Junge Erwachsene sitzt mit ihrem Laptop auf einem Sitzsack und guckt nachdenklich © Deagreez / Getty Images

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Nach dem Vorstellungsgespräch schriftlich bedanken? Gründe und Tipps

Viele Bewerber agieren bei der Jobsuche zu passiv. Sie senden ihre Bewerbungsunterlagen ein und überlassen daraufhin dem Unternehmen die Führung. Dabei kannst und solltest Du die Initiative ergreifen, zum Beispiel nach dem Vorstellungsgespräch.


Die Kommunikation zwischen einem Bewerber und einem potenziellen Arbeitgeber ist kein „Einwegkanal“. Auch Du als Bewerber kannst und solltest aktiv Kontakt aufnehmen. So bleibst Du im Gedächtnis, Du kannst Deine Personal Brand schärfen und Dir hilfreiche Informationen einholen. Indem Du also aktiv wirst und beispielsweise vor der Bewerbung anrufst, um die richtigen Ansprechpartner zu erfahren, oder nach einer angemessenen Zeit um ein Update zu Deinem Bewerbungsstatus bittest, kannst Du aus der Masse herausstechen und Deine Jobchancen deutlich erhöhen. Das gilt auch, indem Du Dich nach dem Vorstellungsgespräch schriftlich bedankst.

Schriftlich bedanken nach dem Bewerbungsgespräch – ja oder nein?

Viele Bewerber sind gehemmt, wenn es darum geht, den potenziellen Arbeitgeber aktiv zu kontaktieren und den Bewerbungsprozess mitzugestalten. Dabei bringt diese Strategie vielfältige Vorteile, wie Du nun bereits weißt. Deshalb ist die Antwort auf die Frage, ob Du Dich nach einem Bewerbungsgespräch schriftlich bedanken solltest, ein klares „Ja“. Indem Du Dich nochmal kurz schriftlich für die Einladung bedankst und dafür, dass sich Deine Ansprechpartner Zeit genommen haben, um Dich kennenzulernen, kannst Du einen positiven Eindruck hinterlassen sowie Motivation beweisen. Die zuständigen Personen hören erneut Deinen Namen und der professionelle sowie sympathische Eindruck, den sie bestenfalls schon von Dir gewonnen haben, wird noch einmal gestärkt. Denn Dir sollte bewusst sein, dass die Personaler in der Regel viele Vorstellungsgespräche führen und nur, wer aus der Masse heraussticht sowie im Gedächtnis bleibt, genießt am Ende gute Jobchancen. Dich von der Konkurrenz abzuheben und Deine Personal Brand zu stärken, ist daher ein wichtiges Erfolgsrezept – und so simple Maßnahmen wie eine kurze Dankesmail können dafür ausreichen.

Das schriftliche „Danke“ richtig formulieren: 7 Tipps

Für Dich sollte die Frage somit nicht lauten, ob Du Dich nach einem Vorstellungsgespräch schriftlich bedankst, sondern wie. Prinzipiell ist der elektronische Weg dafür die beste Wahl, zum Beispiel eine kurze E-Mail oder eine Nachricht in einem beruflichen Netzwerk. Es gibt allerdings Sonderfälle, in denen Du noch zum handschriftlichen Brief oder zur Postkarte greifen kannst, wenn diese Varianten besser zum Job oder zu Deinem Personal Branding passen. Dies kann zum Beispiel in kreativen Berufen der Fall sein. Du siehst, dass es diesbezüglich nicht die eine richtige Lösung gibt, sondern Du solltest im Einzelfall überlegen, wie Du positive Aufmerksamkeit erregen und aus der Masse herausstechen kannst. Wichtig ist trotzdem, dass Du professionell bleibst und dass Dein „Danke“ zeitnah nach dem Vorstellungsgespräch eintrifft. Egal, ob Du Dich schlussendlich für die elektronische oder postalische Variante entscheidest, helfen Dir folgende Tipps bei der richtigen Formulierung:

  1. Bedanke Dich schnell, kurz und knapp. Am besten geht Dein schriftliches „Danke“ innerhalb von 24 Stunden bei den verantwortlichen Personen ein. So ist die Erinnerung noch frisch und die Entscheidung ist wahrscheinlich noch nicht gefallen. Beachte aber, dass Personaler, Vorgesetzte & nicht viel Zeit haben und sie wahrscheinlich viele E-Mails pro Tag erhalten. Wenige Sätze reichen daher aus.
  2. Nenne die Ansprechpartner beim richtigen Namen. Nachdem Du die Ansprechpartner nun persönlich kennengelernt hast, ist es wichtig, sie direkt anzusprechen. Merke Dir die Namen und die richtige Schreibweise – notfalls kannst Du diese vielleicht online in beruflichen Netzwerken oder auf der Homepage recherchieren. Falsche oder falsch geschriebene Namen hinterlassen ansonsten einen schlechten Eindruck.
  3. Sag „Danke“ für die Gelegenheit der persönlichen Vorstellung. Gehe zuerst auf den eigentlichen Zweck Deiner Nachricht ein: Dich für die Möglichkeit der persönlichen Vorstellung zu bedanken. So wissen die Empfänger direkt, wer Du bist und warum Du sie kontaktierst.
  4. Betone noch einmal Deine Motivation. Daraufhin kannst Du noch einmal in ein bis zwei Sätzen betonen, dass und weshalb Du Dich sehr über eine Jobzusage oder eine Einladung zu einem weiteren Vorstellungsgespräch freuen würdest.
  5. Fasse Deine Alleinstellungsmerkmale kurz zusammen. Zum Abschluss kannst Du die Gelegenheit nutzen, um noch einmal zu betonen, was Dich zur optimalen Besetzung für die Vakanz macht und von der Konkurrenz abhebt. Auch hier reichen ein bis zwei Sätze völlig aus, um das Gesagte noch einmal in Erinnerung zu rufen und Dein Personal Branding zu schärfen.
  6. Bleibe individuell und authentisch. Anstatt vorgefertigte Formulierungen aus dem Internet zu übernehmen, solltest Du Deine eigenen Worte nutzen, um individuell und authentisch zu bleiben. Natürlich muss die Formulierung zugleich professionell sein und Du solltest auf eine korrekte Rechtschreibung sowie Grammatik achten.
  7. Frage nach dem nächsten Schritt. Verbleibe mit einer Frage nach den nächsten Schritten und dem Hinweis, dass Du Dich auf die Rückmeldung und den potenziellen Jobstart im Unternehmen freust.

Dich schriftlich zu bedanken, ist somit nicht schwierig und dauert nur wenige Minuten – solche kleinen Maßnahmen können aber den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg in Bewerbungsprozessen machen. Sei daher mutig und proaktiv, denn ein kleines „Danke“ hat bekanntlich noch niemals geschadet. Viel Erfolg!

Veröffentlicht
06.06.2024

Author:in
Mirijam Merkoffer