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Wenn Du ein Praktikum absolvieren willst oder musst, macht es für Deine Erfahrung einen großen Unterschied, ob Du ein Startup oder einen Großkonzern wählst. Beide Optionen bringen Vor- sowie Nachteile. Hier findest Du einen Überblick.
Es kann verschiedene Gründe geben, weshalb Du ein Praktikum absolvierst. Vielleicht handelt es sich um ein Pflichtpraktikum, vielleicht soll es Deiner beruflichen Orientierung dienen, vielleicht willst Du Erfahrungen sammeln oder Kontakte knüpfen. Deine Ziele zu definieren, ist daher in jedem Fall sinnvoll, um einen Praktikumsplatz zu finden, der diese optimal erfüllt. Denn je nach Unternehmen, in dem Du das Praktikum absolvierst, kannst Du ganz unterschiedliche Chancen oder Hindernisse, Vor- und Nachteile, Erfahrungen sowie Soft Skills finden und dadurch Dein berufliches Profil verschieden gestalten. Jetzt gilt es also, den Grundstein für den späteren Berufseinstieg zu legen – und zwar so, dass er Dich schnellstmöglich an Deine Karriereziele bringt. Was also passt besser zu Dir: Startup oder Großkonzern?
In einem Startup herrscht eine vollkommen andere Unternehmenskultur als in einem etablierten Großunternehmen. Dies sorgt auch für eine andere „Praktikumserfahrung“. Die Vorteile liegen in der „Hands-on“-Mentalität, denn in einem Start-up kann jede helfende Hand gebraucht werden. So hast Du oftmals schon im Praktikum die Chance, eigenständig Aufgaben zu übernehmen oder gar einen eigenen kleinen Tätigkeitsbereich zu bekommen. Dies ermöglicht ein authentisches Arbeitserlebnis, ähnlich wie bei einer potenziellen Festanstellung. Das Praktikum wird damit im wahrsten Sinne des Wortes zur praktischen Erfahrung und zum Probelauf, ob ein Job zu Dir passt. Weitere Vorteile liegen in den flachen Hierarchien sowie in der familiären Atmosphäre. Meist fühlst Du Dich schon als Praktikant aktiv einbezogen und wertgeschätzt. Was viele Menschen an der Arbeit in einem Startup ebenfalls lieben, sind die Innovationskultur sowie das schnelle Wachstum, die einhergehen mit dem Gefühl: „alles ist möglich“.
Allerdings bringt das Praktikum im Startup auch potenzielle Nachteile mit sich, die natürlich stets vom Einzelfall abhängen. Dabei kann es sich um eine wirtschaftliche Unsicherheit handeln. Vor allem bei Pflichtpraktika sollte der Platz daher zumindest für die Dauer des Praktikums gesichert sein, damit Du es nicht wiederholen musst. Auch können Startups oft weniger bezahlen als größere Unternehmen und manchmal fehlt es an den personellen Ressourcen, um Dich optimal einzuarbeiten und zu betreuen. Eigentlich soll das Praktikum ja Einblicke in verschiedene Tätigkeitsbereiche gewähren und eben nicht einer Vollzeitstelle gleichen. Dies kann in Startups schwieriger sein – auch, weil es noch weniger und nur kleine Abteilungen gibt. Und zuletzt stehen die Chancen in einem Startup zwar gut, dass Du anschließend ein Angebot für eine Festanstellung ergatterst, aber die Karriereperspektiven im Unternehmen sind begrenzt. Suchst Du also vor allem nach beruflicher Orientierung oder einem vielversprechenden Einstieg ins Berufsleben, ist das Großunternehmen gegebenenfalls die bessere Wahl.
In einem Großunternehmen sind die Strukturen oft gefestigt. Das Praktikum läuft strukturierter ab und Du wirst professioneller betreut. Dadurch kannst Du Einblicke in verschiedenste Bereiche erhalten, aber selbst meist nur einfache Aufgaben übernehmen. Dafür profitierst Du von einem umfassenden Programm, das Dir aktive Unterstützung sowie gegebenenfalls hervorragende Chancen auf eine spätere Übernahme bietet. Die Zukunftsperspektiven können bei einem Praktikum im Großunternehmen somit deutlich besser sein. Besser ist oft auch die Bezahlung sowie die Möglichkeit zum Networking. In Deinem Lebenslauf macht sich ein Praktikum bei einem Großkonzern übrigens gut, sprich es kann Dir in späteren Bewerbungsprozessen bessere Jobchancen ermöglichen.
Auch das Praktikum in einem Großkonzern bringt aber einige Nachteile mit sich. Manchmal werden Bürokratie und Hierarchie zu einem Hindernis oder Du fühlst Dich nicht wirklich in das Unternehmen integriert. Nicht immer ist es möglich, Einblicke außerhalb der jeweiligen Abteilung zu erhalten oder die Betreuung ist nicht optimal, weil ein großer Zeit- sowie Leistungsdruck für die Angestellten herrscht. Obwohl Du langfristig bessere Karriereperspektiven genießt, falls Du nach dem Praktikum in eine Festanstellung aufsteigst, kann der Weg „nach oben“ zudem deutlich schwieriger und langwieriger sein als in einem Startup.
Schlussendlich gibt es also nicht die eine richtige Lösung, sondern es gilt im Einzelfall abzuwägen, welche Option besser zu Dir und Deinen Karrierezielen passt. Zudem sind die Unterschiede zwischen den Unternehmen oft groß, sprich nicht in jedem Startup oder Großunternehmen bestehen dieselben Vor- und Nachteile. Informiere Dich deshalb im Einzelfall, kontaktiere beispielsweise ehemalige Praktikanten oder recherchiere Erfahrungsberichte im Internet. So findest Du gewiss ein Praktikum, das perfekt zu Dir passt und bei dem Du das Meiste aus Deiner Zeit im Unternehmen sowie für Deine spätere Karriere herausholen kannst.
Veröffentlicht
08.05.2024
Author:in
Mirijam Merkoffer