Viele Chefs spielen Macht-Spielchen

Toxische Führungsebenen: Wie man sich vor Macht-Idioten schützt

In der Führungsetage gibt es viele sogenannte „Macht-Idioten“. Doch woran erkennt man überhaupt eine toxische Führungskraft und welche Tipps und Tricks benötigen Arbeitnehmer, um mit den Idioten in der Führungsetage umgehen zu können.


Anzeichen für eine toxische Führungskraft

Führungskräfte dieser Art finden sich öfters in Führungsebenen, als vom Arbeitnehmer angenommen. Sie kennzeichnen sich durch verschiedene Merkmale, welche auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so auffällig sind.

1. Mangelnde Kommunikation und Transparenz:

Solche Arbeitgeber zeichnen sich dadurch aus, dass sie Informationen einbehalten oder auch zu wenig kommunizieren. Somit wird den Mitarbeitern das Gefühl vermittelt, nicht gehört und informiert werden und gleichermaßen kein kompletter Teil des Unternehmens zu sein.

2. Missachtung und Herabsetzung:

Ein weiteres Merkmal stellt das respektlose Verhalten gegenüber dem Mitarbeiter dar. Sie nehmen deren Leistungen nicht wahr oder lassen ihnen die Anerkennung nicht zuteilwerden. Weiterhin machen sie abwertende Kommentare und kritisieren Mitarbeiter in der Öffentlichkeit.

3. Mikromanagement:

Auch ein mangelndes Vertrauen ist kennzeichnend für einen Macht-Idioten. Sie trauen ihren Arbeitnehmern nichts zu, wodurch diese dazu neigen, sie übermäßig kontrollieren zu wollen und zu überwachen. Weiterhin vergeben sie ungerne wichtige Aufgaben und stiften somit ein Gefühl der Unsicherheit, auch in Bezug auf die Kompetenzen der Mitarbeiter.

4. Unfaire Behandlung:

Eine gewisse Subjektivität liegt immer in Unternehmen vor. Sobald jedoch ein Mitarbeiter aktiv bevorzugt wird und nur bestimmte Personen eine Belohnung, Anerkennung oder Wertschätzung erhalten, ist das eine deutliche „Red-Flag“. Führende Personen nutzen damit ihre Ressourcen und Machtposition vehement aus. Dadurch schaden sie auch der Teambindung, da daraus oft ein Konkurrenzdenken im Team entstehen kann.

5. Fehlende Unterstützung und Entwicklung:

Eine wichtige Aufgabe de Führungskraft ist es, sein Team zu unterstützen und jedem Mitarbeiter individuell dabei zu helfen, im Unternehmen zu wachsen. Wenn eine Führungsperson jedoch nicht in der Lage dazu ist, konstruktives Feedback oder angemessene Unterstützung zu geben, findet keine Möglichkeit der Weiterbildung statt.

6. Ständige negative Stimmung:

Die Atmosphäre am Arbeitsplatz ist das A&O für ein erfolgreiches Unternehmen. Eine negative Stimmung, welche durch Angst oder auch Druck entsteht, fördert keine offene Kommunikation oder Zusammenarbeit. An dessen Stelle treten dann Konflikte und Unmut, wobei es eigentlich die Aufgabe der Führungsperson ist, genau das zu vermeiden.

Eine toxische Führungskraft lässt sich selten den kompletten Merkmalen zuordnen. Sobald es jedoch Anzeichen gibt, die sich mit diesen Merkmalen in Verbindung bringen lassen, sollten Mitarbeiter handlungsbereit sein. Auf der anderen Seite muss jedoch auch betont werden, dass individuelle Umstände wie das Privatleben einer Führungspersönlichkeit auch immer berücksichtig werden muss.
Doch was können nun eigentlich Mitarbeiter tun, um sich gegen eine toxische Führungskraft zu schützen und sogar gegen diese erfolgreich zu agieren?

Wie schützt sich der Arbeitnehmer vor einem „Macht-Idioten“?

Der Umgang mit toxischen Führungskräften ist alles andere als leicht. Doch es gibt einige Schritte, die der Arbeitnehmer unternehmen kann, um sich selbst zu schützen.

1. Die Problemerkennung:

Eine toxische Führungskraft weist verschiedene Verhaltensweisen auf, welche der Arbeitnehmer erkennen muss. Merkmale wären, dass sie ständiger Kritik ausgesetzt sind, übermäßige Kontrolle seitens des Arbeitgebers erfahren oder das Mobbing von anderen Arbeitnehmern, wobei die Führungsetage nichts dagegen vornimmt. Je früher die Probleme erkannt werden, desto besser kann darauf reagiert und gegebenenfalls gehandelt werden.

2. Dokumentation der Vorfälle:

Dabei ist es immer wichtig, zu protokollieren wann und an welcher Stelle toxisches Verhalten stattgefunden hat. Diese Beweismittel können später zur Unterstützung dienen, falls das Problem offiziell gemeldet werden soll.

3. Nach Hilfe suchen:

Selten betrifft es einen einzelnen Arbeitnehmer, doch wenige trauen sich, offen über diese Umstände zu kommunizieren. Es ist wichtig, mit vertrauenswürdigen Kollegen zu reden, um vielleicht sogar weitere Perspektiven auf die Geschehnisse oder die momentane Situation zu bekommen. Weiterhin können auch Familienmitglieder oder Freunde eine Stütze sein, um emotionalen Support zu bekommen. 

4. Die Rechte kennen:

Es ist immer von Vorteil über die Rechte und Richtlinien im Unternehmen informiert zu sein. Möglicherweise gibt es dort Verhaltensregeln, Beschwerdeverfahren oder andere Möglichkeiten, die dafür sorgen, dass die Probleme auf einer höheren Ebene zur Sprache kommen können. Ein bestimmtes Wissen über die Rechte zu haben, gibt gleichermaßen ein Gefühl der Sicherheit.

5. Nach Lösungen und Alternativen suchen:

Eine Lösung könnte sein, das Gespräch mit der Führungskraft zu suchen und die Bedenken zu artikulieren. Falls das jedoch nicht möglich ist, gibt es meist eine Personalabteilung oder andere Stellen, welche für diese Sachen zuständig sind und Unterstützung geben können. Falls auch das alles nichts bringt, muss sich früher oder später darüber Gedanken gemacht werden, ob eine Veränderung die letztendliche Lösung ist. Das kann eine Versetzung in ein anderes Unternehmen beinhalten, der Wechsel in eine andere Abteilung oder sogar das Verlassen des Unternehmens hin zu einem neuen Arbeitgeber.

Nicht jeder Tipp ist universal in einem Unternehmen anwendbar, gibt aber ein paar Ideen, um das Arbeitsklima mit einer toxischen Führungskraft zu verändern. Wichtig dabei ist immer die eigene Einschätzung, wie die individuelle Situation bewertet werden kann und ob gegebenenfalls Tipps angepasst werden können und müssen. 

Eine toxische Führungskraft hat ein negatives Klima im Unternehmen und am Ende liegt es leider meist an den Arbeitnehmer, aktiv zu werden, um zu verhindern, dass die Führungsetage das Unternehmen zerstört.

 

Veröffentlicht
18.07.2023