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Mit einem Praktikum im Ausland kannst Du zwei Maßnahmen sinnvoll miteinander verbinden, die Deinen Lebenslauf aufwerten: Du sammelst Berufs- sowie Auslandserfahrung – und damit ist die Liste an Vorteilen noch lange nicht zu Ende. Hier eine Checkliste, die Dir bei der Planung hilft.
Deine Sprachkenntnisse verbessern, wertvolle Kontakte knüpfen, Dich beruflich orientieren, Deinen Lebenslauf attraktiver gestalten…diese sind nur einige von vielen Vorteilen, wenn Du ein Praktikum im Ausland absolvierst. Falls Du also ohnehin ein Praktikum planst oder dieses im Rahmen Deines Studiums vorgeschrieben ist, lohnt sich die Überlegung, dafür ins Ausland zu gehen. Das erfordert zwar etwas mehr Planungsaufwand, doch mit folgenden Tipps lässt sich dieser problemlos stemmen:
Ein Auslandspraktikum musst Du in der Regel früher planen als ein Praktikum im Inland, da es noch Fragen rund um die Unterkunft, das Visum & Co zu klären gibt – wie Du in dieser Checkliste erfahren wirst. Beginne daher mit einer frühzeitigen sowie realistischen Zeitplanung und teile Dir die einzelnen „To-Dos“ gleichmäßig ein. So gelingt die Planung das Auslandspraktikums stressfrei, auch neben einem Studium. Wichtig ist, dass Du den einzelnen Aufgaben konkrete Daten zuordnest, wann Du diese erledigst, um strukturiert vorzugehen und keine wichtigen Fristen zu verpassen.
Sobald Du weißt, wann und wo Du das Auslandspraktikum absolvieren möchtest, ist es Zeit für Deine Bewerbungen. Denn nur mit einer konkreten Zusage sind die weiteren Planungen sinnvoll und einige Dokumente kannst Du auch erst anschließend beantragen. Für die Bewerbungsphase kann es sinnvoll sein, Dich einige Zeit in dem Zielland aufzuhalten, wenn möglich. Aber dank moderner Technologien sind heutzutage auch virtuelle Vorstellungsgespräche üblich, sodass es einfacher geworden ist, Praktikumsplätze im Ausland zu ergattern. Einige Hochschulen oder andere Institutionen bieten zudem Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder der fremdsprachigen Bewerbung. Nutze solche Hilfsangebote gerne, um noch einfacher sowie schneller an Deine Wunschstelle zu kommen.
Du hast eine Zusage erhalten? Herzlichen Glückwunsch, dann können nun die Planungen weiter voranschreiten. Dafür lohnt es sich, erst einmal das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen. Er kann Dir wichtige Informationen liefern, die notwendigen Dokumente aushändigen und Dir vielleicht sogar bei der Wohnungssuche helfen. Eine offene Kommunikation ist deshalb von Anfang an das A und O für ein erfolgreiches Auslandspraktikum.
In vielen Ländern brauchst Du ein spezielles Visum und eine Arbeitserlaubnis, um dort ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Manchmal müssen für die Einreise zudem weitere Anforderungen erfüllt sein, wie spezielle Impfungen. Informiere Dich deshalb über alle wichtigen Dokumente vom Reisepass bis zum internationalen Allergiepass – eben je nachdem, was im Einzelfall notwendig ist – und beantrage diese rechtzeitig.
Ein Praktikum ist meist nur geringfügig oder überhaupt nicht bezahlt. Deshalb ist es wichtig, finanzielle Fragen vorab zu klären, sprich wie Du während des Auslandsaufenthalts Deine Lebenshaltungskosten decken kannst. Informiere Dich über Fördermöglichkeiten, potenzielle Nebenjobs, gängige Mieten sowie Lebensmittelpreise vor Ort und alle weiteren, relevanten Fragen. Auch lohnt es sich, Deine Kosten im Inland während Deiner Abwesenheit zu minimieren, indem Du beispielsweise Dein Auto abmeldest oder Deine Wohnung untervermietest. Eine frühzeitige finanzielle Planung kann sich also im wahrsten Sinne des Wortes lohnen – und sie lässt Dich Deine Zeit im Ausland ohne finanzielle Sorgen oder Probleme genießen.
