Stephan Müller überstand das Auswahlverfahren bei Siemens erfolgreich

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Mein Auswahlverfahren bei Siemens: Es ging in die Vollen

Energieingenieure sind stark gefragt, der Bewerbungsprozess ist hart. Stephan Müller hat ihn dennoch gemeistert. Mit guter Vorbereitung, einem souveränen Auftritt und der richtigen Strategie angelte er sich eine Festanstellung bei Siemens in Hamburg.


Mein Auswahlverfahren bei Siemens: Es ging in die VollenMein Auswahlverfahren bei Siemens: Es ging in die Vollen"Ich wollte schon immer einen Beruf ausüben, der in Hinblick auf Energieversorgung und Klimaschutz etwas an Gesellschaft und Umwelt zurückgibt. Also lag es nahe, nach dem Abitur ein duales Studium beim Energieunternehmen E.ON Hanse in Hamburg zu beginnen, wo ich während des Studiums bereits erste Praxisprojekte für Windenergie- und Photovoltaikanlagen durchgeführt habe. Nach meinem Abschluss als Bachelor of Engineering an der Wirtschaftsakademie in Kiel wuchs mein Interesse an innovativen Themen Tag für Tag – und so ging ich im Anschluss zwei Jahre nach Kopenhagen an die Dänische Technische Universität in Kopenhagen und packte einen Master im Fach Erneuerbare Energien obendrauf. Meine Masterarbeit hatte ich komplett auf Englisch geschrieben – beste Voraussetzungen also, um die Suche nach meinem ersten Arbeitgeber zu starten. Ich durchforstete etliche Stellenanzeigen im Internet, schrieb fleißig Bewerbungen, bekam einige Absagen, und übte mich in Geduld. Denn so richtig wollte es mit der Jobsuche leider noch nicht klappen. Doch dann las ich im Online-Stellenpool von Siemens, dass ein Energieingenieur am Firmensitz in Hamburg gesucht wird. Die Beschreibung klang extrem spannend und passte zu mir wie die berühmte „Faust aufs Auge“: Energieeffiziente und umweltfreundliche Lösungen für Gebäude und Infrastrukturen entwickeln, innovative Technologien testen, und das Ganze im abwechslungsreichen Einsatz bei Kunden in ganz Norddeutschland. Mir war schnell klar: An diesem Job hätte ich sicher Freude – vorausgesetzt, ich werde genommen. Meine Bewerbung war kaum drei Wochen aus dem Haus, da wurde ich auch schon zum Telefoninterview eingeladen. Zur Vorbereitung machte ich mir Notizen und ging die fachlichen Inhalte meiner Studienlaufbahn durch. Letztendlich war das genau richtig, denn während des Gesprächs mit dem Deutschland-Chef des Energieeffizienz-Geschäfts der Siemens AG drehte sich tatsächlich schwerpunktmäßig alles um meine fachlichen Qualifikationen und die technischen Inhalte meiner Studienfächer.

"Das Vorstellungsgespräch bei Siemens? Ziemlich knackig!"

Ich schien ihn überzeugt zu haben, denn wenige Wochen später fand ich mich in der Siemens-Niederlassung Hannover wieder: zum zweiten Teil des Auswahlverfahrens. Das Vorstellungsgespräch sollte ziemlich knackig werden, darauf war ich eingestellt. Und so betrat ich nervös den Raum, ließ mir aber nichts anmerken. Mir gegenüber saßen zwei Führungskräfte des Energie-Effizienz-Teams und begrüßten mich freundlich. Zuerst plauderten wir entspannt ein Viertelstündchen. Doch dann ging es in die Vollen. Ich durchlief einen Fragenmarathon, der einer kleinen Quizshow glich. Ich beantwortete eine Frage nach der anderen, diskutierte über Hydraulik und versuchte meinen Erfahrungsstand in Sachen Beleuchtungs- und Belüftungssystemen bestmöglich wiederzugeben. Einige Fragen hatten mich ziemlich überrumpelt, aber ich versuchte zumindest mit einer strukturierten Herangehensweise zu punkten und schlug mögliche Lösungswege vor. Mit Erfolg? Ich war mir nicht sicher. Nach knapp zwei Stunden hatte ich das Gefühl gescheitert zu sein, schließlich hatte ich nicht auf jede Frage eine Antwort gehabt. „Dankeschön, Herr Müller. Wir melden uns.“ Ich fuhr ein wenig frustriert nach Hause. Ich hatte gehört, dass viele Bewerber an diesem Auswahlverfahren scheitern. Als Energieingenieur muss man schließlich nicht nur eine fachliche Bandbreite an technischem Wissen mitbringen, sondern auch ein hohes Maß an Kreativität sowie Kommunikations- und Analysefähigkeit um jedem Kunden das passende Energieoptimierungskonzept zur erstellen. Für Berufseinsteiger ist das ein ziemlich anspruchsvoller Mix. Und ich war mir keinesfalls sicher, ob ich diesen Ansprüchen aus Sicht von Siemens gerecht wurde.

"Arbeitsalltag kenne ich nicht!"

Umso größer war die Überraschung, als wenige Tage später mein Telefon klingelte. „Herr Müller, herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Job!“ Ich konnte es gar nicht fassen. Überglücklich fuhr ich kurze Zeit später zu Siemens nach Hamburg für ein finales Gespräch mit der Personalabteilung und meiner damaligen disziplinarischen Führungskraft. Wir stimmten den Arbeitsvertrag und die Gehaltseinstufung ab und wenige Wochen später fand ich mich schon in Helm und Arbeitskleidung bei meinem ersten Kunden. Mein Einsatzgebiet sollten eigentlich Krankenhäuser und die Lebensmittelbranche sein. Das hat sich jedoch mittlerweile geändert. Heute, dreieinhalb Jahre nach meinem Berufsstart bei Siemens, arbeite ich in den unterschiedlichsten Industriebranchen und erarbeite Optimierungskonzepte für verschiedenste Gewerke dort, wie zum Beispiel in der Dampferzeugung, in der Druckluftzentrale und den Industrielüftungsanlagen.

Arbeitsalltag? Kenne ich nicht. Ich gehe mit einem weißen Blatt Papier los und überlege mir, wie ich spezifische Versorgungs- Stephan Müller überstand das Auswahlverfahren bei Siemens erfolgreich©Siemensund Produktionsprozesse energetisch optimieren kann. Ich bin übergreifend tätig, übernehme vertriebliche Aufgaben, führe Messungen und Berechnungen durch und unterstütze schlussendlich auch bei der Abnahme und beim Projektmanagement. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Beruf sich so vielseitig darstellen würde. Dass ich mich bei Siemens beworben habe, hat sich gelohnt. Keine Frage, ein Bewerbungsgespräch ist für Berufseinsteiger immer unangenehm. Wer lässt sich schon gern zwei Stunden lang ausfragen? Aber obwohl ich nicht jede Antwort kannte, wurde ich eingestellt. Also ein Rat an alle, die sich nicht so recht trauen: Habt keine Angst. Ihr müsst nicht auf jede Frage die passende Lösung parat haben. Wenn ihr im Bewerbungsgespräch mal nicht mehr weiter wissen solltet, zeigt, wie Ihr an die Problemstellung herangeht. Man kann schließlich nicht alles im Kopf haben." Aufgezeichnet von Sonja Schmidt / CONE


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Veröffentlicht
31.07.2017