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Die Rolle als Führungskraft ist ein Ziel, das viele Menschen im Berufsleben haben. Allerdings bringt vor allem der Start in die erste Chef-Rolle auch Hürden mit sich. Welche Stolpersteine warten auf Dich und wie kannst Du die ersten Tage meistern?
Lampenfieber ist normal, wenn der erste Arbeitstag in einem neuen Job ansteht. Das gilt auch, wenn Du „nur“ intern befördert wurdest, vor allem bei einer Führungsposition. Denn gerade der Wechsel in den eigenen Reihen vom Mitarbeiter zur Führungskraft ist oftmals schwierig, schließlich findet eine Machtverschiebung statt, was Deine sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz verändern wird. Aber auch der externe Wechsel in Deine erste Führungsposition ist eine Herausforderung. Beide Fälle kannst Du jedoch meistern, und zwar mit folgenden Tipps:
Deine Rolle als Chef kommt nicht unerwartet, denn Du weißt einige Wochen oder Monate vorab Bescheid und somit kannst Du Dich gezielt vorbereiten – und das solltest Du auch. In vielen Fällen wirst Du dabei von Deinem Arbeitgeber unterstützt, zum Beispiel in Form von Seminaren, die Dich gezielt auf Deine neue Rolle in der ersten Führungsposition vorbereiten. Doch auch auf eigene Faust kannst Du Vorbereitungen treffen. Dabei kann es sich ebenfalls um entsprechende Seminare, Weiterbildungen & Co handeln, muss es aber nicht. Auch eine individuelle Vorbereitung ist sinnvoll und wichtig, was bedeutet:
Reflektiere Dich selbst, das Unternehmen, das Team und die Rolle, die Du zukünftig einnehmen willst. Überleg also, welche Art von Führungskraft Du sein möchtest – oder welche Erwartungen Du erfüllen musst – und definiere entsprechend konkrete Ziele. Zudem kannst Du bereits einen groben Plan für Deinen ersten Arbeitstag, die erste Arbeitswoche, die ersten 100 Tage und so weiter aufzusetzen. Das gibt Dir Sicherheit, hilft somit gegen das Lampenfieber und lässt Dich souverän(er) starten. Denn eine unsichere Führungskraft ist häufig eine, die nicht respektiert wird und somit auf Widerstand im Arbeitsalltag stößt. Die richtige Vorbereitung kann somit die Weichen für Deinen Erfolg als Führungskraft stellen und daher sollte niemand die neue Führungsrolle „einfach auf sich zukommen lassen“, wie man so schön sagt.
Mit den Erwartungen ist bereits ein wichtiges Stichwort gefallen. Wenn Du in Deine erste Führungsposition wechselst, sollte Dir bewusst sein, dass Du Dich in einem ganz neuen Spannungsfeld bewegst: Den Erwartungen Deiner Vorgesetzten versus den Erwartungen Deines Teams. Dementsprechend ist es wichtig, diese Erwartungen von Vornherein zu klären und zu definieren. Einerseits ist es daher unerlässlich, dass Du regelmäßig mit Deinen Vorgesetzten kommunizierst und die Frage ihrer Erwartungshaltung an Dich beantwortest. Andererseits ist es sinnvoll, gleich zu Beginn im Team zu klären, was Du erwartest und weshalb. Klare Ansagen machen Dich als Führungskraft berechenbar und sorgen für eine schnellere Zielerreichung mit geringerer Fehleranfälligkeit.
Von kleinen Genehmigungen bis hin zur Zustimmung über die Bereitstellung von Ressourcen. Für die Umsetzung einer Idee ist das „Ja“ der Führungsebene essenziell. Diese leitet das Projekt ein. Sie gibt den Startschuss. Diese vier Tipps von XING Insiderin Stefanie Saß sollen Dir bei der Präsentation Deiner nächsten Idee helfen – um so den Grundstein für eine reibungslose Verhandlung zu legen.
Egal, ob Du neu in das Unternehmen kommst oder zuvor auf einer Stufe mit Deinem Team standest: Als Führungskraft musst Du respektiert werden, ansonsten wird das Team früher oder später im Chaos versinken. Das ist nicht immer einfach, wenn Du neu in der Rolle als Führungskraft bist. Wichtig ist daher für Dich zu verstehen, dass es nicht darum geht, möglichst beliebt zu sein, sondern um den Respekt. Dabei ist es nicht hilfreich, arrogant aufzutreten oder sich zu profilieren. Stattdessen überzeugst Du durch Erfolge und dadurch, Deinen Mitarbeitern ebenfalls Respekt entgegenzubringen. Spiel Dich nicht als Experte auf, sondern respektiere ihre Expertise. Respekt ist schließlich eine Frage der Gegenseitigkeit.
Schnelle Erfolge helfen Dir dabei, als Führungskraft respektiert zu werden – vom Team und Deinen Vorgesetzten. Deine Priorität sollte daher zu Beginn (auch) darauf liegen, schnelle Erfolge zu bringen, ohne aber bestehende Strukturen & Co zu zerstören. Denn kein Mitarbeiter freut sich über eine weitere Umstrukturierung, wie sie in vielen Unternehmen zum ständigen Alltag gehört. Stattdessen gilt es, zu Beginn „kleine Brötchen zu backen“ und mit kleinen Zielen oder Veränderungen schnelle erste Erfolge zu erzielen.
Erfolge machen Dich glaubwürdig. Das bedeutet aber auch, dass Fehler Dich unglaubwürdig machen und Deine Autorität als frischgebackene Führungskraft untergraben können. Ein großes Anliegen sollte Dir zu Beginn, aber auch während Deiner Karriere als Führungspersönlichkeit, daher die Vermeidung von Fehlern sein. Doch Fehler sind bekanntlich menschlich und somit können sie auch Dir passieren. Wichtig ist dann, wie Du damit umgehst. Eine authentische Führungskraft ist bereit, Fehler zuzugeben und die Konsequenzen zu tragen. Dadurch wahrst Du vor den Mitarbeitern Dein Gesicht. Pflege also eine offene Kommunikation mit Deinem Team, in der Fehler kein Tabuthema sind – das gilt nicht nur für Dich selbst, sondern natürlich auch für Deine Mitarbeiter.
Kommunikation ist das A und O. Das gilt in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Somit gilt dieser Grundsatz auch für Deine (erste) Führungsposition. Es ist wichtig, dass Du den Kontakt zu Deinen Vorgesetzten pflegst und mit ihnen ein positives Verhältnis aufbaust. Dieses wird Dir den Berufsalltag erleichtern und den weiteren Weg in Deiner Karriere ebnen.
Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, den Kontakt zu Deinem Team niemals abbrechen zu lassen; egal, wie stressig Du es gerade hast. Denn nur eine Führungskraft, die ein offenes Ohr für die Mitarbeiter hat, sich ihre Ideen anhört und sie unterstützt, bei Konflikten eingreift und ihren weiteren zwischenmenschlichen Aufgaben nachkommt, ist eine gute Führungskraft – und genau das ist gewiss Dein Ziel. Vergiss also trotz zahlreicher E-Mails, vielen Terminen & Co niemals, dass die Mitarbeiter der wichtigste Knackpunkt sind, wenn es um Deinen Erfolg oder Misserfolg in der neuen sowie ersten Führungsposition geht. Dann kann in Deinen ersten Tagen und darüber hinaus nichts schiefgehen.
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Veröffentlicht
08.03.2021