Wer im Bewerbungsgespräch erfolgrecih sein will, darf ruhig etwas Eigenwerbung betreiben

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Eigenwerbung im Bewerbungsgespräch: Nur nicht schüchtern!

Laut einer Studie profitieren Bewerber im Vorstellungsgespräch davon, wenn Sie ihre beruflichen Erfolge besonders hervorheben. Doch für die Eigenwerbung gelten eigene Regeln.


Sie haben schon einige wichtige Ziele in Ihrem Berufsleben erreicht? Sie konnten große Projekte erfolgreich abschließen? Sind Sie auf der Suche nach einer neuen Stelle, werden diese Ereignisse sicherlich eine Rolle in Ihrer Bewerbung spielen. Doch, damit Sie mit Ihren Erfolgen auch tatsächlich punkten und die Entscheider in Ihrem Vorstellungsgespräch überzeugen, gilt es bei der Eigenwerbung einiges zu beachten. Ganz wichtig: Halten Sie nicht hinter dem Berg mit den Anstrengungen, die Sie unternehmen mussten, um Ihre Ziele zu erreichen. Denn wie eine Studie der Cass Business School in London zeigt, sollten Bewerber klar machen, wie viel Arbeit und Anstrengung hinter diesem Erfolg steckt. Dies würde den Wissenschaftlern zufolge viel mehr überzeugen, als wenn ein Mensch seinen beruflichen Erfolg lediglich auf sein Talent zurückführt. Erfolg ist also nicht alleine für den guten Eindruck verantwortlich. Vielmehr zählt die Geschichte des Bewerbers dahinter. Wer laut Studie davon berichtet, wie viel Mühe hinter dem Erfolg steckt, hinterlässt den Studienergebnissen zufolge einen sympathischeren und positiveren ersten Eindruck. Und der ist Gold wert.

Setzen Sie sich mit Ihrem beruflichen Weg auseinander

Damit Sie im Bewerbungsverfahren von diesen Erkenntnissen profitieren, sollten Sie sich mit der Frage auseinandersetzen, von welchen Erfolgen Sie überhaupt berichten wollen. Dazu ist es wichtig, dass Sie sich vor einem Vorstellungsgespräch intensiv mit Ihrem bisherigen beruflichen Werdegang beschäftigen. Überlegen Sie:

  • Welche der von Ihnen erreichten Ziele ganz besonders waren
  • Wann und wie Sie Herausforderungen beim Erreichen Ihrer Ziele gemeistert haben
  • Welche Erfolge auch für die von Ihnen angestrebte Stelle bedeutsam sind

Besonders zu den letzten beiden Punkten sollten Sie sich einige Gedanken machen. Denn schließlich möchten Sie in einem Vorstellungsgespräch zeigen, dass genau Sie der richtige Kandidat sind und dass die Stelle wie für Sie gemacht ist. Setzen Sie sich daher gründlich mit der neuen Stelle und den damit verbundenen Anforderungen auseinander: Welches Wissen ist gefragt? Welche von Ihnen bereits gemachten Erfahrungen können Sie in den neuen Job einbringen, und inwieweit kann der Arbeitgeber von diesen profitieren?

Personaler interessiert die Geschichte hinter dem Erfolg

Doch wie gelingt es, über die eigenen Erfolge zu sprechen, ohne dabei überheblich zu wirken? Ganz wichtig ist es hier, dass Sie Ihren Weg zum Ziel und damit die Hürden und Anstrengungen sehr sachlich beschreiben und dass Sie bei der Wahrheit bleiben. Ein Personaler durchschaut es sehr schnell, wenn Sie Details hinzuerfinden oder maßlos übertreiben. Damit Sie im Vorstellungsgespräch nicht herumdrucksen, ist es sinnvoll, sich schon vorher einige Notizen zu machen. Schreiben Sie auf, welche Erfolge Sie erwähnen möchten und welche Schritte notwendig waren. Fragen Sie sich selbst, was Ihnen besonders schwergefallen ist, an welcher Stelle Sie vor großen Herausforderungen standen und wie Sie diese letztlich gemeistert haben. Passen Sie auf, dass Sie vor lauter Eigenwerbung im Vorstellungsgespräch nicht abschweifen oder sich zu lange mit den Problemen aufhalten. Vielmehr geht es darum, die Lösungen in den Fokus zu stellen. Beachten Sie: Personaler möchten die Geschichte hinter Ihrem Erfolg kennen. Präsentieren Sie ihnen also Ihre Geschichte, indem Sie sich im Vorfeld überlegen:

  • Welche Aufgabe/Rolle hatte ich?
  • Was war das Herausfordernde an der Situation?
  • Wie bin ich vorgegangen, um Probleme zu lösen?
  • Welchen Erfolg konnte ich so für mich verzeichnen?

Achten Sie im Gespräch darauf, dass Sie den roten Faden nicht verlieren und haben Sie stets Ihren Gesprächspartner im Blick: Wie reagiert er? Möchte er mehr erfahren? Schaut er gelangweilt? Wirft er einen Blick auf die Uhr? Nonverbale Signale wie diese gilt es richtig zu deuten, damit Sie am Ende auch Ihr Vorstellungsgespräch mit Bravour meistern und Ihr Ziel erreichen.


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Veröffentlicht
06.02.2019