Frau, die eine Ansage durch ein Megaphon macht © We Are / Getty Images

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Kündigung erhalten? So wehrst Du Dich mit einer Kündigungsschutzklage

Stehst Du vor einer unerwarteten Kündigung und weißt nicht, was Du tun sollst? Keine Panik! In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Dich mit einer Kündigungsschutzklage zur Wehr setzen kannst. Erfahre alles, was Du wissen musst, um Deine Rechte zu schützen und erfolgreich gegen eine ungerechtfertigte Kündigung vorzugehen.


Wenn Du unerwartet eine Kündigung von Deinem Arbeitgeber erhältst, kann das ein Schock sein. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Eine davon ist die Kündigungsschutzklage. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über die Kündigungsschutzklage wissen musst.

Was ist eine Kündigungsschutzklage?

Eine Kündigungsschutzklage ist ein rechtliches Instrument, das Arbeitnehmern in Deutschland zur Verfügung steht, um gegen eine Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses vorzugehen. Sie ist ein spezifischer Typ von Klage, der im Arbeitsrecht Anwendung findet und immer auf eine bestimmte Kündigung bezogen ist, die von Deinem Arbeitgeber ausgestellt wurde.

Die Kündigungsschutzklage ist im Grunde eine Feststellungsklage. Das bedeutet, dass das Gericht durch die Klage aufgefordert wird, eine bestimmte rechtliche Situation zu klären - in diesem Fall, ob die Kündigung rechtmäßig war oder nicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Kündigungsschutzklage nicht dazu dient, eine Entschädigung oder Abfindung zu erlangen (obwohl dies in einigen Fällen das Ergebnis sein kann), sondern vielmehr die Rechtmäßigkeit der Kündigung zu überprüfen.

Der Hauptzweck einer Kündigungsschutzklage besteht darin, die Wirksamkeit der Kündigung zu überprüfen. In Deutschland kann ein Arbeitgeber nicht einfach ohne triftigen Grund kündigen. Es gibt bestimmte gesetzliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Kündigung wirksam ist. Mit einer Kündigungsschutzklage kann ein Arbeitnehmer das Arbeitsgericht dazu auffordern, diese Voraussetzungen zu prüfen und festzustellen, ob die Kündigung rechtmäßig war.

Wenn Du eine Kündigungsschutzklage einreichst, stellst Du im Wesentlichen die Behauptung auf, dass Deine Kündigung ungerechtfertigt war. Das Gericht wird dann die Beweise prüfen und eine Entscheidung treffen. Wenn das Gericht zu dem Schluss kommt, dass die Kündigung nicht rechtmäßig war, kann es die Kündigung für unwirksam erklären. In diesem Fall bleibt Dein Arbeitsverhältnis bestehen, als ob die Kündigung nie ausgesprochen worden wäre.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kündigungsschutzklage innerhalb einer bestimmten Frist nach Erhalt der Kündigung eingereicht werden muss. Diese Frist beträgt in der Regel drei Wochen. Wenn Du diese Frist versäumst, kann es sein, dass Du Dein Recht auf Anfechtung der Kündigung verlierst.

Wann ist eine Kündigungsschutzklage sinnvoll?

Eine Kündigungsschutzklage ist in mehreren Situationen sinnvoll. Grundsätzlich ist sie immer dann angebracht, wenn Du als Arbeitnehmer der Meinung bist, dass Deine Kündigung ungerechtfertigt oder unrechtmäßig ist. Es gibt jedoch einige spezifische Umstände, die eine Kündigungsschutzklage besonders ratsam machen.

Ungerechtfertigte Kündigung

In Deutschland kann ein Arbeitgeber nicht einfach ohne triftigen Grund kündigen. Es gibt bestimmte gesetzliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Kündigung wirksam ist. Dazu gehören zum Beispiel personenbedingte Gründe (wie Krankheit oder mangelnde Leistung), verhaltensbedingte Gründe (wie wiederholte Verspätungen oder Verstöße gegen die Arbeitsordnung) oder betriebsbedingte Gründe (wie eine notwendige Personalreduzierung aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten). Wenn Du der Meinung bist, dass keiner dieser Gründe auf Deine Situation zutrifft, kann eine Kündigungsschutzklage sinnvoll sein.

