Geschäftsfrau, die auf eine rote Wand im Hintergrund zugeht und ihre Jacke auf die Schulter legt © Westend61 / Getty Images

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Mentor weg, Unsicherheit da? So geht es auch alleine weiter

Der Weggang Deines Chefs und Mentors fühlt sich vielleicht an, als hättest Du den Kompass verloren, der Dich durch das Dickicht Deines Berufslebens lotst. Doch halt inne, statt Panik ist nun Besonnenheit gefragt. Wirkt der Weg auch unklar, birgt diese Wende ein verborgenes Geschenk – die Chance, über Dich hinauszuwachsen.


Strategien für den Umgang mit der neuen beruflichen Situation

Emotionale Distanz gewinnen: Kurs halten im Sturm der Gefühle

Es ist vollkommen normal, emotionale Turbulenzen zu erleben, wenn eine Bezugsperson wie Dein Chef und Mentor das Unternehmen verlässt. Zum Glück sind Emotionen vergänglich wie das Wetter – und genauso wenig bestimmend für den Kurs, den Du einschlagen wirst. Hier sind ein paar Ankerpunkte, um emotionale Distanz zu gewinnen:

  • Reflektiere: Nehme Dir einen Moment Zeit und schreibe auf, welche Gefühle Dich bewegen. Erkenne, dass Deine emotionale Reaktion natürlich ist, aber nicht Deine Entscheidungen diktieren muss.
  • Visualisiere: Stell Dir vor, wie Du in einigen Jahren auf diese Situation zurückblickst. Was würdest Du Dir jetzt raten?
  • Perspektivwechsel: Frage Dich, wie ein Mentor Dir in dieser Situation zur Seite stehen würde. Nutze diesen imaginären Rat als Leitlinie.

Das Beste bewahren: Schatzkiste der Erfahrungen

Die Zusammenarbeit mit Deinem Mentor war eine Zeit der Lehre und des Wachstums. Diese Erfahrung ist ein Geschenk, das niemand Dir nehmen kann. Hier sind Schritte, um das Gelernte zu bewahren und in Deiner Karriere weiterhin zu nutzen:

  • Liste der Learnings: Erstelle eine Liste der wichtigsten Lektionen und Fähigkeiten, die Du durch Deinen Mentor erlangt hast. Gehe diese Liste durch, wenn Du das Gefühl hast, die Orientierung zu verlieren.
  • Erinnerungsstücke: Bewahre Notizen, E-Mails oder andere Materialien auf, die Dich an wertvolle Ratschläge und gemeinsame Erfolge erinnern.
  • Weitergeben: Teile Deine gewonnenen Kenntnisse mit anderen. Indem Du Dein Wissen weitergibst, verankerst Du es noch stärker in Deinem Bewusstsein und entwickelst es weiter.

Selbst zum Mentor werden: Schritt vor auf die Bühne des Wissens

Wenn ein Lehrer geht, entsteht Platz für einen neuen. Vielleicht ist das Deine Bühne. Steige selbst in die Rolle eines Mentors. Dadurch festigst Du Dein Wissen, lernst aus der Perspektive der Lehre und gewinnst neue Einsichten. Hierbei helfen Dir folgende Schritte:

  • Bereitschaft signalisieren: Mache im Unternehmen deutlich, dass Du bereit bist, mehr Verantwortung zu übernehmen und Dein Wissen zu teilen.
  • Mentoring-Programme: Engagiere Dich in bestehenden Programmen Deines Unternehmens oder starte eine Initiative. Das zeigt nicht nur Führungskompetenz, sondern verschafft Dir auch wertvolle Kontakte.
  • Feedback suchen: Bitte um Rückmeldung zu Deinem Führungsstil und öffne Dich für unterschiedliche Sichtweisen. Das führt zu einer kontinuierlichen persönlichen Entwicklung.

Fehler, die es zu vermeiden gilt

Aktionismus vermeiden: Durchatmen statt durchstarten

In Zeiten des Umbruchs kann die Versuchung groß sein, sofort zu handeln. Schnellschüsse können Dich aber von Deinem eigentlichen Weg abbringen. Stattdessen ist es ratsam, einen Schritt zurückzutreten und zu analysieren, bevor Du agierst:

  • Strategische Planung: Setze Dich mit Deinen Berufszielen auseinander und überprüfe, wie diese durch die neue Situation beeinflusst werden. Anschließend kannst Du bewusste, strategische Schritte planen.
  • Ruhe bewahren: Nimm Dir bewusst Auszeiten, um Stress zu vermeiden, der durch vorschnelle Entscheidungen entstehen kann.
  • Austausch suchen: Bevor Du große Entscheidungen triffst, such Rat bei vertrauenswürdigen Personen außerhalb des Unternehmens.

Isolierung: Gemeinsam statt einsam

Isolation ist ein verbreitetes Gefühl, wenn eine tragende Säule wie ein Mentor wegfällt. Widerstehe dem Impuls, Dich zurückzuziehen, und nutze stattdessen die Gelegenheit, Dein Netz im Unternehmen und darüber hinaus zu stärken:

  • Initiative ergreifen: Gehe auf andere zu und initiate Gespräche über aktuelle Projekte und Entwicklungen im Unternehmen.
  • Netzwerkevent: Besuche branchenspezifische Veranstaltungen oder Workshops, um neue Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig Dein Fachwissen zu erweitern.
  • Mentoring-Angebote: Nutze Angebote wie Reverse-Mentoring, bei dem Du zugleich lernen und andere unterrichten kannst.

Selbstzweifel: Dein Wert hat Bestand

Es ist menschlich, an sich zu zweifeln, vor allem wenn eine Stütze entfällt. Doch Deine berufliche Entwicklung hängt nicht allein von einer Person ab. Verankere Deinen Wert in Deinem Selbstverständnis, nicht in der Meinung Anderer:

  • Erfolge dokumentieren: Halte Deine Erfolge und bisherigen Beiträge schriftlich fest. Dies dient als Selbstbestätigung und stärkt Dein berufliches Selbstbewusstsein.
  • Kompetenzen erweitern: Wenn Du Dir unsicher bist, investiere in Weiterbildungen. Das stärkt nicht nur Deine Position, sondern gibt Dir auch Sicherheit.
  • Selbstreflexion: Arbeite kontinuierlich daran, Deine Stärken zu erkennen und zu fördern. Nutze Feedback, um gezielt an Schwächen zu arbeiten.

Jetzt bist Du am Zug

Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und die Kontrolle über Deine Karriere zu übernehmen. Inmitten des Geschehens, das einen Mentor vom Spielfeld nimmt, erkennst Du, dass Du selbst zum Spieler wirst, der das Spiel lesen und beeinflussen kann. Mit einer klaren Vorstellung davon, was Du erreichen möchtest, und der Bereitschaft, auch neue, unbekannte Wege zu beschreiten, wirst Du erfahrungsgemäß wachsen. Vergiss nicht, dass Plattformen wie XING ein reichhaltiges Feld voller Möglichkeiten bieten, mit über 20 Millionen Mitgliedern, die auf der Suche nach Austausch, Inspiration und neuen beruflichen Chancen sind, genau wie Du. Greife zu, nutze die Gelegenheiten und entdecke, was das nächste Kapitel Deiner Laufbahn für Dich bereithält!

Veröffentlicht
22.03.2024

Author:in
Lucas Baur