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Das Rentenalter wird immer weiter angehoben. Wer abschlagsfrei in Rente gehen will, muss in Deutschland derzeit meist bis 67 arbeiten – Tendenz weiter steigend. Der Wunsch, früher in Rente zu gehen, ist daher weit verbreitet. Aber wie realistisch ist er?
Deutschland befindet sich in einem demografischen Wandel. Das bedeutet, dass immer weniger Erwerbstätige die Rente immer mehr älterer Personen finanzieren müssen. Dass dieses System auf Dauer nicht funktionieren kann, liegt auf der Hand. Bislang lag die Lösung für die Politik darin, das Rentenalter immer weiter anzuheben. Es lässt sich daher nicht ausschließen, dass Du eines Tages bis zu Deinem 70. Geburtstag oder länger arbeiten musst, um abschlagsfrei in Rente zu gehen. Oder aber die Rente sinkt, sodass Du davon vielleicht nicht mehr Deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Ein Problem, das schon jetzt viele Rentner haben – die sogenannte Altersarmut. Es handelt sich also um ein schwieriges Thema und deshalb ist es wichtig, Dir darum so früh wie möglich Gedanken zu machen. Denn wer früh vorsorgt, kann eines Tages eventuell tatsächlich früher in Rente gehen und trotzdem ohne finanzielle Sorgen leben.
Es handelt sich um ein Thema, das mittlerweile viel diskutiert wird. Immer mehr Menschen wollen früher in Rente gehen, und zwar aus verschiedensten Gründen. Manchmal spielt die Gesundheit nicht mehr mit, manchmal wollen sie bei der Erziehung ihrer Enkelkinder helfen, manchmal wünschen sie sich eine Weltreise, bevor sie diese körperlich nicht mehr schaffen, manchmal sehnen sie sich einfach nach Freizeit. Schließlich haben sie meist über Jahrzehnte hinweg den Großteil ihres Lebens mit der Arbeit verbracht. Es kann also viele Gründe geben, weshalb der Wunsch nach einem früheren Ruhestand in Dir reift und jeder davon ist nachvollziehbar.
Die Frage lautet aber, wie realistisch dieser ist und die Antwort ist stark vom Einzelfall abhängig. Wer überdurchschnittlich verdient und gut vorsorgt, der kann oft problemlos früher in Rente gehen; manchmal sogar deutlich früher. Auch wer viel erbt oder auf andere Weise ein hohes Vermögen aufbaut, befindet sich in einer luxuriösen Lage. Für die meisten Menschen bleibt dies jedoch ein Wunschtraum. Ist es also auch für den „Otto Normalverbraucher“ realistisch, den Renteneintritt vorzuziehen, ohne in der Altersarmut zu landen?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist nicht möglich, wie Du nun bereits weißt. In der Theorie ist es aber für viele Menschen realistisch, zumindest etwas früher in Rente zu gehen, sofern sie rechtzeitig und richtig vorsorgen. Je früher Du also beginnst, für das Alter zu sparen und Dich zusätzlich zur gesetzlichen Rente abzusichern, desto besser stehen Deine Chancen auf einen sorgenfreien sowie verfrühten Ruhestand. Am besten beginnst Du so früh wie möglich mit dem Sparen und lässt Dich individuell beraten, wie Du Dein Geld am besten anlegst. Von Immobilien über ETFs oder private Rentenversicherungen bis hin zu Edelmetallen sind die Möglichkeiten vielfältig und meistens ist ein breit gestreutes Portfolio die beste Wahl.
Gleichzeitig gilt es, Deinen Finanzbedarf im Ruhestand realistisch zu berechnen und einen konkreten Plan zu entwickeln, wie Du diesen stemmen kannst – vielleicht sogar trotz früherem Renteneintritt. Je sparsamer Du dann über Dein Berufsleben hinweg bist, desto eher kannst Du Dich auf dem angehäuften Vermögen im Alter ausruhen. Aber Vorsicht: Auch für unerwartete Krisen solltest Du frühzeitig vorsorgen, wie eine Berufsunfähigkeit. Dann kannst Du in solchen schwierigen Phasen zumindest finanziell sorgenfrei leben und musst Deinen Traum vom früheren Renteneintritt nicht sofort aufgeben, falls nicht alles nach Plan verläuft.
Ob es in Deinem individuellen Fall realistisch ist, früher in Rente zu gehen, lässt sich nicht mit Sicherheit beantworten. Einen Versuch ist es aber wert, denn so oder so bist Du im Alter froh über jede finanzielle Rücklage. Je früher Du also mit der Finanzplanung sowie Vorsorge beginnst, desto besser. Zudem solltest Du Dich fragen, wie viel Dir der Traum vom verfrühten Ruhestand wert ist: Willst Du einen zusätzlichen Nebenjob annehmen und äußerst sparsam leben, vielleicht sogar frugal? Oder ist Dir ein gesundes Mittelmaß lieber – auch auf die Gefahr hin, nicht oder nur geringfügig früher in Rente gehen zu können? Hauptsache ist also, dass Du einen individuellen „Fahrplan“ entwickelst, mit dem Du jetzt und im Alter glücklich bist. Dann wirst Du es Dir eines Tages selbst danken!
Veröffentlicht
14.02.2024
Author:in
Mirijam Merkoffer