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Einstieg als Trainee: Bewerbung und Berufsaussichten

Ein Artikel von Julia Troesser

Studium, Abschluss, Direkteinstieg. So kann es laufen – muss es aber nicht: Trainee-Programme liegen im Trend, fast die Hälfte aller deutschen Arbeitgeber stellt Trainees ein. Wir zeigen Ihnen, warum diese Stellen so begehrt sind und wie Sie eine ergattern können.

Ist ein Duales Studium das Richtige für mich? Machen Sie den Check:
  • 47 Prozent der deutschen Unternehmen stellen Trainees ein
  • Dieser Einstieg bietet viele Vorteile – vor allem für Absolventen, die Orientierung suchen
  • Große Unternehmen haben oft standardisierte Auswahlverfahren
  • Trainee-Begriff nicht geschützt, Augen auf bei der Stellenauswahl!

Ein Trainee ist nur ein besserer Praktikant? Dieses Vorurteil ist längst überholt, vor allem in großen Unternehmen kann sich eine solche Stelle richtig auszahlen. 57 Prozent der Trainees erhalten sogar von Beginn an einen unbefristeten Arbeitsvertrag – das kam bei der Studie Staufenbiel JobTrends 2016 heraus. Viele Arbeitgeber wollen in den Programmen die Führungskräfte von morgen ausbilden, sie bieten ihnen Seminare, Trainings und die Begleitung durch einen Mentor. Kein Wunder, dass die Trainees nach dieser zeit- und kostenintensiven Betreuung im Unternehmen gehalten werden sollen.

Viele Vorteile für Absolventen, die Orientierung suchen

Was spricht dafür, dass Sie sich nach dem Uni-Abschluss um eine Trainee-Stelle bewerben? Ein großer Pluspunkt: Wer noch nicht genau weiß, wo er mal hinwill, der erhält als Trainee oft eine weitere Orientierungsphase. Absolventen müssen sich noch nicht auf eine konkrete Stelle festlegen, sie können – je nach Aufbau des Programms – in verschiedene Bereiche reinschnuppern, ihre Interessen und Fähigkeiten in der Praxis testen und dann in Absprache mit einem Mentor entscheiden, wie es mit der Karriere weitergeht. Im Schnitt durchlaufen Trainees in Deutschland 4,2 Abteilungen und sind rund 17 Monate in ihrem Status angestellt. Wenn es gut läuft, dürfen sie in dieser Zeit sogar ins Ausland gehen: 42 Prozent der Arbeitgeber bieten ihren Trainees der Studie zufolge diese Möglichkeit. Auch das ist ein klarer Vorteil gegenüber dem klassischen Direkteinstieg. Die genauen Inhalte und Abläufe hängen natürlich von der jeweiligen Stelle ab – genau wie die tatsächliche Möglichkeit zur Orientierung. Einige Unternehmen schreiben auch bereits sehr spezialisierte Trainee-Stellen aus: Hier sollten Bewerber schon ziemlich genaue Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft haben. Was Trainees bei welchem Arbeitgeber zu erwarten haben, das können Sie häufig auf den Unternehmenswebsites oder auf Nachfrage erfahren. Alternativ können auch Arbeitgeber-Checks im Internet bei der Entscheidung für oder gegen eine Stelle helfen.

Wie werden die begehrten Stellen vergeben?

Sie wissen jetzt, dass Sie gern ein Trainee-Programm machen würden – aber noch nicht, wie Sie es auch bekommen? Grundsätzlich kann jedes Unternehmen natürlich selbst entscheiden, nach welchen Kriterien Trainees ausgewählt werden und welche Stationen Sie auf dem Weg ins Programm durchlaufen müssen. Grundsätzlich akzeptieren die meisten Arbeitgeber (laut Studie 85 Prozent) auch Bewerbungen nach dem Bachelor, die Gehälter sind bei 72 Prozent der Arbeitgeber für Bachelor- und Master-Absolventen gleich. Häufig bestehen für Trainee-Stellen in Konzernen sehr standardisierte Bewerbungsverfahren: Dann gibt es feste Bewerbungsfristen, geeignete Kandidaten werden gemeinsam zu Auswahltagen eingeladen, an denen sie Vorstellungsgespräche und in vielen Fällen auch Assessment-Center durchlaufen. Hier entscheidet sich, wer in das begehrte Programm aufgenommen wird und im Idealfall eine steile Karriere im Unternehmen anstrebt.

Der Trainee-Begriff ist nicht geschützt – lassen Sie sich nicht ausnutzen

Bei kleinen Firmen sieht das ganz anders aus – hier sollten Sie sich vorab besonders gut informieren, wenn Sie über eine Trainee-Bewerbung nachdenken: Wie lange geht das Programm, wie viele Stationen sind vorgesehen, wie ist die Betreuung aufgebaut? Wenn Sie das Gefühl haben, entweder als eine Art Praktikant oder aber als volle Arbeitskraft ohne Lernperspektiven eingesetzt zu werden, dann sollten Sie die Finger von der Stelle lassen. Skepsis ist auch angebracht, wenn die Programme kürzer als ein Jahr gehen oder länger als 24 Monate. Grundsätzlich gilt: Ein Trainee-Programm kann ein super Einstieg ins Berufsleben sein, wenn die Voraussetzung stimmen. Aber bei der Auswahl der Stelle sollten Sie ganz genau hinsehen und im Hinterkopf behalten, dass der Begriff Trainee nicht geschützt ist – und je nach Arbeitgeber ganz anders ausgelegt werden kann. 

Einstieg als Trainee: Bewerbung und BerufsaussichtenÜber die Autorin: Julia Troesser Julia Troesser ist Redakteurin bei staufenbiel.de, einem vor allem bei Studenten und Absolventen beliebten Jobportal. Mit ihren Kollegen der Online-Redaktion will Julia junge Menschen auf dem Weg zum Karriereziel unterstützen – vom Uni-Alltag hinein in den Traumjob.

 

 


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Veröffentlicht
15.04.2016