©Wavebreakmedia / Getty Images
Wir lügen, schwindeln, schummeln bis zu 200 Mal am Tag. Und auch im Vorstellungsgespräch sind wir nicht immer ganz ehrlich. Aber das fällt leicht auf.
Ein bisschen an den einzelnen beruflichen Stationen schrauben, den Lebenslauf ein wenig aufhübschen – die Versuchung, den eigenen Werdegang zu verschönen oder bei einigen Antworten im Vorstellungsgespräch zu flunkern, ist manchmal groß. Doch Vorsicht: Denn eine Unwahrheit kann Sie Kopf und Kragen kosten.
Denn eine Studie des Blogs Leadership IQ kam zu diesem Ergebnis: Personaler erkennen schnell, ob ein Bewerber ehrlich auf Fragen im Vorstellungsgespräch antwortet oder ob er lügt. Erkennbar werde dies zum Beispiel an der Art der gegebenen Antworten. Wer allgemein antworte, sage demnach seltener die Wahrheit als ein Bewerber, der sehr präzise auf die Fragestellung eingeht. Außerdem kam die Studie zu dem Ergebnis, dass Menschen, die flunkern, häufig in der zweiten oder dritten Person sprechen, wenn sie Situationen schildern. Statt zu sagen: „Ich oder wir konnten die Verkaufszahlen steigern", sagen Bewerber, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, etwa: „Man konnte die Verkaufszahlen steigern" oder „Mit dieser Methode können Sie die Verkaufszahlen steigern". Doch auch an anderen Verhaltensweisen lassen sich Lügen erkennen:
Die Art, wie Sie eine Frage beantworten und Ihre Körpersprache lassen also Rückschlüsse darauf zu, ob Sie gerade ehrlich sind. Erfahrene Personaler werden Ihnen bei diesen Anzeichen genauer auf den Zahn fühlen.
Selbst, wenn Lügen zunächst unerkannt bleiben, können sie auch im Nachhinein viele Nachteile mit sich bringen:
Dass Lügen im Vorstellungstermin keine Seltenheit sind, zeigt eine Studie der Universität von Massachusetts: 2,2 Mal wird demnach in einem 15-minütigen Gespräch gelogen. Und eine GfK- Umfrage zeigt: 31,9 Prozent der Berufstätigen geben zu, dass sie ihren Kollegen und Vorgesetzten gegenüber nicht immer ehrlich sind. Kleine und größere Flunkereien sind also auch im Berufsleben an der Tagesordnung. Und auch, wenn das Meiden von Blickkontakt nicht automatisch bedeutet, dass ein Mensch lügt und auch andere Gesten und Formulierungen kein eindeutiger Beweis dafür sind, dass nicht die Wahrheit gesagt wird, helfen sie dabei, herauszufinden, ob gelogen wird oder eben nicht. Bleiben Sie also bei der Wahrheit und geben Sie Acht, wie sich Ihr Gegenüber verhält. Denn so finden auch Sie heraus, ob man Ihnen gegenüber ehrlich ist oder ob Sie noch einmal kritisch nachhaken sollten. Denn auch Personaler sind nicht immer ehrlich. Seien Sie also sensibel. Übrigens: Einige Lügen im Vorstellungsgespräch sind erlaubt. Zum Beispiel dann, wenn man Ihnen Tabu-Fragen stellt, etwa, was Ihre Familienplanung betrifft. Text: Daniela Lukaßen-Held
Service-Info: Mehr Informationen und Tipps über das richtige Verhalten im Bewerbungsgespräch finden Sie in unserer großen Artikelsammlung zu dem Thema. Und mit unserer Checkliste "Fragen im Vorstellungsgespräch" sind Sie auf alle Situationen gut vorbereitet:
Veröffentlicht
13.02.2018