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Es ist so normal, wie das morgendliche Aufstehen – die alltäglichen Probleme. Sei es privat oder beruflich. Oft werden sie vor sich hergeschoben. Das kann ziemlich plagen und kann Dir auch die eine oder andere ruhige Nacht rauben.
Grund für das Aufschieben ist meist, dass man nicht weiß, wie die richtige Herangehensweise ist. Dabei gibt inzwischen viele fundierte Methoden.
Das wichtigste ist zunächst, das Problem klar zu definieren. Hilfreich kann es hier schon sein, wenn man sich Stift und Papier zur Hand nimmt und das Problem erstmal aufschreibt, wie arbeits-abc.de berichtet. So ist es schon mal ausgesprochen und gleichzeitig befreiend für den Kopf. Damit ist die Misere allerdings immer noch nicht gelöst. Daher möchten wir Dir drei Methoden zur Problemlösung vorstellen.
Der Ansatz zur Problemlösung ist, dass die Schwierigkeiten von drei fiktiven Typen beobachtet wird – dem Träumer, Realisten und Kritiker. Der entscheidende Vorteil ist, dass diese Strategie sowohl allein als auch in einer Gruppe umgesetzt werden kann. Sollte man ein teamrelevantes Problem haben, kann man sich als Dreiergruppe zusammensetzen, wobei jeder einen Charakter übernimmt. Um noch mehr Abwechslung und verschiedene Betrachtungspunkte zu erhalten, ist es ratsam, wenn sich alle Beteiligten einmal in jede Rolle begeben.
Zunächst wird das Problem aus Ferne betrachtet. Dies übernimmt der Träumer, der Ideen und Ansätze entwickelt. Anschließend beurteilt der Realist mit seinem faktischen Wissen, ob diese Ideen umsetzbar sind, und erarbeitet konkrete Lösungsstrategie. Abschließend betrachtet der Kritiker die Problemlösungen kritisch und probiert, Aspekte zu finden, die noch nicht in Betracht gezogen wurden.
Original „Six Thinking Hats“ wurde von Edward de Bono 1986 eingeführt und hat bis heute Aktualität. Die Methode zielt darauf ab, dass Problem innerhalb einer Gruppe aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Es gleicht einem Rollenspiel, welches zur Problemlösung entwickelt wurde.
Das Spiel besteht aus sechs Hüten mit jeweils sechs verschiedenen Farben. Dabei steht jede einzelne Farbe für eine andere Perspektive auf das Problem. Jeder Teilnehmer trägt, zumindest symbolisch, einen dieser Hüte. Um mehr Aspekte einzufangen, soll jeder Teilnehmer einmal jede Farbe getragen haben.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass durch das Tauschen der Rollen, sowohl die Flexibilität der Teilnehmer gefördert wird, aber auch viele Perspektiven zu einem Problem abgebildet werden.
Seinen Ursprung findet die Problembewältigungsstrategie im Qualitätsmanagement. Erfunden wurden sie vom japanischen Forscher Kaoru Ishikawa. Die Methode zielt darauf ab die genauen Probleme und dessen Ursachen zu finden. Dabei werden zwischen Haupt- und Nebenursachen, um zu ermitteln, was genau die größte Quelle für das Problem darstellt.
Die Methode gliedert sich in:
Das Fischgräten-Diagramm wird, wie oben aufgeführt, direkt im Anschluss an Erkennung des Problems aufgestellt.
Hierbei zeichnet man einen waagerechten Pfeil von links nach rechts, der einen Fisch darstellen soll. Oberhalb dieser Linie wird das Problem kurz in einem Satz zusammengefasst und aufgeschrieben. Anschließend zeichnet man sechs diagonal verlaufenden Pfeile (Gräten) ein. Jeweils drei sollen oben und unten des waagerechten Pfeils verlaufen.
Auf jeden der diagonalen Pfeile bildest du nun jeweils eine Problemursache ab. Dies können Menschen, Prozesse oder Anderes sein.
Solltest Du mehr als sechs mögliche Ursachen finden, kannst du das Diagramm auch entsprechend erweitern.
Im nächsten Schritt beurteilst du die Ursachen danach, ob eine jeweilige Veränderung zur Lösung des Problems beitragen würde. Auch dies kann in einer Gruppe oder auch alleine getan werden.
Wichtig ist, dass Du Deinen Lösungsansatz genau überdenkst, bevor du aktiv wirst.
Letztlich zielen alle der vorgestellten Methoden darauf ab, dass Problem zunächst zu ermitteln, es festzuhalten und anschließend Ursachen und Lösungen zu ermitteln.
Je nach Situation, ob du alleine oder in einer Gruppe einem Problem gegenüberstehst, können verschiedene Methoden für Dich die beste Wahl sein.
Zunächst mögen die Methoden eventuell ungewöhnlich und befremdlich erscheinen. Bei häufigerer Anwendung verinnerlicht man allerdings den Aspekt der verschiedenen Blickwinkel und kann künftig schneller und reflektierter auf Probleme und Herausforderungen reagieren.
Veröffentlicht
04.01.2023