Nun, da sich die Planungsphase dem Ende neigt, ist es an der Zeit, um Deine Transportmittel für die An- und Rückreise sowie die Unterkunft zu buchen. Letztere kann eine Wohnung zur Zwischenmiete sein, aber auch einige Hotels sowie Hostels bieten vergünstigte Bedingungen für einen längeren Aufenthalt. In immer mehr Großstädten gibt es zudem flexible Wohnlösungen für Personen, die nur einige Wochen bis Monate bleiben, beispielsweise in Form von möblierten Ein-Zimmer-Wohnungen. Zudem lohnt sich erneut die Rücksprache mit dem Arbeitgeber, denn einige Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern auf Zeit geeignete Wohnungen zur Verfügung oder sie helfen ihnen zumindest bei der Suche. Kreativität zahlt sich also aus, dann lassen sich auch die organisatorischen Fragen schnell klären.
Für Deinen Auslandsaufenthalt benötigst Du eventuell zusätzliche Versicherungen, wie eine Auslandskrankenversicherung oder eine Reisegepäckversicherung. Was notwendig und was überflüssig ist, hängt von Deinem Reiseziel, Deiner Aufenthaltsdauer sowie Deiner individuellen Situation ab, ob Du beispielsweise noch studierst. Am besten führst Du daher eine ausgiebige Recherche durch und lässt Dich persönlich beraten, um optimale Lösungen zum kleinstmöglichen Preis zu finden.
Eine Beratung ist in vielen Fällen auch durch den Hausarzt oder, bei gewissen Vorerkrankungen, durch einen Facharzt sinnvoll. So kannst Du klären, ob und wann Du noch Reiseimpfungen benötigst, ob Du spezielle Medikamente mitnehmen oder andere Vorkehrungen treffen solltest. Dieser Arztbesuch empfiehlt sich spätestens zwölf Wochen vor Deiner Abreise, da einige Impfungen entsprechend früh begonnen werden müssen.
Falls Du noch Zeit hast, kannst Du nun Deine Sprachkenntnisse (weiter) verbessern. Dies wird Dir die Ankunft im Ausland sowie die Integration vor Ort und in den Arbeitsalltag erleichtern. Je nachdem, auf welchem Level sich Deine Sprachkenntnisse befinden, empfiehlt sich dafür zum Beispiel ein klassischer beziehungsweise Online-Sprachkurs, oder es reicht bereits aus, einige Filme, Hörbücher sowie Bücher auf der Fremdsprache als kleine „Erinnerungshilfe“ zu nutzen.
Eine hervorragende Möglichkeit, um Deine Sprachkenntnisse aufzufrischen, sind auch erste Kontakte in das Zielland. Vielleicht kennst Du bereits Personen vor Ort oder Du kannst noch vorab eine Reise in das Land planen, um dort ein bisschen Urlaub zu machen, Dich schon einmal zu orientieren und erste Kontakte zu knüpfen. In jedem Fall hast Du aber die Möglichkeit, hierfür Online-Kanäle wie soziale Netzwerke zu nutzen. Einige Unternehmen besitzen zudem eigene, interne Netzwerke, sodass Du Deine zukünftigen Kollegen schon einmal virtuell kennenlernen kannst. Auch hier lohnt sich also Kreativität und das proaktive Nachfragen beim Arbeitgeber.
Die Sprachbarriere ist bei einem Auslandsaufenthalt oft nicht die einzige Hürde, die es zu meistern gilt. Auch die Kultur kann gänzlich anders sein, als Du es von zuhause gewohnt bist. Diese kulturellen Besonderheiten zu kennen, kann Dir peinliche Fehltritte ersparen und hilft Dir ebenfalls bei der schnelleren Integration – beruflich sowie privat. Achte zudem darauf, nur geeignete Kleidung einzupacken, falls diese in der jeweiligen Kultur relevant ist. Vielleicht solltest Du vorher noch einmal shoppen?!
Nun kann Dein Abenteuer namens Auslandspraktikum endlich starten, trotzdem bist Du wahrscheinlich nervös. Du weißt schließlich nie genau, was Dich während Deiner Zeit vor Ort erwartet, ob Du Dich wohlfühlst oder ob es zu Notfällen kommt. Ein „Plan B“ beruhigt dann die Nerven. Entwickle diesen für verschiedene Szenarien, sodass Du Dich bestens gerüstet fühlst und auch in schwierigen Situationen stets weißt, wie Du richtig reagierst – selbst, wenn das die vorzeitige Heimreise bedeutet. Wahrscheinlich wirst Du den Auslandsaufenthalt aber sowieso problemlos meistern und davon in vielfältiger Hinsicht profitieren.
Veröffentlicht
26.04.2024
Author:in
Mirijam Merkoffer