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Dass Gehalt nicht gleich Gehalt ist, ist bekannt. Doch wie kommen (teilweise große) Gehaltsunterschiede innerhalb einer Berufsgruppe zustande? Die folgenden fünf Punkte sind ausschlaggebend.
Wie lassen sich unterschiedlich hohe Gehälter im gleichen Berufsfeld erklären? Das hat die Hans-Böckler-Stiftung ermittelt, indem sie fast 63.000 Datensätze von Lohnspiegel.de untersucht hat, die zwischen Anfang 2020 und Ende Januar 2021 erhoben wurden. Zwar ist die Umfrage nicht repräsentativ, gewährt dennoch interessante Einblicke zum Thema Gehalt. Diese Auswertung kam zu dem Ergebnis, dass die folgenden fünf Gründe am auschlaggebendsten sind.
Angestellte, die nach ihrer Berufsausbildung zusätzlich noch einen Techniker oder Meister machen, verdienen im Schnitt rund 14 Prozent mehr. Dies ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Schließt man zusätzlich ein Studium, wie z. B. Ingenieurstitel ab, kann man mit einem Gehaltszuwachs von ca. 41 Prozent rechnen. Zwar übernimmt man als Akademiker meist komplexere Aufgaben, aber bewegt sich dennoch im gleichen Tätigkeitsfeld.
Leider muss die Frage, ob das Geschlecht Einfluss auf das Gehalt hat, immer noch bejaht werden. Frauen verdienen im Durchschnitt acht Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, so die Ergebnisse der Erhebung.
Tatsächlich hat es einen erheblichen Einfluss auf Dein Gehalt, in welchem Bundesland Du arbeitest. Die Hans-Böckler-Stiftung hat Nordrhein-Westfalen als Kontrollgruppe verwendet und kam schließlich zu dem Resultat, dass man in Baden-Württemberg und Hamburg am besten verdient. Satte sechs bis sieben Prozent verdienen die Angestellten hier mehr. In der Länderbilanz haben am schlechtesten Thüringen mit 15 Prozent sowie Sachsen und Sachsen-Anhalt mit 14 Prozent geringerem Einkommen abgeschnitten. Menschen, die in der Nähe von großen Städten wie Hamburg oder Berlin leben, haben hingegen bessere Chancen auf ein gutes Einkommen.
Arbeitet man in einem kleinen Betrieb, also mit weniger als 100 Beschäftigten, verdient man im Schnitt sechs Prozent weniger im Vergleich zu Firmen mit 100 bis 500 Beschäftigten. Große Unternehmen mit über 500 Angestellten zahlen meist auch höhere Gehälter. Rund neun Prozent verdienen die Angestellten hier mehr im Vergleich zu mittelständischen Betrieben.
Wer in einem Unternehmen arbeitet, das nach Tarifvertrag zahlt, kann sich am Ende des Monats freuen. Rund elf Prozent verdienen die Angestellten hier mehr als in Betrieben, die nicht tarifgebunden sind.
Es gibt noch zahlreiche andere Faktoren, die in die Höhe des Gehalts reinspielen. Die Hans-Böckler-Stiftung hat aus den Daten der Studien allerdings Faktoren wie das Berufsfeld an sich oder Positionen mit Leitungsverantwortung herausgenommen.
Veröffentlicht
22.07.2022