Selbstständige müssen bei der Bewerbung für eine feste Stelle sehr überzeugend sein

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Zurück in feste Hände: Bewerbungstipps für Selbstständige

Selbstständige, die zurück ins Angestelltenverhältnis möchten, müssen gute Argumente liefern und überzeugend sein. Oft mehr als andere Bewerber.


Sie sind selbstständig und möchten doch wieder lieber in einem Team arbeiten? Das eigene Geschäft läuft nicht so, wie Sie es erwartet haben? Sie wünschen sich einfach eine neue Herausforderung? Die Gründe, warum Selbstständige wieder zurück ins Angestelltenverhältnis gehen, sind vielfältig. Menschen mit diesem Wunsch haben es jedoch nicht immer leicht. Häufig müssen sie mehr Zeit und Mühe in ihre Bewerbungen investieren als andere Bewerber.

Mit den eigenen Gründen und Zielen befassen

Aus welchem Grund möchten Sie zurück in ein Angestelltenverhältnis? Um Arbeitgeber zu überzeugen, müssen Sie sich Ihrer Beweggründe selbst bewusst sein. Machen Sie sich daher Gedanken, weshalb Sie einen Wechsel anstreben, und halten Sie Ihre Ergebnisse schriftlich fest. Haben Sie dies gemacht, formulieren Sie Ihre Ziele. Aus dem Wunsch, wieder im Team tätig zu sein, können Sie zum Beispiel ableiten, wo Sie am liebsten tätig werden möchten. Ein Job, bei dem Sie eng mit Ihren Kollegen zusammenarbeiten, kommt dann eher infrage als eine Stelle, bei der Sie Projekte in erster Linie alleine stemmen. Bevor Sie sich tatsächlich zu einem Wechsel entscheiden, müssen Sie sich auch mit den Folgen befassen. Waren Sie jahrelang Ihr eigener Chef oder haben Sie lange Zeit alle Entscheidungen alleine getroffen, ist der Weg in die Anstellung nicht immer leicht. Denken Sie intensiv darüber nach, ob es Ihnen gelingt, sich in starre Unternehmensstrukturen einzufügen. Denn nicht umsonst haben Sie sich einmal für die Selbstständigkeit entschieden. Sind Sie zu dem Ergebnis gekommen, dass Sie tatsächlich wieder angestellt tätig sein wollen, suchen Sie nach passenden, vakanten Stellen. Achten Sie darauf, dass Ihr Profil zum ausgeschriebenen Job passt - das ist oft bei älteren Bewerbern besonders wichtig. Vergleichen Sie die Anforderungen des Arbeitgebers und die Skills, die Sie mitbringen. Stimmen diese überein, bewerben Sie sich.

Personaler beurteilen Selbstständige kritischer

Wichtig ist es, dass Sie Ihren Wechselwunsch auch in Ihren Bewerbungen offen kommunizieren. Schreiben Sie, weshalb Sie nicht mehr als Einzelkämpfer arbeiten möchten. Doch Achtung: Rechtfertigen Sie sich nicht für Ihr Ziel, wieder angestellt zu arbeiten. Machen Sie vielmehr deutlich, welche Fähigkeiten Sie mitbringen und heben Sie hervor, inwieweit das Unternehmen von Ihrer Mitarbeit profitiert. Signalisieren Sie, dass Sie bereit dazu sind, Neues zu lernen und sich in bestehende Strukturen einzufügen. Denn gerade hier schauen Personaler in der Regel genauer hin, wenn es darum geht, ehemalige Selbstständige einzustellen. Wird es Ihnen gelingen, Anweisungen zu befolgen? Oder werden Sie sich schwer damit tun? Sind Sie ein Alphatier, das gerne alles im Alleingang erledigt? Oder passen Sie in das Team? Besonders, wenn Sie aus der Selbstständigkeit kommen, berücksichtigt Ihr potenzieller neuer Arbeitgeber diese Faktoren. Spielen Sie darum mit offenen Karten und punkten Sie mit Ihrem Fachwissen. Stellen Sie dieses in den Fokus Ihres Anschreibens. Werden Sie zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, konnten Sie mit Ihren Unterlagen schon einmal überzeugen. Und auch im Vorstellungstermin ist Überzeugungskraft gefragt. Treten Sie selbstbewusst auf, zeigen Sie aber gleichzeitig, dass Sie sich der Folgen des Rollenwechsels vom eigenen Chef zum Angestellten bewusst sind. Seien Sie daher nicht zu dominant. Denn dieses Verhalten signalisiert, dass Sie sich nur schlecht unterordnen können.

Realistische Gehaltsvorstellungen formulieren

Ehe Sie in das Gespräch gehen, sollten Sie sich mit den in Ihrer Branche üblichen Gehältern beschäftigen. Da Sie als Selbstständiger ganz andere finanzielle Verpflichtungen haben als ein Angestellter, können Sie Ihren Verdienst aus der Selbstständigkeit nicht als Basis nehmen. Befassen Sie sich darum mit der Frage, welches Gehalt in der von Ihnen angestrebten Position realistisch ist und pokern Sie nicht zu hoch. Text: Daniela Lukaßen


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Veröffentlicht
23.11.2017