In einer
führenden Tätigkeit zu arbeiten – dieser Wunsch ist für Berufseinsteiger zunächst nur schwer realisierbar. In der Regel dauert es viele Jahre, bis junge Menschen die Karriereleiter so weit emporgestiegen sind, dass der Führungsposten in greifbare Nähe rückt. Und meist gehören nicht nur Know-how, gute Qualifikationen und viel Arbeit dazu, sondern auch eine ordentliche Portion Glück. Ein wichtiger Schritt in Richtung Führungsposition können jedoch auch sogenannte
Trainee-Programme sein. In diesen werden Sie als Berufseinsteiger über einen längeren Zeitraum ganz gezielt auf eine führende Tätigkeit vorbereitet.
Dazu durchlaufen die Trainees in der Regel
unterschiedliche Stationen innerhalb des Unternehmens. Sie lernen verschiedene Abteilungen kennen, übernehmen eigenständig Aufgaben in den Teams oder sind für eigene Projekte verantwortlich.
So erkennen Sie seriöse Trainee-Programme
Da der Begriff Trainee-Programm
rechtlich nicht geschützt ist, finden sich unter den Anbietern auch schwarze Schafe. Zu
geringe Löhne, ein
einseitiges Tätigkeitsfeld oder eine
schlechte Organisation sind keine Seltenheit.
Daher ist es wichtig, dass Sie ganz genau hinsehen, ehe Sie einen Vertrag unterschreiben:
- Eine angemessene Entlohnung: Als Trainee übernehmen Sie eigene Projekte und bieten dem Unternehmen einen Mehrwert. Dies muss sich in Ihrem Lohn widerspiegeln. Das durchschnittliche Gehalt von Trainees in Deutschland liegt bei rund 37.800 Euro. Das ist das Ergebnis der Absolventenstudie von Kienbaum Consultants International aus dem Jahr 2016. Liegt der Ihnen angebotene Lohn deutlich darunter, ist Vorsicht geboten. Auch, wenn die Ihnen offerierte Trainee-Stelle Ihnen „besser als nichts“ erscheint – überlegen Sie gut, ob Sie zu einem sehr geringen Lohn arbeiten wollen oder ob Sie besser weitersuchen.
- Ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld: Als Trainee sind Sie kein Praktikant. Und das muss sich auch an Ihrem Tätigkeitsfeld zeigen. Werden Ihnen lediglich Arbeiten zugeteilt, die auch ein Praktikant übernehmen könnte, sollten Sie genau hinschauen. Informieren Sie sich daher, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, welche Zuständigkeiten in Ihren Bereich fallen. Fragen Sie nach und lassen Sie sich eine Tätigkeitsbeschreibung geben. Vertröstet man Sie, ist es an der Zeit, kritisch nachzuhaken.
- Die Dauer des Programms: Ein seriöses Traineeprogramm läuft über mindestens ein Jahr und dauert nicht länger als zwei Jahre. Werden Sie also hellhörig, wenn Ihnen ein Unternehmen ein Programm anbietet, das deutlich kürzer ist oder über einen deutlich längeren Zeitraum läuft. Hier besteht die Gefahr, dass lediglich eine günstige Aushilfskraft gesucht wird.
- Weiterbildungsangebote und Coachings: Ziel eines Traineeprogrammes ist es, Sie auf eine Rolle als Führungskraft vorzubereiten. Dazu sind Schulungen, Workshops, Seminare und möglicherweise auch Coachings notwendig. Erkundigen Sie sich, welche Weiterbildungsangebote Ihr möglicher Arbeitgeber für seine Trainees bereithält und ob es Mentoren innerhalb des Unternehmens gibt, die den angehenden Führungskräften beratend zur Seite stehen.
Das passende Programm für die Traumkarriere finden
Da heutzutage viele große Unternehmen Trainee-Programme anbieten, sollten Sie sich zunächst Gedanken darüber machen, wo Ihr beruflicher Weg hingehen soll. In
welcher Branche möchten Sie tätig sein? Welches Arbeitsumfeld sagt Ihnen zu? Welche Tätigkeitsfelder würden Ihnen
Spaß machen? Machen Sie sich auch bewusst, dass Trainee-Stellen bei bekannten Arbeitgebern
häufig sehr begehrt sind und zahlreiche Bewerber um die meist wenigen Jobs konkurrieren. Es lohnt sich also häufig, wenn Sie
frühzeitig Kontakt zu Ihrem Wunscharbeitgeber aufnehmen und Sie etwa in Form von Praktika oder Hospitanzen früh einen Fuß in die Tür bekommen.
Text: Daniela Lukaßen-Held
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