Frei übersetzt bedeutet Brainteaser so viel wie „harte Nuss“.  © Getty Images / Iryna Spodarenko

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Was ist ein „Brainteaser“ im Bewerbungsgespräch? Beispiele und Tipps

Sogenannte Brainteaser werden in Vorstellungsgesprächen gerne genutzt, um Dich aus der Reserve zu locken und Deine Kompetenzen zu testen. Wie Du an solche Rätsel herangehst, verrät nämlich mehr über Dich, als Du vielleicht ahnst.


Frei übersetzt bedeutet Brainteaser so viel wie „harte Nuss“. Hierzulande werden aber auch gerne die Bezeichnungen Denksportaufgabe, Knobelaufgabe oder Rätsel verwendet. Kurz gesagt, ist ein Brainteaser also eine Frage, deren Beantwortung eine gewisse Herausforderung darstellt und somit auch spezielle Kompetenzen erfordert. Vielleicht musst Du logisch denken, kreativ sein oder analytisch vorgehen. Eigenschaften, die den Personalern viel über Deine Soft Skills verraten. Für sie steht daher nicht die richtige oder falsche Antwort im Vordergrund, wenn sie einen Brainteaser nutzen, sondern sie werden vor allem auf Deine Herangehensweise achten.

Wie kann so ein Brainteaser aussehen?

Allein das Wissen, dass es solche Rätselfragen im Bewerbungsgespräch gibt, kann Dich vor peinlichen Momenten schützen. So wunderst Du Dich nämlich nicht, wenn Dir eine seltsame Frage gestellt wird, sondern bei Dir sollten direkt die Alarmglocken läuten. Es lohnt sich zudem, einmal typische Brainteaser und deren Lösungen zu recherchieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie diese in der Praxis aussehen können. Unterschieden wird dabei zwischen Schätzfragen, Trial-and-Error-Aufgaben, mathematischen Problemen, logischen Denksportaufgaben, Bilderrätseln, Outside-the-Box-Rätseln und Fangfragen. Hier einige Beispiele:

  • Wie viel wiegt Manhattan?
  • Welche fünf Dinge kannst Du mit Büroklammern machen?
  • Wann hast Du zum letzten Mal eine Regel missachtet, welche und warum?
  • Was würdest Du tun, wenn Du unendlich viel Geld hättest?
  • Wie lautet der nächste logische Buchstabe in der Reihenfolge: J F M A M? 

Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende. Es gibt mittlerweile ganze Bücher, die sich mit Brainteasern und ihren Lösungen beschäftigen. Es ist aber nicht notwendig, diese zu kaufen und jede mögliche Aufgabe auswendig zu lernen. Wie vorab erwähnt, kommt es schließlich nicht auf die richtige Antwort an, sondern auf eine überzeugende Herangehensweise.

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Denksportaufgaben sorgen bei vielen Bewerbern für Angst. Schließlich erfreuen sich diese „Brainteaser“ unter Personalern großer Beliebtheit. Doch welchen Zweck haben sie eigentlich und wie kannst Du souverän reagieren? 

Wie löst Du die Rätsel „richtig“?

Wenn Dir eine Knobelaufgabe gestellt wird, lautet das Motto also erst einmal: Ruhe bewahren. Bevor Du an die Lösung denkst, ist es wichtig, erst einmal die Aufgabenstellung zu verstehen. Gerne kannst Du sie dafür erneut lesen oder Dir vorlesen lassen. Daraufhin helfen Dir folgende Tipps beim richtigen Vorgehen:

 

  • Atme tief durch und übe Dich in Gelassenheit. Du musst die Aufgabe weder schnell noch korrekt lösen. Stattdessen ist dies Deine Chance, um Stressresistenz zu beweisen.
  • Nimm Papier und einen Stift – oder frage danach –, um den Lösungsweg zu skizzieren. Beginne damit, die Fragestellung in kleinere Teilaufgaben zu zerlegen.
  • Entwickle daraufhin erste Lösungsansätze, die gerne kreativ und ungewöhnlich sein dürfen. Denke aber auch nicht zu kompliziert, denn manchmal ist die Antwort auf den zweiten Blick offensichtlich.
  • Wichtig ist in jedem Fall, dass Du Deinen Gesprächspartnern mitteilst, was Du denkst, damit sie Dir folgen können. Gewisse Gedanken später zu verwerfen oder zwischen Lösungswegen zu springen, ist dabei erlaubt. Ein kreatives Brainstorming ist also stets ein guter Startpunkt.
  • Am Ende präsentierst Du Deine Lösung – oder auch mehrere Lösungswege, falls Du diese gefunden hast. Selbst, wenn Du keine konkrete Antwort findest oder Dir sicher bist, dass sie falsch ist, solltest Du Dich demnach für eine Lösung entscheiden.

Mit dem richtigen Vorgehen beweist Du also Kreativität, analytisches Denken, Selbstbewusstsein, Entscheidungsfreude und weitere wichtige Soft Skills. Dadurch kannst Du selbst dann punkten, wenn die Lösung falsch sein sollte. Dich von Vornherein zu sträuben oder den Brainteaser abzubrechen, hinterlässt hingegen einen schlechten Eindruck. Zudem merken es die Personaler mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn Du das Rätsel bereits kennst. Sei in solchen Fällen ehrlich und bitte um eine Alternative. Schlussendlich ist der Brainteaser auch für Dich selbst eine spannende Erfahrung, die Dich lehrt, Deine Emotionen zu kontrollieren und bei einem Problem beharrlich zu bleiben, bis es gelöst ist. Mit einem gewissen Spaß an die Sache heranzugehen, ist daher ebenfalls eine gute Strategie, durch die Du garantiert einen positiven Eindruck hinterlässt!

Veröffentlicht
11.09.2023