warst und keinen Job gefunden hast, weil Du längere Zeit krank warst oder eine persönliche Krise durchlebt hast – um nur einige von vielen Möglichkeiten zu nennen. Erst einmal musst Du also für Dich selbst beantworten, wie es zu dieser Lücke kam und ob Du das offen im Bewerbungsgespräch sagen kannst, ohne Dich in ein schlechtes Licht zu rücken. Wenn ja, ist Ehrlichkeit immer Trumpf. Aber wenn nicht, so musst Du eine „diplomatische“ Antwort finden. Am besten versuchst Du, die Lücke sinnvoll zu füllen, wenn Du beispielsweise ein Praktikum absolviert oder eine Weltreise gemacht hast. Ansonsten gilt es, die Wahrheit schön zu verpacken und so wird aus der persönlichen Krise die persönliche Neuorientierung oder aus der längeren Krankheit das inoffizielle Sabbatical. Auch hiermit ist die Liste an Beispielen noch lange nicht zu Ende. Es gilt also, eine individuelle und ehrliche, aber unverfängliche Antwort zu finden.

3. Erzähle etwas über Dich.

Diese Frage wird gerne zu Beginn gestellt und erscheint auf den ersten Blick einfach. Auf den zweiten Blick brauchst Du aber auch hier Fingerspitzengefühl. Einerseits solltest Du nicht einfach nur aufzählen, was im Lebenslauf steht und somit den Personalern bereits bekannt ist. Andererseits interessiert sich niemand für Deine gesamte Lebensgeschichte. Überlege also im Voraus, was Du über Dich als Persönlichkeit sowie potenzielle Arbeitskraft erzählen könntest, das Deinen Gesprächspartnern neue Informationen bietet – und das Dich für das Unternehmen (noch) attraktiver macht. Etwas Kreativität kann bei der Antwort auf diese Frage also nicht schaden, um aus der Masse herauszustechen.

4. Was lief im alten Job falsch?

Jeden Personaler interessiert, weshalb Du den Job wechseln möchtest oder arbeitslos geworden bist – je nachdem, aus welcher Situation heraus Du Dich bewirbst. Schließlich möchte er sich keinen „faulen Apfel“ ins Unternehmen holen, der beispielsweise zu Konflikten mit Vorgesetzten oder Kollegen neigt, schlechte Leistungen erbringt oder zu anderweitigen Problemen führt. Es ist daher wichtig, deutlich zu machen, dass Du nicht Ursache des Problems bist beziehungsweise warst. Gleichzeitig gilt es aber als Fauxpas, über Deinen früheren Arbeitgeber zu lästern. Auch hier ist also Diplomatie gefragt, sprich Du suchst nach einer Antwort, die ein neutrales Bild abgibt und sich auf Dich selbst fokussiert, jedoch im positiven Sinne. Anstatt wütend zu erzählen, dass Dein bisheriger Chef Dich nicht ausreichend gefördert hast, sagst Du, dass Du nach persönlichen Perspektiven zur Weiterentwicklung suchst, die es im alten Job nicht gab. Oder anstatt über das schlechte Arbeitsklima zu jammern, sagst Du, dass Du eine schöne Zeit in dem Unternehmen hattest, aber es sich seit einigen Jahren zu verändern beginnt und Du nun das Gefühl hast, die Kultur im anderen Unternehmen passt besser zu dir. So oder so ähnlich kannst Du diese Frage geschickt beantworten, ohne Dich selbst als „faulen Apfel“, als „Lästertante“ oder in anderer Art und Weise negativ zu präsentieren.

5. Woran erkennst Du, dass Du einen guten Job gemacht hast?

Auch diese Frage wird oft und gerne gestellt – denn sie verrät viel über Deine Motivation. Viele Bewerber antworten darauf zum Beispiel mit Lob durch den Vorgesetzten, einer Gehaltserhöhung oder anderen Faktoren im Außen. Womit Du jedoch wirklich punkten kannst, ist eine hohe intrinsische Motivation. Es gilt also zu erklären, was Dir persönlich bei Deiner Arbeit wichtig ist, sodass Du nach Feierabend zufrieden nach Hause gehst. Erzähl etwas über Deine Persönlichkeit und Deine Leidenschaft.

Diese sind aber nur fünf von vielen Beispielen, wie schwierige Fragen im Bewerbungsgespräch aussehen können. Auch Fangfragen wie „Nenne ein Ereignis, bei dem Du gescheitert bist“ oder sogenannte Brainteaser à la„Wie erklärt man einem Blinden die Farbe Gelb?“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Es ist also beinahe unmöglich, alle schwierigen Fragen vorherzusehen und Du musst stets mit dem Unerwarteten rechnen. Wenn Du aber ruhig bleibst und nachdenkst, bevor Du sprichst, wirst Du diese Fragen gewiss meistern – stets unter der Prämisse, Dich authentisch, aber von Deiner besten Seite zu präsentieren.

Veröffentlicht
06.05.2021