Unbefristetes Arbeitsverhältnis

Wenn Du Dich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis befindest, hast Du in der Regel einen stärkeren Kündigungsschutz als in einem befristeten Vertrag. In diesem Fall muss der Arbeitgeber einen besonders starken Grund für die Kündigung haben. Wenn Du der Meinung bist, dass dies nicht der Fall ist, kann eine Kündigungsschutzklage der richtige Weg sein.

Verstoß gegen Kündigungsschutzgesetze

Es gibt auch bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern, die einen besonderen Kündigungsschutz genießen. Dazu gehören zum Beispiel Schwangere, Betriebsratsmitglieder und Schwerbehinderte. Wenn Du zu einer dieser Gruppen gehörst und gekündigt wurdest, kann eine Kündigungsschutzklage sinnvoll sein, um zu überprüfen, ob der besondere Kündigungsschutz eingehalten wurde.

In all diesen Fällen kann eine Kündigungsschutzklage dazu beitragen, die Wirksamkeit der Kündigung vor dem Arbeitsgericht beurteilen zu lassen. Es ist jedoch wichtig, sich vorab gut zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen. Denke daran, dass die Einreichung einer Kündigungsschutzklage Fristen unterliegt und dass die Kosten erheblich sein können.

Wie läuft eine Kündigungsschutzklage ab?

Der Ablauf einer Kündigungsschutzklage beginnt damit, dass Du innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung die Klage beim zuständigen Arbeitsgericht einreichst. Nachdem die Klage eingereicht und Deinem Arbeitgeber durch das Gericht zugestellt wurde, folgt eine Güteverhandlung. Bei diesem Termin wird die Angelegenheit zunächst nur von den Kammervorsitzenden besprochen, ohne dass Richter anwesend sind. Oftmals wird hier ein Vergleich ausgehandelt.

Was sind die Kosten einer Kündigungsschutzklage?

Die Kosten einer Kündigungsschutzklage können je nach Deiner spezifischen Situation variieren. Es gibt jedoch einige allgemeine Kosten, die Du berücksichtigen solltest.

Gerichtskosten

Die Gerichtskosten für eine Kündigungsschutzklage liegen in der Regel bei etwa 560 Euro. Diese Kosten entstehen unabhängig vom Ausgang des Verfahrens und müssen in der Regel von Dir als Kläger getragen werden.

Anwaltskosten

Die Anwaltskosten können je nach Komplexität des Falles und der Dauer des Verfahrens variieren. Im Durchschnitt kannst Du mit Kosten von bis zu 1.737,50 Euro rechnen. Diese Kosten können jedoch steigen, wenn das Verfahren kompliziert ist oder wenn es zu einer Berufung kommt.

Vergleichskosten

Sollte es im Laufe des Verfahrens zu einem Vergleich zwischen Dir und Deinem Arbeitgeber kommen, können zusätzliche Kosten entstehen. Die Anwaltskosten können in diesem Fall auf bis zu 3.405,50 Euro steigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kosten nur Richtwerte sind und je nach Einzelfall variieren können. Darüber hinaus können in einigen Fällen die Kosten für die Kündigungsschutzklage von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden, wenn Du eine solche Versicherung hast.

Außerdem ist zu beachten, dass das Arbeitsgericht in der ersten Instanz keine Kostenentscheidung trifft, das heißt, jeder trägt seine eigenen Kosten, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens.

Fazit

Eine Kündigungsschutzklage kann ein wirksames Mittel sein, um gegen eine ungerechtfertigte Kündigung vorzugehen. Es ist jedoch wichtig, sich vorab gut zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen. Denke daran, dass die Einreichung einer Kündigungsschutzklage Fristen unterliegt und dass die Kosten erheblich sein können. Aber wenn Du glaubst, dass Deine Rechte als Arbeitnehmer verletzt wurden, kann es sich lohnen, diesen Weg zu gehen.


Dieser Artikel wurde mithilfe von Automatisierungstechnologie überarbeitet 

Veröffentlicht
28.06.2023