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Was bin ich wert, was kann ich verlangen? Die erste Gehaltsverhandlung ist für viele Absolventen schwer. Experten raten zu einem selbstbewussten Auftritt.
"Wenn es um die Einstellung von neuen Talenten geht, kommt es darauf an, die besten Leute zu finden, im Budgetrahmen zu bleiben und die Begeisterung des Kandidaten für das Unternehmen und den Job zu wecken." So beschreibt Remigiusz Smolinski, Professor für Verhandlungsführung an der Leipziger HHL Graduate School of Management, die wichtigsten Anforderungen bei der Rekrutierung von Uniabsolventen. Umgekehrt aber ist dieser Prozess auch für die frisch gebackenen Akademiker enorm wichtig. Geht es doch darum, entscheidene Weichen für die Zukunft zu stellen. Vor allem das Reden über Geld ist dabei aber für viele junge Berufseinsteiger eine mächtige Hürde. Darum hat Smolinski fünf generelle Tipps ausgearbeitet, mit denen Absolventen ihre erste Gehaltsverhandlung erfolgreich überstehen.
Auch wenn es Sie beim ersten Mal wahrscheinlich Überwindung kostet: Machen Sie deutlich, dass Sie wissen, wieviel Sie wert sind - im wahrsten Sinne des Wortes. Damit Sie in ihrer Einschätzung ihres Einstiegsgehalts richtig liegen, sollten Sie sich vorher über die Durchschnittsgehälter anderer Absolventen Ihrer Universität und/oder Fachrichtung informieren.
Ebenfalls wichtig: Wenn es mit Ihrem Gehaltswunsch nicht klappt, sollten Sie auch für eine untere Grenze gewappnet sein und diese auch klar äußern. Wer sich hier zu weit runterhandeln lässt, im Bemühen, einen ersten festen Job zu bekommen, wird jahrelang Probleme haben, auf ein gerechtes Lohnniveau zu kommen.
Wenn Ihnen aufgrund mangelnder beruflicher Erfahrung und Erfolge zwangsläufig die Argumente in eigener Sache ausgehen, sollten Sie den Vergleich mit anderen Absolventen ins Feld führen. Wenn Ihre Noten besser sind als der Durchschnitt ihrer Jahrgangskommilitonen haben Sie einen Extrapfeil im Köcher. Den Sie - nur keine falsche Bescheidenheit - auch abschießen sollten.
Personaler bezeichnen Einstiegsgehälter oft als "fix" und "nicht verhandelbar". Das sollte Sie auf keinen Fall davon abschrecken, das Angebot zu besprechen und eventuell Verbesserungen einzufordern. Denn häufig gibt es doch noch Verhandlungsspielraum, weil das erste Angebot in vielen Fällen am unteren Ende des Gehaltsrahmens liegt.
Anstatt um ein oder zwei Prozent zu feilschen, kann mitunter auch eine sehr offensive Taktik zum Erfolg führen: Wenn Sie mit Ihrer Argumentation fertig sind, bitten Sie den Personaler um ein faires Angebot. Dieses, so verkünden Sie, würden Sie entweder annehmen oder ablehnen. Laut Smolinski haben Studien gezeigt, dass dann oft vergleichsweise großzügige Gehaltsvorschläge gemacht werden. Mehr Infos zum Thema "Erste Gehaltsverhandlung" von Remigiusz Smolinski gibt es hier.
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Veröffentlicht
27.01.2017