Zwei Geschäftsleute stehen sich gegenüber © Boris Zhitkov / Getty Images

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Wie Du als Führungskraft schwierige Gespräche führst: 6 Tipps

Die Welt der Führung ist nicht immer ein leichtes Spiel, besonders wenn schwierige Gespräche ins Haus stehen. Vom Kritikgespräch mit einem Mitarbeiter bis hin zu unangenehmen Verhandlungen mit Geschäftspartnern – wie man sich in solchen Momenten verhält, kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Lösung und einem verpassten Geschäft ausmachen. Doch wie navigiert man durch diese heiklen Gespräche und sorgt gleichzeitig für ein positives Arbeitsklima?


Jede Führungskraft steht irgendwann vor der Herausforderung, ein heikles Gespräch führen zu müssen. Doch mit der richtigen Vorbereitung und Herangehensweise kannst Du diese Gespräche effektiv und konstruktiv gestalten.

1. Gründliche Vorbereitung ist entscheidend

Bevor Du in ein schwieriges Gespräch gehst, nimm Dir die Zeit, Dich gründlich vorzubereiten. Das bedeutet nicht nur, die grundlegenden Fakten zu kennen, sondern auch die tieferen Zusammenhänge zu verstehen.

  • Recherche: Beginne mit einer ausführlichen Recherche. Welche Vorfälle oder Entwicklungen haben zu der aktuellen Situation geführt? Gibt es eventuell Hintergrundinformationen, die das Verhalten oder die Reaktionen des Mitarbeiters erklären könnten?

  • Klare Agenda: Überlege Dir im Voraus, welche Punkte Du im Gespräch ansprechen möchtest. Dies gibt Dir nicht nur eine Struktur, sondern hilft auch, das Gespräch zielgerichtet zu führen.

  • Erwartungen klären: Was möchtest Du mit dem Gespräch erreichen? Möchtest Du den Mitarbeiter über bestimmte Erwartungen informieren, Feedback geben oder Lösungsvorschläge diskutieren? Ein klares Ziel vor Augen zu haben, wird das Gespräch effizienter machen.

Durch eine sorgfältige Vorbereitung zeigst Du Deinem Gegenüber, dass Du das Gespräch ernst nimmst und bereit bist, konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten.

2. Bewahre Ruhe und Professionalität

Jede Führungskraft weiß, wie schnell ein geplantes, sachliches Gespräch emotional werden kann. Die Herausforderung besteht darin, trotz dieser Emotionalität die Kontrolle zu behalten und nicht in die Spirale von Anschuldigungen und Verteidigungen abzudriften. Das Bewahren von Ruhe und Professionalität ist in solchen Momenten nicht nur ein Zeichen von Führungsstärke, sondern auch der Schlüssel zu einer konstruktiven Kommunikation.

Deine Fähigkeit, gelassen zu bleiben, strahlt Sicherheit aus. Sie gibt Deinem Gegenüber das Gefühl, gehört und verstanden zu werden, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Durch diese Gelassenheit baust Du eine Brücke, über die auch schwierige Themen besprochen werden können.

Zudem sollte man nicht vergessen, dass die Professionalität nicht nur in der Art, wie man spricht, zum Ausdruck kommt, sondern auch in der Art, wie man zuhört. Ein aufmerksames Zuhören, das Nachfragen und Reflektieren des Gehörten kann oft Wunder wirken und ein eskalierendes Gespräch zurück in ruhigere Bahnen lenken.

3. Aktives Zuhören ist unerlässlich

In der dynamischen Welt des Managements kann man leicht den Fehler machen, ständig in Sendemode zu sein – Ideen zu präsentieren, Anweisungen zu geben, Feedback zu liefern. Doch echte Kommunikation erfordert ein Gleichgewicht zwischen Sprechen und Zuhören. Und hier kommt das aktive Zuhören ins Spiel.

Aktives Zuhören bedeutet nicht nur, den Worten des anderen Aufmerksamkeit zu schenken, sondern sich auch in seine Lage zu versetzen und zwischen den Zeilen zu lesen. Es geht darum, Emotionen, Bedenken und Unsicherheiten zu erkennen, die vielleicht nicht ausdrücklich geäußert werden. Indem Du zeigst, dass Du wirklich zuhörst und die Perspektive Deines Gesprächspartners verstehst, schaffst Du eine Umgebung des Vertrauens und der Offenheit.

