Diskriminierung oder fachliche Gründe: Was tun bei einer Absageflut?

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Absageflut: Tipps und Strategien für den Neustart

Wenn Bewerber eine Absageflut erleben, kommen Selbstzweifel und Ängste auf. Dagegen helfen eine sachliche Analyse der Situation und eine neue Strategie.


Es ist frustrierend: Unzählige Bewerbungen hatten Sie geschrieben, warten auf die Einladung zu wenigstens zwei oder drei Vorstellungsgesprächen. Doch stattdessen hagelt es Absagen. Eine Situation, die demotiviert und oft auch Ängste bei den Betroffenen schürt. Auch wenn es schwer fällt: Lassen Sie sich nicht entmutigen. Setzen Sie sich stattdessen noch einmal ganz intensiv mit Ihren Unterlagen und der Situation auseinander.

Analysieren Sie Ihre Bewerbung

Was fällt Ihnen an Ihren Bewerbungsunterlagen auf, wenn Sie diese noch einmal sichten? Können Sie Ihr Anschreiben jeweils vielleicht noch direkter an eine Stelle anpassen? Welche Möglichkeiten haben Sie, um Ihren Lebenslauf ein wenig aufzupimpen? Zu einer Absageflut kommt es häufig, wenn Bewerbungsunterlagen zu beliebig, Anschreiben zu schwammig und Lebensläufe zu nichtssagend sind. Schauen Sie sich Ihre Unterlagen aus diesem Grund genau an:

  • Der Blick von Außen: Bitten Sie Freunde und Verwandte um ihre Meinung. Vielleicht haben diese gute Ideen, wie Sie sich für Arbeitgeber noch interessanter machen können.
  • Kleine Änderungen mit großer Wirkung: Versuchen Sie es bei Ihrer nächsten Bewerbung einmal mit einem neuen Foto oder einem anderen Format für Ihren Lebenslauf. So können Sie herausfinden, ob es vielleicht daran liegt, dass Sie ständig Absagen erhalten.
  • Anpassen und bearbeiten: Checken Sie, ob Ihre Gehaltsforderungen möglicherweise zu hoch sind oder ob es andere Kriterien gibt, mit denen Sie bei möglichen Arbeitgebern (zu) schnell ins Aus geraten.

 

Bekämpfen Sie die Absageflut nicht mit Beliebigkeit

Das Problem bei vielen Absagen ist, dass Bewerber häufig in eine Art Teufelskreis geraten. Sie bekommen das Gefühl, zu anspruchsvoll zu sein und wollen ihre Ansprüche runterschrauben. Die Folge ist, dass viele Menschen dann damit beginnen, sich wahllos zu bewerben. Frei nach dem Motto: mehr ist besser. Dabei ist das Gegenteil der Fall. So sollten Sie zwar flexibel sein, wenn Sie schon viele Absagen erhalten haben, also etwa Ihren Radius erweitern und auch Arbeitgeber in Betracht ziehen, für die Sie einen längeren Fahrtweg in Kauf nehmen müssen, aber nicht beliebig handeln und sich blind überall bewerben. Generell sollte also immer gelten: Lieber weniger Bewerbungen, die dafür speziell auf das jeweilige Unternehmen und die einzelne Stelle zugeschnitten sind, als eine Art Serienbewerbung, bei der gleich spürbar ist, dass diese so oder so ähnlich auch an viele andere Firmen rausgegangen ist.

Bekommen Sie den Kopf frei

Doch längst nicht immer liegt es an den Unterlagen oder der falschen Strategie eines Bewerbers. Häufig ist eine Absageflut auch damit zu erklären, dass es der jeweiligen Branche gerade wirtschaftlich nicht gut geht oder der Markt aktuell besonders hart umkämpft ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie als Bewerber einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht persönlich für die Absage verantwortlich machen. Gönnen Sie sich darum hin und wieder auch eine Pause vom Bewerben und versuchen Sie, auf andere Gedanken zu kommen. Denn wer Tag und Nacht am Rechner sitzt, Jobanzeigen sichtet, Anschreiben verfasst und dennoch mit einer Absageflut konfrontiert wird, verzweifelt irgendwann. Planen Sie darum am Tag feste Zeiten ein, in denen Sie sich ausschließlich Ihren Bewerbungen widmen und verbringen Sie die restlichen Stunden mit Dingen, die Ihnen Freude machen. Und auch, wenn es kein Patentrezept gibt, um Absagen zu umgehen, ist es wichtig, dass Sie unterschiedliche Wege ausprobieren, um Ihren Traumjob zu bekommen. Begeben Sie sich daher zum Beispiel im Internet auf die Jobsuche, besuchen Sie Jobmessen, wenden Sie sich auch an Unternehmen, die aktuell vielleicht gar keine Stellen ausgeschrieben haben. Mit einer Initiativbewerbung kommen Sie anderen möglicherweise zuvor und haben die Chance, auf sich aufmerksam zu machen, ohne sich gegen weitere Bewerber durchsetzen zu müssen. Text: Daniela Lukaßen


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Veröffentlicht
17.02.2017