Schlagfertigkeit im Job ist wichtig © Getty Images / Willie B. Thomas

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Wie Du schlagfertiger wirst – nicht nur für das Bewerbungsgespräch

Schlagfertigkeit ist eine Fähigkeit, die Dich in jeder Situation souveräner wirken lässt und damit auch Selbstbewusstsein ausstrahlt. Zudem musst Du niemals wieder peinliche Stille befürchten und Du weißt Dich zu wehren, wenn Du verbal angegriffen wirst. Hier einige Tipps.


Schlagfertigkeit wird definiert als die Fähigkeit, schnell auf eine Aussage oder Situation mit passenden Worten zu reagieren. Bestenfalls handelt es sich dabei um witzige Worte, um auch schwierige Situationen mit Humor zu meistern. Doch missverstandene Schlagfertigkeit kann Konflikte provozieren, indem sie beispielsweise beleidigend wirkt oder arrogant. Sie ist somit ein schmaler Grat. Diesen zu meistern, kann Dir im Berufs- sowie auch im Privatleben viele Vorteile bringen.

Warum ist Schlagfertigkeit im Job wichtig?

Wie vorab erwähnt, strahlt ein gesundes Maß an Schlagfertigkeit automatisch Souveränität sowie Selbstbewusstsein aus. Diese helfen Dir dabei, andere Personen von Dir zu überzeugen, beispielsweise in Bewerbungsgesprächen oder als Führungskraft. Richtig umgesetzt, beweist sie außerdem Humor – eine Eigenschaft, die Dich bei allen Menschen beliebt(er) macht. Schlagfertigkeit gehört daher heutzutage zu den wichtigsten „Soft Skills“, sie darf allerdings nicht mit Unverschämtheit verwechselt werden. Es gilt nämlich, stets die Höflichkeit sowie den Respekt zu bewahren, um zwar schlagfertig zu wirken, nicht aber unprofessionell. Dann erleichtert Dir die Schlagfertigkeit viele schwierige Gespräche sowie Situationen im Berufsleben. Besonders hilfreich ist sie bei bewussten oder unbewussten verbalen Attacken, wie sie manche Personaler in Bewerbungsgesprächen bewusst einsetzen, um Deine Reaktion zu testen. Mit Schlagfertigkeit kannst Du dann Grenzen setzen und dadurch punkten, ohne selbst eine Grenze zu überschreiten.

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Die beste Antwort fällt Ihnen immer erst abends im Bett ein? Schade, denn Schlagfertigkeit kann helfen, im Beruf souveräner wahrgenommen zu werden. Die gute Nachricht: Diese Fähigkeit lässt sich trainieren. 

Wie gelingt Schlagfertigkeit im Beruf – und privat?

In der Theorie ist Schlagfertigkeit also die perfekte Lösung, um Dich unangenehmen Situationen selbstbewusst sowie humorvoll zu entziehen. In der Praxis ist das gar nicht so einfach. Einige Menschen sind von Natur aus schlagfertig, doch viele haben Probleme damit, sofort die richtigen Worte zu finden. Grund dafür sind die Emotionen, wie Angst oder Wut, die in solchen Situationen vielleicht hochkochen und es schwierig machen können, einen kühlen Kopf zu bewahren, um schnell die richtigen Worte zu finden. Wie so oft im Leben, gilt daher das Motto: Übung macht den Meister. Denn zum Glück kann jeder Mensch Schlagfertigkeit erlernen. Dafür solltest Du erst einmal trainieren, in emotionalen Situationen zu denken, bevor Du reagiert. Denn wer Gelassenheit bewahrt und verbale Angriffe nicht persönlich nimmt, hat bei Konflikten einen großen Vorteil.

Schlagfertiger dank Vorbereitung und Übung

Kurze innezuhalten, ist also eine gute Strategie, um in jeder Situation richtig zu reagieren. Was echte Schlagfertigkeit ausmacht, ist allerdings die Schnelligkeit, mit der eine passende sowie humorvolle Antwort kommt. Zu lange solltest Du daher nicht zögern. Deshalb lohnt es sich, die Schlagfertigkeit aktiv zu trainieren. Dadurch wirst Du merken, wie es Dir immer leichter fällt, souverän auf schwierige Situationen zu reagieren. Achte beispielsweise in Deinem Umfeld darauf, wer besonders schlagfertig ist und merke Dir gegebenenfalls den einen oder anderen Konter. Auch kannst Du im Berufs- sowie Privatleben versuchen, in Zukunft humorvoll auf Situationen zu reagieren, die früher vielleicht negative Emotionen hervorgerufen hätten. Zudem lässt sich Schlagfertigkeit in Rollenspielen trainieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Du wann sagen kannst – und was unverschämt wirkt. Experimente sind bei solchen Übungseinheiten nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht.

Lege Dir ein individuelles „System“ zurecht 

Eigentlich sind Schlagfertigkeit und Spontanität untrennbar, schließlich kannst Du nicht alle Situationen mit Sicherheit vorhersehen – und dennoch brauchst Du stets eine passende Reaktion. Trotzdem kann es helfen, Dir einige Standardreaktionen zuzulegen, sozusagen ein eigenes System, um im Fall der Fälle schnell zu reagieren. Das ist vor allem zu Beginn hilfreich, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wann und wie Du schlagfertig sein kannst. Mit der Zeit wirst Du dann gewiss immer selbstbewusster und kreativer. Natürlich ist es aber wichtig, Deine Sprüche nicht bei denselben Personen ständig zu wiederholen, weshalb Du ein gewisses Repertoire brauchst und es stetig erweitern solltest. Hilfreich sind für den Beginn beispielsweise sarkastische Aussagen, selbstironische Witze oder sanfte (!) Gegenangriffe. Entsprechende Ideen, was im Berufsleben möglich und angemessen ist, findest Du in großer Anzahl im Internet oder – wie vorab erwähnt – durch Beobachten im eigenen Berufs- sowie Privatleben.

Schlagfertigkeit muss richtig transportiert werden 

Mit der Angemessenheit ist ein wichtiges Stichwort gefallen. Denn bei der Schlagfertigkeit kommt es nicht nur darauf an, was Du sagst. Mindestens ebenso wichtig ist, wie Du es sagst. Der Tonfall, die Wortwahl und die Körpersprache müssen also selbstbewusst sowie der jeweiligen Situation angemessen sein. Auch das erfordert ein bisschen Übung. Sinnvoll ist daher, Dich langsam an die Schlagfertigkeit heranzutasten, vor allem im Berufsleben. So verhinderst Du, dass Du Grenzen überschreitest und kannst Deinen neuen Soft Skill langsam verbessern. Übe demnach ebenfalls die richtige Körpersprache vor dem Spiegel oder in Rollenspielen, dann macht die Übung auch Dich früher oder später zum Meister und Du hast die Schlagfertigkeit bis zum nächsten Bewerbungsgespräch perfektioniert.

Veröffentlicht
03.08.2023