Geld für die Uni

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Geld für die Uni: In drei Schritten zum passenden Studienkredit

Wenn der Nachwuchs studieren geht braucht er zwar keinen Luxus, aber ohne etwas Geld zum Leben geht es natürlich nicht. Eine Möglichkeit zur Finanzierung der Uni-Zeit sind Studienkredite. Aber wie behält man unter den vielen Angeboten den Überblick?


Ob über das gesamte Studium oder nur in bestimmten Phasen, wenn keine Zeit für Nebenjobs bleibt: Wollen Studierende finanzielle Lücken mit einem Studienkredit überbrücken, sollten sie überlegt vorgehen. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) empfiehlt, nach den folgenden Schritten vorzugehen:

1. Wie viel brauche ich und wie lange?

Kalkulation steht an erster Stelle. Welche Einnahmen sind zu erwarten, und wie viel Geld geht monatlich für Miete, Lebensmittel, Studienmaterial und Co. drauf? So lässt sich der Bedarf ermitteln, denn prinzipiell sollten Studienkredite nur Lücken füllen, um den reibungslosen Ablauf des Studiums zu ermöglichen. Auch der Zeitraum, in dem das Geld fließen soll, muss klar sein: Überbrückt der Kredit nur die Phase, in der man seine Abschlussarbeit schreibt und keine Zeit für Nebentätigkeiten hat, oder benötigt man ihn während des gesamten Studiums? Allgemein gilt: Ein Studienkredit sollte immer die letzte aller Möglichkeiten sein. Im Gegensatz zu anderen Finanzierungshilfen wie Stipendium oder Bafög muss man die Summe vollständig und häufig mit Zinsen zurückzahlen. Vielleicht schafft man es doch, mit Hilfe der Eltern oder Einkünften aus Nebenjobs über die Runden zu kommen. Im Idealfall startet man so später schuldenfrei ins Berufsleben.

2. Nicht nur auf den Zinssatz achten

Bei der Rückzahlung des Kredits, die meist ein bis zwei Jahre nach Auszahlungsende beginnt, fallen oft Zinsen an. Die Höhe sei bei der Wahl des Angebots zwar wichtig, aber nicht alles, so das CHE. Wer zum Beispiel länger ins Ausland möchte oder mit dem Gedanken spielt, die Uni zu wechseln, sollte beachten, ob das der Anbieter erlaubt. Es gilt also, die Angebote genau zu vergleichen. Die Auswahl ist groß. Eine Übersicht bietet der Studienkredit-Test des CHE, der knapp 50 Studienkredite, Studiendarlehen und Bildungsfonds listet und deren Stärken und Schwächen kurz beschreibt. Bei Bildungsfonds-Angeboten zahlen Studierende später über eine bestimmte Zeit einen gewissen Prozentsatz ihres Einkommens zurück.

3. Angebot einholen und nicht überstürzt unterschreiben

Von den infrage kommenden Anbietern lässt sich der Studierende ein verbindliches Angebot machen - und vergleicht erneut. Es lohnt sich, in den Beratungsgesprächen spezielle Wünsche anzubringen. Oft seien individuelle Lösungen abseits des Standverfahrens möglich, so das CHE. Teure Zusatzleistungen wie etwa Versicherungen lehnt man lieber ab, wenn sie nicht unbedingt nötig sind. Vor der Unterschrift kann es ratsam sein, noch einmal mit den Eltern, der Finanzberatung im Studentenwerk oder anderen Studenten, die Erfahrungen mit Studienkrediten gemacht haben, zu sprechen. Nach Angaben des CHE nimmt die Zahl der neu abgeschlossenen Studienkredite in Deutschland seit Jahren ab. Von 2013 bis 2018 sank sie demnach um etwa ein Drittel von 60 000 auf 40 000. Aktuell hätten gut drei Prozent der Studierenden einen Studienkredit. Auch die Zahl der Bafög-Empfänger an Hochschulen sei rückläufig.

Veröffentlicht
22.07.2019