Es ist nicht immer einfach, sich zurückzuhalten, besonders wenn man das Gefühl hat, die Antwort oder Lösung zu kennen. Aber durch echtes Zuhören gibt man dem Gesprächspartner Raum, sich auszudrücken und sich gehört zu fühlen. Diese einfache, aber mächtige Geste kann Wunder wirken, insbesondere in schwierigen Gesprächen. Es kann Barrieren abbauen, Missverständnisse klären und den Weg für eine konstruktive Zusammenarbeit ebnen. Es ist also unerlässlich, diese Fähigkeit zu kultivieren und in jedem Gespräch anzuwenden.

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4. Kommuniziere klar und direkt

In der Geschäftswelt, in der jeder Augenblick und jedes Wort zählen kann, wird die Kunst der klaren Kommunikation oft unterschätzt. Ein Gespräch, das sich in Umschweifen und Vagheiten verliert, kann nicht nur wertvolle Zeit verschwenden, sondern auch zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führen.

Das Ziel sollte immer sein, Deinem Gegenüber eine klare Botschaft zu übermitteln. Dies bedeutet nicht, dass Du die Feinheiten und Nuancen einer Situation ignorieren solltest. Es bedeutet jedoch, dass Du Deine Gedanken strukturierst und präzise formulierst, sodass Deine Hauptbotschaft hervorsticht und verstanden wird.

Wenn Du direkt zum Punkt kommst, zeigst Du auch Respekt für die Zeit und Aufmerksamkeit Deines Gesprächspartners. Dies wiederum stärkt das Vertrauensverhältnis und erleichtert zukünftige Kommunikationen. Ein klarer und direkter Austausch ist somit nicht nur effizienter, sondern auch förderlich für eine gesunde und produktive Arbeitsbeziehung.

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5. Zeige Empathie und Verständnis

In der Geschäftswelt, wo Zahlen und Fakten oft im Vordergrund stehen, wird die menschliche Seite manchmal übersehen. Aber jeder, mit dem Du sprichst - ob Mitarbeiter, Kollege oder Kunde - bringt eigene Emotionen, Erfahrungen und Perspektiven mit. Um wirklich effektive Gespräche zu führen, ist es entscheidend, diesen menschlichen Aspekt zu berücksichtigen.

Empathie geht über das bloße Zuhören hinaus. Es bedeutet, sich in die Lage des anderen zu versetzen und zu versuchen, seine Gefühle und Sichtweisen zu verstehen. Wenn Menschen spüren, dass ihre Bedenken und Gefühle ernst genommen werden, sind sie eher bereit, offen und ehrlich zu kommunizieren.

Verständnis zu zeigen bedeutet nicht notwendigerweise, immer einer Meinung mit dem anderen zu sein. Es bedeutet jedoch, den Standpunkt des anderen anzuerkennen und zu respektieren. Dies schafft eine Basis des Vertrauens und ermöglicht es, selbst in heiklen Situationen eine konstruktive Diskussion zu führen. Ein empathisches Vorgehen kann so Barrieren abbauen und den Weg für eine tiefere und produktivere Kommunikation ebnen.

6. Biete Nachbereitung und Unterstützung an

In der hektischen Geschäftswelt kann es verlockend sein, nach einem schwierigen Gespräch einfach weiterzuziehen und sich dem nächsten Punkt auf der Agenda zuzuwenden. Doch gerade solche Gespräche, die oft tiefgehende Emotionen und Bedenken ans Tageslicht bringen, erfordern eine sorgfältige Nachbereitung.

Es ist wichtig zu erkennen, dass der Abschluss eines schwierigen Gesprächs nicht notwendigerweise bedeutet, dass das zugrunde liegende Problem oder die emotionale Belastung für die Beteiligten gelöst ist. Ein Angebot, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufzugreifen, zeigt Deinem Gegenüber, dass Du verpflichtet bist, dauerhafte Lösungen zu finden und nicht nur momentane Spannungen zu lindern.

Darüber hinaus kann es für den Gesprächspartner beruhigend sein zu wissen, dass Unterstützung verfügbar ist, sei es in Form von Ressourcen, Weiterbildungen oder einfach einem offenen Ohr. Dies fördert nicht nur das individuelle Wohlbefinden und die Leistung, sondern stärkt auch die Bindung und das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Team oder Geschäftspartner. Es zeigt, dass Du in guten wie in schlechten Zeiten an ihrer Seite stehst.

Fazit

Als Führungskraft ist es unerlässlich, schwierige Gespräche souverän und zielgerichtet führen zu können. Mit Vorbereitung, Empathie und klarer Kommunikation kannst Du diese Herausforderung meistern und für beide Seiten positive Ergebnisse erzielen.

Veröffentlicht
13.10.2023