Orangefarbenes Geschäftsmannsymbol, das in der Mitte eines weißen Labyrinths auf blauem Hintergrund sitzt © MicroStockHub / Getty Images

© MicroStockHub / Getty Images

Schlechtes Onboarding: Warum Mitarbeiter bereits nach wenigen Tagen kündigen

Um dem neuen Arbeitnehmer den Einstieg in das Unternehmen so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten, ist ein Onboarding unverzichtbar. Doch in vielen Unternehmen findet der Onboarding-Prozess noch immer nicht genug Beachtung. Die Folge? Viele Arbeitnehmer kündigen schon wieder nach wenigen Tagen.


Doch was bedeutet überhaupt „Onboarding“?

Allgemein bezieht sich das „Onboarding“ auf den Prozess, Mitarbeiter in ein neues System zu integrieren. Dabei bezieht sich der Prozess nicht nur auf die „Einarbeitung“, sondern es geht darum, den Personen das notwendige Wissen, die Fähigkeiten, die Ressourcen und die Informationen zu vermitteln, die sie benötigen, um erfolgreich in ihrer Rolle bzw. im neuen Job zu sein. Dabei sind folgende Aspekte wichtig:

  • Einführung in die Unternehmenskultur
  • Kennenlernen von Teammitgliedern
  • Einarbeitung in spezifische Aufgaben und Verantwortlichkeiten
  • Aufbaue einer vertrauensvollen Beziehung, um die Mitarbeiterbindung zu stärken

Das unerhörte Geheimnis: Wie Du wirklich erfährst, was Deine Mitarbeiter denken

Welche Fehler machen Unternehmen im Onboarding-Prozess?

Im Onboarding-Prozess machen Unternehmen bestimmte Fehler, die die Integration neuer Mitarbeiter beeinträchtigen können. Hier sind ein paar Beispiele. 

1. Mangelnde Vorbereitung und fehlende Zuständigkeiten:

Unternehmen vernachlässigen manchmal die Vorbereitung neuer Mitarbeiter, indem sie nicht rechtzeitig Informationen bereitstellen, wie Verträge oder Unterlagen. Ist das Onboarding so wenig durchdacht, fühlen sich neue Mitarbeiter schnell hilflos. Ist kein konkreter Eingliederungsplan vorhanden, sind Mitarbeiter öfters dazu verleitet, zu kündigen, wobei das dem Unternehmen selbst langfristig schadet.

2. Fehlende Zeit von Führungskräften:

Führungskräfte sind ein entscheidender Faktor für die Arbeitsplatzwahl eines Arbeitnehmers. Es gibt viele Studien, die belegen, dass Arbeitnehmer vermehrt kündigen, wenn die Beziehung zum Chef oder zur Führungsetage nicht stimmen. Deshalb ist es wichtig, Führungskräfte nicht die Hauptverantwortung für das Onboarding zu überlassen, da diese wenig Zeit haben und ihren Fokus somit nicht auf den Prozess legen können. Um eine gute Beziehung aufrecht zu erhalten, sollte das Onboarding von anderen Mitarbeitern übernommen werden.

3. Erwartungen werden nicht deutlich kommuniziert:

Unternehmen passiert es häufiger, dass sie keine klaren Erwartungen bezüglich der Rolle oder der Verantwortlichkeiten kommunizieren. Das führt wiederum zu Verwirrung und Unsicherheit des neuen Arbeitnehmers und im schlimmsten Fall auch zu einer Kündigung.

4. Mangelnde Einbeziehung des Teams:

Das Nicht-Einbeziehen bestehender Teammitglieder in den Onboarding-Prozess kann dazu führen, dass sich neue Mitarbeiter isoliert fühlen und es ihnen schwerfällt, sich einzuleben. Es sollte also ein besonderer Fokus auf die soziale Integration und die Stärkung des Teamgefühls gelegt werden.

Junger Mann mit Smartphone vor grüner Wand
Die Deutschen präferieren eher altmodische Zusatzleistungen bei der Arbeitssuche, zeigt diese XING Auswertung. Ganz oben als Suchkriterium steht dabei ein deutscher Klassiker. 

Was können Unternehmen tun, damit ein Onboarding-Prozess zum Erfolg wird?

Es ist wichtig, den Onboarding-Prozess frühzeitig zu starten und die Person mit Informationen, Verträgen und Unterlagen zu versorgen, damit der neue Arbeitnehmer direkt mit einem bereits vorhandenen Selbstbewusstsein in den neuen Job starten kann.

Weiterhin sollten klare Erwartungen, Verantwortlichkeiten und Ziele kommuniziert werden, damit der neue Mitarbeiter die Möglichkeit hat, sich auf seine neuen Aufgaben zu fokussieren.

Damit sich jeder Neuzugang besser mit dem Unternehmen identifizieren kann, ist es wichtig, Aspekte der Unternehmenskultur, Werte und Normen in den Prozess zu integrieren. Darüber hinaus spielt auch das Teambildung eine entscheidende Rolle. Dabei können auch Mentoring-Programme oder Ansprechpartner helfen, die zur Unterstützung bereitstehen und dem neuen Mitarbeiter somit ein besseres Gefühl gibt.

Das wohl wichtigste in einem Onboarding-Prozess ist die Flexibilität und die Anpassung. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. Ein guter Prozess berücksichtigt die Vielfalt und Flexibilität, um sich an die Bedürfnisse des Einzelnen anzupassen.

Indem Unternehmen diese Methoden berücksichtigen und integrieren, können sie einen effektiven, reibungslosen und erfolgreichen Einstieg neuer Mitarbeiter gewährleisten.

Veröffentlicht
02.11.2023