Karrierestart Berufswahl © Luis Alvarez / Getty Images

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Den richtigen Job finden: So gelingt der Karrierestart

Wenn Du den Abschluss in der Tasche hast und ins Berufsleben starten möchtest, stehst Du vor der Frage: Wie findest Du nicht nur irgendeinen, sondern den richtigen Job? Hier kommt die Antwort.


Die Berufswahl gehört zu den wichtigsten Lebensentscheidungen eines Menschen. Schließlich verbringst Du in diesem Beruf fortan viele Stunden pro Woche und damit einen Großteil Deiner Lebenszeit. Vor allem für junge Menschen kann es jedoch schwierig sein, realistisch einzuschätzen, was zu ihnen passt – oder eben nicht. Das gilt nach dem Schulabschluss, wenn Du Dich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheidest; und das gilt anschließend, wenn Du den berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche hast. Sobald Du also an dem Punkt angekommen bist, an dem Du in den Beruf einsteigen möchtest oder musst, steht eine weitere wichtige Entscheidung an: Jene für den richtigen Job.

Wie wichtig ist der erste Job wirklich?

Die schlechte Nachricht zuerst: Niemand kann Dir garantieren, dass Du auf Anhieb den perfekten Traumjob findest, den Du Dir ausgemalt hast. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Der erste Job ist nur eine Etappe in Deiner Karriere und keine endgültige Entscheidung. Du kannst jederzeit den Job wechseln, sei es intern oder extern, falls Du damit noch nicht oder irgendwann nicht mehr zufrieden bist. Die Entscheidung für oder gegen einen Job ist somit keine Lebensentscheidung und kann relativ einfach revidiert werden – einfacher beispielsweise als ein Wechsel des Studienfachs. Es ist daher nicht notwendig, dass Du Dich unnötig unter Druck setzt. Prinzipiell steigst Du lieber mit einem mittelmäßigen Job in den Beruf ein, also monate- oder sogar jahrelang arbeitslos zu sein. Denn jede Berufserfahrung ist eine wertvolle Erfahrung und bringt Dich näher an den tatsächlichen Traumjob. 

Mindestanforderungen bestimmen – und einhalten

Aber: Das bedeutet nicht, dass Du Dich mit Arbeitsbedingungen zufrieden geben solltest, die nicht einmal annähernd zu Deinen Qualifikationen sowie Vorstellungen passen. Wenn Du Dich nämlich unter Wert verkaufst, bringt das gleich mehrere Nachteile mit sich. Einerseits verschwendest Du Zeit für einen Job ohne Zukunft, die Du besser dafür verwenden könntest, Bewerbungen zu schreiben oder auf dem verdeckten Stellenmarkt Dein Glück zu versuchen. Andererseits sind größere Gehaltssteigerungen später schwierig bis unmöglich, wenn Du unterbezahlt einsteigst, denn diese werden in Prozent bemessen. Zuletzt bedeutet ein schlechter erster Job auch schlichtweg Frustration, die Dich mit dem falschen „Mindset“ ins Berufsleben starten lässt und Dir sämtliche Motivation raubt. Nicht die besten Startvoraussetzungen für Deine Karriere. Es ist daher wichtig, als Berufseinsteiger zwar realistisch zu bleiben, aber dennoch Deinen Wert zu kennen. Es gilt, Mindestanforderungen zu definieren und diese selbstbewusst einzufordern. Ein Job, der diese nicht erfüllt, kommt für Dich nicht infrage. Punkt.

Ausprobieren ja, aber mit System! 

Wenn Du Dich in diesem Zuge fragst, was Du von Deinem ersten Job erwartest, kann es sein, dass die Antwort lautet: keine Ahnung. Selbst, wenn Du mit Deiner Ausbildung oder Deinem Studium zufrieden warst, stehen Dir nun vermutlich verschiedene Türen offen und nicht immer ist es von außen betrachtet einfach, Dich für einen Weg zu entscheiden. Es ist daher durchaus erlaubt, verschiedene Richtungen auszuprobieren, um herauszufinden, wohin Deine Karriere auf lange Sicht gehen soll. Bestenfalls machst Du das aber nicht in Form von Praktika wie noch vor oder während der Ausbildungszeit beziehungsweise dem Studium, sondern als befristete oder unbefristete Anstellung. Je nach Branche können auch Trainee-Stellen oder ein Volontariat für Dich von Interesse sein.

Ziel ist also, dass Du eine faire Bezahlung für Deine Arbeit erhältst, schließlich bist Du eine hochqualifizierte Arbeitskraft, und einen realistischen Einblick in den jeweiligen Fachbereich bekommst. Bestenfalls kannst Du anschließend frei entscheiden, ob Du in dem Job bleiben oder doch einen anderen ausprobieren möchtest. Wichtig ist aber, dass Du die Reißleine ziehst, wenn sich der gewählte Weg als falsch herausstellt, anstatt aus Bequemlichkeit oder Sicherheitsbedürfnis in einem Job zu verharren, den Du nicht möchtest. Ausprobieren bedeutet also auch, selbst aktiv zu werden, um den richtigen Weg für Dich zu finden.

Unterschiede (er-) kennen und berücksichtigen

Sobald Du weißt, welche Art von Job Du ausüben möchtest, geht es an die konkrete Stellensuche. Dabei gibt es durchaus Unterschiede, sprich derselbe Job kann je nach Branche, Arbeitgeber oder Position verschieden sein – bei den Verantwortungsbereichen, bei den täglichen Arbeitsabläufen, bei der Bezahlung, bei der Teamgröße und bei vielen weiteren Belangen. Beschäftige Dich also damit, wie diese Unterschiede in Deinem Beruf aussehen und welcher Arbeitgeber daher am besten zu Dir passen würde.

Wie findest Du den richtigen Arbeitgeber?

Du hast nun eine grobe Vorstellung davon, welche Kriterien Dein zukünftiger Arbeitgeber für den ersten Job erfüllen muss, ob es sich zum Beispiel um ein großes oder kleines Unternehmen handeln soll und aus welcher Branche. Was folgt, ist die Recherche nach offenen Stellen bei solchen Arbeitgebern oder nach Deinen persönlichen Wunscharbeitgebern, an die Du eine Initiativbewerbungen senden möchtest. Am besten wirfst Du hierfür einen Blick in Online-Bewertungen des Arbeitgebers oder sprichst mit Personen, die im Unternehmen arbeiten beziehungsweise gearbeitet haben. Versuch also, Einblicke zu bekommen, wie die Strukturen, Arbeitsatmosphäre & Co bei dem jeweiligen Arbeitgeber sind. Denn die Versprechungen aus dem Employer Branding entsprechen leider nicht immer der Realität. 

Manchmal sind es kleine Hinweise, die als Warnzeichen dienen können, wie eine große Fluktuation der Mitarbeiter, ständige Umstrukturierungen im Unternehmen oder eine offensichtliche Fehlorganisation des Bewerbungsprozesses. Es gilt deshalb, die Augen offen zu halten, vor und während der Bewerbung, um anschließend anhand von Fakten entscheiden zu können. Aber auch nach Bauchgefühl – denn wenn Du ein schlechtes Bauchgefühl hast, solltest Du darauf hören. Schlussendlich hast Du aber nichts zu verlieren, denn die Probezeit dient schließlich auch dem Zweck, dass Du testen kannst, ob der Arbeitgeber und die Stelle wirklich zu Dir passen. Erneut daher der Appell: Setz Dich beim Berufseinstieg nicht unnötig unter Druck!

Veröffentlicht
02.06.2021