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Frisch von der Uni und bereit für den ersten Job? Julia Troesser packt aus: Was sind übliche Einstiegsgehälter, was macht ein gutes Trainee-Programm aus, und wie flexibel können moderne Arbeitszeiten sein? Sammeln Sie Infos aus Ihrem Netzwerk und bereiten Sie sich auf spannende Extras wie betriebliche Altersvorsorge und Weiterbildungsoptionen vor.
Ein Artikel von Julia Troesser
Büro statt Hörsaal, Gehalt statt Bafög: Sie haben nach der Uni den ersten Arbeitsvertrag in der Hand? Glückwunsch! Aber was erwartet Deutschlands Absolventen in ihrem ersten Job? Wir haben spannende Fakten gesammelt.
Reden wir zunächst über Zahlen: Ein Drittel der Arbeitgeber bietet Einsteigern ein Jahresgehalt zwischen 40.000 und 45.000 Euro brutto. Bei knapp einem Viertel werden sogar 45.000 bis 50.000 Euro gezahlt – das sind zumindest die Mittelwerte über alle Branchen hinweg. In der Studie Staufenbiel JobTrends 2016 haben deutsche Unternehmen diese Einstiegsgehälter genannt, natürlich gibt es Unterschiede je nach Position, Abschluss und Branche. Noch immer werden Juristen, Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler besonders gut bezahlt, bei Geisteswissenschaftlern stehen meist kleinere Summen auf dem Gehaltszettel.Diese Gehälter beziehen sich auf den Direkteinstieg, hier geht’s nicht um Praktika, Assistenzstellen oder Trainees. Und ein Direkteinstieg ist noch ist noch immer der klassische Weg ins Berufsleben: 84 Prozent der Arbeitgeber stellen Absolventen in verantwortlichen Vollzeitpositionen ein. Doch Trainee-Programme holen auf – und sie bieten viele Vorteile: Bei 42 Prozent der Stellen sind Auslandseinsätze geplant, Trainees können im Schnitt vier verschiedene Abteilungen von Unternehmen kennenlernen und sich so orientieren. Besonders reizvoll: 57 Prozent der Konzerne stellen Trainees direkt unbefristet ein. Dafür kann es sich lohnen, vorübergehend ein (möglicherweise) niedrigeres Gehalt in Kauf zu nehmen.
Aber es geht ja nicht nur ums Geld: Was können Sie sonst von Ihrem künftigen Arbeitgeber erwarten? Knapp 70 Prozent bieten betriebliche Altersvorsorge – und falls auch Sie sich im Studium noch vor diesem Thema gedrückt haben: Es zahlt sich aus, ein wenig Zeit in den Abschluss eines solchen Vertrags zu stecken. 60 Prozent der Unternehmen locken neue Mitarbeiter außerdem mit Bonus-Zahlungen, 44 Prozent bieten einen Firmenwagen.40 Stunden von Montag bis Freitag am gleichen Schreibtisch: Mit dieser Vorstellung gehen viele Einsteiger in den ersten Job – doch das entspricht nicht immer der Realität. Die Studie zeigt: Knapp 60 Prozent der Chefs setzen auf flexible Wochenarbeitszeit, mehr als die Hälfte auf Vertrauensarbeitszeit. Ob Sie davon am Ende profitieren oder doch Ihr Arbeitgeber, das hängt wohl stark vom Unternehmen ab. Immerhin 30 Prozent bieten Arbeit im Home Office und in virtuellen Teams an – hier sind Sie also nicht an den immergleichen Schreibtisch gebunden. Und wenn Sie schon bald genug von der vollen Auslastung haben, gibt’s gute Aussichten: In zwei Dritteln der Unternehmen ist Teilzeit-Arbeit möglich.
Auch wenn Sie nach dem Uni-Abschluss erst einmal das Gefühl haben, genug gelernt zu haben – Weiterbildung kann nie schaden. Zumindest in der Theorie wird dieses Extra auch von fast allen Unternehmen geboten: 90 Prozent der Arbeitgeber setzen auf Fachtrainings, mehr als 60 Prozent sogar auf individuelles Coaching. Fragen Sie nach, zeigen Sie Interesse: Das bringt sie nicht nur persönlich weiter, sondern lässt Sie auch engagiert und lernwillig erscheinen. Natürlich sind das alles nur Durchschnittswerte und keine verbindlichen Angaben für Ihren potenziellen Arbeitgeber. Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, sollten Sie sich deshalb bestmöglich informieren, was Sie in diesem Unternehmen zu erwarten haben. Durchstöbern Sie Ihr Online-Netzwerk nach nützlichen Kontakten und lesen Sie unabhängige Checks Arbeitgeber-Checks im Internet. Oder Sie fragen einfach im Bekanntenkreis herum, ob jemand einen Schwager hat, der einen Ex-Kollegen kennt… Aus persönlichen Erfahrungen lernen Sie am besten, was Sie im neuen Job wirklich erwartet.
Was Einsteiger im ersten Job erwartetÜber die Autorin: Julia Troesser Julia Troesser ist Redakteurin bei staufenbiel.de, einem vor allem bei Studenten und Absolventen beliebten Jobportal. Mit ihren Kollegen der Online-Redaktion will Julia junge Menschen auf dem Weg zum Karriereziel unterstützen – vom Uni-Alltag hinein in den Traumjob.
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Veröffentlicht
01.03.2016