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Jeder kennt die Floskel: Privates sollte strikt vom Beruflichen getrennt werden. Nicht umsonst ist es Dir als Führungsperson nicht erlaubt, bestimmte Fragen zu stellen, die das Privatleben implizieren. Dennoch gibt es immer wieder Gründe, warum es von Vorteil sein kann, mehr über das Privatleben der mitarbeitenden Person zu kennen. In diesem Artikel zeigen wir Dir deshalb, welcher Eingriff in die Privatsphäre gestattet ist und wo klare Grenzen gezogen werden sollten!
Natürlich sollte sich immer darum bemüht werden, dass Berufliche vom Privaten zu trennen. Denn es ist nicht immer besonders professionell, wenn Mitarbeitende ihre eigenen Probleme mit auf die Arbeit bringen. Jedoch sind wir alle am Ende des Tages nur Menschen und manchmal schaffen es Arbeitnehmende nicht, den Schalter umzulegen und die privaten Sorgen außerhalb des Arbeitsplatzes zu lassen.
Sollte eine Person nun also mit schlechter Laune auf der Arbeit auftauchen, da er oder sie Probleme mit dem Partner oder der Partnerin hat, kann es verschiedene Auswirkungen haben:
Dabei ist es die Aufgabe einer Führungsperson zu intervenieren, aber nicht, indem Du die Person bloßstellst. An dieser Stelle ist eine einfühlsame und verständnisvolle Art und Weise gefragt. Ansonsten riskierst Du, dass sich die negative Stimmung noch weiter verschlechtert und im schlimmsten Fall auf andere Mitglieder ausbreitet.
Sollte ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin private Probleme haben, ist es wichtig, dass der oder die Vorgesetzte einfühlsam und unterstützend reagiert und agiert, um dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin zu helfen. Denn als Führungskraft bist Du für Deine Mitarbeitenden verantwortlich. Dabei ist es jedoch wichtig, die Grenzen der Privatsphäre nicht zu überschreiten. Vordergründig geht es darum, dass Du Dich um Dein Team kümmerst und ihnen das Gefühl vermittelst, für sie da zu sein. Das kann Dir mit folgenden Tipps gelingen:
Als Vorgesetzter oder Vorgesetzte kannst Du Deinen Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen ein offenes Ohr bieten, um über die Probleme zu sprechen, wenn diese das Bedürfnis danach verspüren. Dabei ist es wichtig, empathisch zu sein und Verständnis aufzubringen.
Alle Informationen Deiner Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen sollten vertraulich behandelt werden, damit dessen Privatsphäre gewahrt wird.
Als Führungskraft bist du in der Lage dazu, Informationen über externe Unterstützungsangebote wie Beratungsdienste, Mitarbeiterhilfsprogramme oder andere Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Auch wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin private Probleme hat, sollten die beruflichen Anforderungen und Erwartungen immer klar kommuniziert werden. Es ist wichtig, eine gesunde Balance zwischen Unterstützung und der Aufrechterhaltung der Arbeitsleistung zu finden.
Du solltest regelmäßig mit der betroffenen Person und allgemein mit den Menschen in Deinem Unternehmen sprechen, um besser über die Situationen informiert zu bleiben und dementsprechend auch Unterstützung anbieten zu können.
Eine Atmosphäre, die durch eine gegenseitige Wertschätzung und ein vollkommenes Verständnis geprägt ist, sollte auch für die Führungskraft gelten. Denn es kann immer wieder passieren, dass auch Du private Probleme hast oder Dich in einer Situation befindest, die Du auf der Arbeit nicht einfach vergessen kannst. An dieser Stelle ist Transparenz das A&O und Du solltest Deinen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen immer mitteilen, falls auch bei Dir etwas persönlich nicht stimmt.
Die Denkweise, dass das Privatleben nichts im Arbeitsleben zu suchen hat, ist somit eine längst überholte Aussage und sollte deshalb noch einmal überarbeitet werden. Denn so wird letztendlich eine angenehme und produktive Atmosphäre geschaffen.
Veröffentlicht
23.04.2024
Author:in
Jeanne Kliebe